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Ja, auch in Niederbayern wollte man als Bub immer Cowboy sein. Der bayerische Kabarettist, Schauspieler, Musiker und filter-Kolumnist Hannes Ringlstetter schlüpft in "Ringl on Fire" in die Rolle des Countrysängers Johnny Ringl, der mit den Waffen der Musik und der Zigarette im Mund statt dem rauchenden Colt, die Träume der Kindheit für zwei Stunden Realität werden lässt. Denn wir wissen nicht erst seit BossHoss: Country ist überall. In Amerika und ab Ende Oktober auch bei uns.

 

Die Fragen bleiben die gleichen: Wie steht man lässig an einer Tankstelle rum? Warum sind die Frauen immer sauber und die Männer so dreckig? Warum machen Helden keine Fehler? Wo wohnt die Freiheit und wo ist der beste Ort für körperliche Liebe? Was ist der Unterschied zwischen Texas und Leverkusen? Die Antwort ist laut Hannes Ringlstetter ganz einfach: "Musik. Coole Typen. Schöne Frauen. Große Träume. Und einfach zwei Stunden glauben, dass das alles die Wahrheit ist, und man am Abend am Feuer noch eine bedeutungsschwangere Zigarette raucht. Wenn man raucht. Wenn nicht kaut man auf einem Zahnstocher. Auch ganz lässig. Yeeeehaaaa!"

 

Man muss sich das als musikalisches Country Hörbuch vorstellen, das sich aus Countrysongs und Landlebenliedern zusammensetzt. Im Prinzip ist es eine Heldengeschichte. Eine niederbayerische Heldengeschichte von einem niederbayerischen Helden, bei dem natürlich alles schief geht. Ok, im Grunde sind es Geschichten aus MEINEM Leben", gesteht Ringlstetter. Dazwischen erklingen bekannte, umarrangierte Country-Covers aber auch eigene Landlebenlieder.

 

Das Projekt "Ringl on Fire" war praktisch nur eine Frage der Zeit. "Ich wollte mal wieder Musik machen und dann hab ich mich gefragt, was ich in dieser Richtung denn jetzt machen könnte. Es gab drei Songs, die ich schon hatte und von denen ich nicht wusste, was ich damit machen soll. In den letzten Jahren bin ich irgendwie ziemlich auf den Country-Trip gekommen, woran irgendwie die letzte Johnny-Cash-Platte Schuld war", erzählt der 43jährige. Zum allerersten Mal setzte er sich also mit Country auseinander und merkte, dass ihm das von der Tonlage her doch gar nicht so fremd war.

 

"Ich fand das einfach cool und war mir sicher, dass man das mit Band prima arrangieren kann", so Hannes Ringlstetter. Er wollte alles, das ganze Programm. Bläser, Banjo, Schlagzeug und Steelguitar. "Es war für mich auch der Versuch zu sehen, ob mit meinem inzwischen erlangten Bekanntheitsgrad auch Leute kommen, wenn ich Musik mache. Und komischerweise hat das super funktioniert."

 

Aber "Ringl on Fire" sollte keine One-Man-Show bleiben. "Da gab's ein Lied, das ich versucht hab, allein zu spielen. Ging aber nicht. Mit Band klingt es um ein Vielfaches besser", erklärt Hannes. In besagtem Lied "Pimperlake" geht es um den besten Ort für körperliche Liebe. "Der ist natürlich in Amerika. Geschrieben sind die Songs aber alle aus niederbayerischer Sicht, endlich raus zu wollen, weg zu wollen. An den Pimperlake. Aber Amerika ist eben dieses große Überding und so schreitert dieser Johnny Ringle erstmal an seinen Träumen." Im Grunde sind es seine eigenen Kindheitserlebnisse, die Hannes Ringlstetter hier ? natürlich leicht überzogen ? darstellt:

 

"Zu der Zeit als Johnny Cash das berühmte "Folsom Prison"-Konzert im Gefängnis gab, wohnte in unserer Nachbarschaft ein JVA-Wärter, der uns einmal zum 'Tag der offenen Tür' in die JVA einlud. Allein diese Aussage fand ich schon irre lustig. Dann bin ich mit meinem Vater da hin und war total enttäuscht, weil dort alle so vernünftig und gesittet waren, haben hart gearbeitet und einer hat sogar das Abitur nachgemacht. Ich wollte halt mal g'scheide Verbrecher sehen, fies und tätowiert, und war dann schon etwas desillusioniert", erinnert sich Ringlstetter.

 

Ringlstetter alias Johnny Ringl kommt ohne Pferd auf die Bühne, dafür aber mit zehnköpfiger Band, der "Good Old Losers Company". Viele von ihnen sind lange Wegbegleiter Ringlstetters aus Schinderhannes-Zeiten. Die blasenden Feichtner Brothers zum Beispiel oder der Michi Thomas am Schlagzeug. "Für die Sängerinnen hab ich sogar ein Casting gemacht. Ich wollte zwei haben, die schon aufeinander eingespielt sind", betont der Comedian. Bei einer Bierzelt-Band wurde er fündig. "Angie Eastwood und Rosalie Skinner haben zwei Stimmen, die genau zueinander passen", versichert Hannes, ohne weitere, für die Bühne nicht unrelevante Attribute zu erwähnen.

 

Und wenn die zehn dann zusammen Musik machen, dann spürt man direkt die Weite der Prärie, die Freiheit des Wilden Westens und die ganz großen Gefühle.

 

naechster-halt-pimperlake-schlummerUnd so darf Johnny Ringle weiterträumen vom Pimperlake ("Was die immer ham' mit dem Amerika ? Bavaria is' wunderbar!") und solch schräge Texte (sehr) frei nach Johnny Cash trällern: "Ich wollt mit meiner Lady allzu gern vereisen, mit meinem Hammer Baby die halbe Welt umkreisen, wir mieten uns nen Cadillac, steigen ein und sind gleich weg - ohne Geld und Haushaltsstand, sogar ohne Gepäck - down to the Pimperlake!"

Mit der Musik als Waffe im Halfter, der Good Old Loosers Company als Weggefährten und einem gefesselten Christian Tramitz auf dem Muli reitet Hannes Ringlstetter los und lässt Kinderträume war werden. Mit seinem Programm "Ringl on Fire!" lagert er am 31.Oktober im Abensberger Weißbierstadl sowie am 3. November im Regensburger Antoniushaus. Ja, Country ist immer und überall. Yeeeeeha!



Karten für das Regensburger Gastspiel im Antoniushaus gibt es unter Tel. (0941) 466160.

Mehr infos unter www.hringlstetter.de

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