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Sie war DIE 80er-Jahre-Pop-Ikone: Kim Wilde ("Keep Me Hangin' On", "Kids In America"), heute 53. Die britische Antwort auf die Bardot (30 Millionen verkaufte Tonträger) kommt mit "Rock meets Classic", einem Konzerterlebnis auf höchstem Niveau, am kommenden Samstag, 22. März in die Donauarena Regensburg. Das Lineup liest sich wie ein Allstar-Treffen. Und Headliner Alice Cooper wird zum ersten Mal in seiner über 40-jährigen Karriere mit einem klassischen Orchester live zu erleben sein. Wir erreichten Hausfrau Kim Zuhause ? kein Scherz ? beim Bügeln.

Kim, Sie galten in den 80ern als Pop-Ikone. Vermisst man diese Zeit und den Hype um sich nicht etwas?

Kim Wilde: Nicht unbedingt, denn ich darf all diese Lieder heute ja immer noch singen. Und ich genieße das heute fast mehr als ich es früher konnte. Es war natürlich eine großartige Zeit. Ich war gerade mal Anfang 20 (Foto rechts: Erstes Bravo-Cover) und es war toll, ein erfolgreicher Popstar zu sein. Aber jetzt habe ich viel mehr vom Leben und kann es richtig genießen. Ich habe eine tolle Familie, einen süßen Hund und einfach die Lebensqualität, die einem früher noch völlig egal war. "Kids in America" zu singen kann ich mit 53 mehr genießen, als ich es mit 23 tat.


Oh, es gibt da schon einige sehr treue Fans, die sich immer wieder über Twitter melden. Manche von ihnen sind sogar richtig jung ? das schmeichelt mir sehr. Da brennt natürlich noch Feuer in dem alten Mädchen Kim (lacht).

Sie sind 53 und sehen noch immer blendend aus. Ist "Ü 50" kein Problem?

Überhaupt nicht! Als Teenager dachte ich, mit 50 ist das Leben vorbei. Zum Glück ist es das nicht: 50 ist das neue 30, naja fast (lacht). Mein Leben wird mit zunehmendem Alter immer schöner.


Was ist Ihr Schönheits-Geheimnis?

Ich bin alles andere als ein disziplinierter Mensch. Mein Fitness-Trainer hat mich schon seit Monaten nicht mehr gesehen, weil ich so beschäftigt bin. Ich bin aber viel an der frischen Luft, liebe Spaziergänge mit meiner Hündin und arbeite gern im Garten. Und ich springe täglich in das Planschbecken in unserem Garten. Das kalte Wasser ist fantastisch für den Kreislauf und die Haut!

Wäre eine Schönheits-OP ein Thema für Sie?

Nein, eine Schönheits-Operation kommt nicht infrage. Ich habe einen Deal mit mir ausgemacht: Ich werde mich nur aus medizinischen Gründen unters Messer legen. Aber man weiß ja nie: Vielleicht wache ich eines Morgens schreiend auf ... (lacht)

Auf der Bühne erlebten wir Sie früher als wilde Rockröhre. Was ist davon übrig geblieben? Gibt es noch die wilde Kim oder sind Sie inzwischen absolut zufrieden mit einem gemütlichen, aber womöglich schnöden Familienleben (Foto links: Ihr Zuhause ist eine umgebaute Scheune) ?

Also ich kann Ihnen versichern, mit meiner Familie zu leben ist so ziemlich alles ? nur nicht langweilig. Ich habe einen rockenden Sohn, der schon viele Auftritte hat und eine Tochter, die sich gerade als Singer/Songwriter einen Namen macht. Und das mitten in der Pubertät mit allen Ups und Downs. Das allein hält einen auf Trab. Aus beruflicher Sicht ist es auch alles andere als ruhiger geworden. Ich nehme weiterhin viele neue Sachen auf und bin immer wieder mal auf Tour. Zum Glück lässt die Kreativität noch nicht nach. Mein Leben inspiriert mich dabei unheimlich.


Wir sind beide beruflich sehr beschäftigt und sehen uns manchmal lange nicht. Ich bin überzeugt, dass es so gut funktioniert, weil wir nicht so aufeinander glucken und nicht so über-familiär sind. Wenn wir uns sehen, haben wir uns immer etwas zu erzählen. Und wir können über die Marotten des anderen lachen und nehmen uns selber nicht so ernst. Große Liebe und Vertrauen sind die Basis! Ich liebe meine Mann wie am ersten Tag.


Eigentlich besteht ihre ganze Familie aus Musikern. Wann gibt es mal eine Wilde-Family-Tour?

Mein Vater (Rock-Sänger Marty Wilde ? Anm. d. Red.) meinte tatsächlich vor nicht all zu langer Zeit, dass das sicher eine nette Idee wäre, wenn wir alle mal zusammen auf die Bühne gehen. Sicherlich könnte das eines Tages passieren. Allerdings noch nicht in diesem Jahr. Mein Vater konzentriert sich auf seine Tour in England, ich sitze gerade an einem neuen Album und komme ja erstmal mit ROCK MEETS CLASSICS nach Regensburg. Eine Wilde-Live-Tour muss also noch etwas warten (lacht).

Bei ROCK MEETS CLASSICS stehen aber erst einmal andere mit Ihnen auf der Bühne, so zum Beispiel auch der legendäre Alice Cooper (Foto links: Bei der aktuellen RmC-Tour). Werden Sie da zum Groupie?

(lacht) Ne, wohl eher zum Caddy. Denn Alice Cooper steckt seine überschüssige Energie heutzutage eher in seinen Bibelkreis oder den Golfsport ? und das täglich um 6.30 Uhr morgens. Außerdem sind meine Groupie-Tage schon Lichtjahre vorbei. Ich bin inzwischen eine 53-jährige Hausfrau, die nach wie vor den Rock'n'Roll liebt. Aber auch Alice gibt längst nicht mehr so Gas wie früher, auch sein Lebensstil hat sich extrem verändert. Aber wir beide wissen noch, wie es geht ? und darauf freue ich mich.

Mit solch harten Jungs von früher auf Tour zu gehen ? bedeutet das automatisch verwüstete und demolierte Hotelzimmer?

Ich glaube, die einzige Beschädigung die heutzutage entstehen könnte wäre ein klirrendes Fenster, wenn Alice seine Golfschläge übt (lacht). Ich habe so etwas - nach einem halben Jahrhundert Rock'n'Roll - erst letztes Jahr geschafft. Wir feierten den Geburtstag meines Bruders in Österreich und brachten dabei tatsächlich ein Hotelbett zum Einsturz, das wir natürlich direkt bezahlten. Das war mir schon peinlich.

Welches Publikum erwarten Sie bei ROCK MEETS CLASSICS? Eher rockende Großväter, grauhaarige Groupies oder jüngere Menschen, die neugierig auf die Musik ihrer Eltern sind?

Ich glaube, die Leute hören heute unterschiedlichere Musikstile und sind nicht mehr so festgelegt. Ich erwarte daher ein ziemlich gemischtes Publikum. Ich bin gespannt. Vielleicht kommen aber wirklich viele alte Rocker um mit Alice Cooper, dieser coolen Socke, abzufeiern.


Nun, keiner von uns MUSS das unbedingt machen und niemand aus dem Publikum wird gezwungen zu kommen. Es sind nur die Leute da, die auch Bock darauf haben. Und warum sollen wir auf der Bühne aufhören, kreativ Musik zu machen, nur weil wir ein bestimmtes Alter erreicht haben? Rock'n'Roll kennt keine Altersgrenzen. Johnny Cash stand bis zu seinem Lebensende auf der Bühne. Oder mein eigener Vater, der mit 73 noch richtig die Bühne rockt.

Kim, vor etwa eineinhalb Jahren waren Sie bereits in Regensburg, hatten da aber nichts von der Stadt gesehen...

Vielleicht bleibt ja diesmal Zeit, mir die Stadt anzuschauen ? oder ich gehe einfach mit Alice Golf spielen. Schnee habt ihr diesen Winter ja ohnehin keinen.

2012 sangen Sie damals in den Arcaden. Was macht mehr Spass ? Als Retro-Nummer im Einkaufszentrum oder in großen Hallen mit Alice Cooper ?

Ich habe das genossen, obwohl es schon ein einzigartiges Ambiente war. Im Grunde kannst du überall einen Auftritt machen, Hauptsache der Sound stimmt. Egal ob mit viel oder weniger Publikum ? es ist die gleiche Energie, die rüber kommt. Ich mag sogar diese intimeren Gigs, weil es oft eine viel herzlichere Situation ist, so nah an den wirklichen, dankbaren Fans.

Die Jüngeren, die Sie (noch) nicht kennen, orientieren sich am 22. März am besten am auffälligen Lippenstift. Ist das Ihre größte Schwäche?

Eine davon (lacht). Ich gehe nie ohne rot geschminkte Lippen aus dem Haus! Es gibt ja immer noch Fans, die mich erkennen und ein Foto mit mir wollen. Ansonsten kann ich Weißwein und Schokolade kaum widerstehen.

Keep her rockin' on!

Karten für ROCK MEETS CLASSIC in der Donauarena gibt es noch an der Abendkasse.

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