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Mit den Regensburger Kulturstätten geht es den Bach runter, vor allem mit den Altstadtkinos. Muss jetzt nach dem Ostentorkino auch das Kino im Andreasstadel schließen? Medard Kammermeier, der seit 2009 der Inhaber des kleinen Kinos ist, wendet sich mit einem offenen Brief in Facebook an die Regensburger Kinofreunde und macht auf seine problematische Situation aufmerksam.

2015 muss das Ostentorkino definitiv schließen. Doch auch um das Kino im Andreasstadel steht es schlecht. Das Programmkino zeigt in den kleinen, liebenswerten Sälen ausgewählte Arthouse Filme, die es sonst in der Umgebung kaum zu sehen gibt. Oft sind darunter auch wahre Schätze der Filmindustrie verborgen. Aber möglicherweise schließt dort in naher Zukunft der Vorhang für immer, denn dem Kino geht nach den Worten des Inhabers Medard Kammermeier  "langsam die Luft aus".

Seit einigen Jahren zeichnet sich im Kino im Adreasstadel bereits der negative Trend ab: die Besucherzahlen gehen stetig zurück. Doch aktuell ist die Lage besonders brenzlig. "Das Kino benötigt monatlich im Durchschnitt 2000 Besucher, um die Kosten zu decken und um selbst noch davon leben zu können", so der Kinobetreiber. Vor allem die Wintermonate sind am wichtigsten um für den erfahrungsgemäß schlechter laufenden Sommer Rücklagen zu schaffen. Doch die vergangen Monate liefen schlecht! Die Besucheranzahl ging im Vergleich zum Vorjahr um 20 bis 25 Prozent zurück. Das hat enorme finanzielle Auswirkungen für das eher knapp kalkulierte kleine Kino an der Donau.

Die Programmkinos in Regensburg, darunter auch das Kino im Andreasstadel, zeigen hauptsächlich Arthouse Filme. Diese werden im Cinemaxx oder anderen großen Kinos nicht ausgestrahlt. Doch erfahren diese kaum Medienaufsehen, anders als Kassenschlager, wie beispielsweise "Der hundertjährige..." "Das bedeutet, das Interesse der Zuschauer fixiert sich lediglich auf die wenigen "großen Filme". Vor fünf bis zehn Jahren waren die Besucher noch neugieriger auf unbekanntere Filme", so der Sechzigjährige.

Einen weiteren ausschlaggebenden Grund für die momentane Situation sieht Kammermeier in den Filmverleihern. Diese geben potenzielle Kassenschlager ausschließlich an große Kinos und berücksichtigen das Kino im Andreasstadel mit zwei kleinen Kinosälen mit 45 und 75 Kinoplätzen nicht. Kammermeier, der bereits seit 1985 im Kinobereich tätig ist, sieht sich jedoch dann als "Notnagel" für unbekanntere Filme, die aber natürlich kein Publikumsmagnet sind. Auch andere Kinos in Regensburg sind von dieser Problematik betroffen, jedoch ist es noch nicht ganz so schlimm. Achim Hofbauer, der Betreiber des Ostentorkinos und des Garbos steht im ständigen Kontakt mit Kammermeier, um ihn soweit wie möglich zu unterstützen.

Eine konkrete Idee, um aus dieser schwierigen Situation zu kommen, hat der leidenschaftliche Cineast nicht. Schweren Herzens müsste er dann auf die Ausstrahlung von kleinen Filmen verzichten und ausschließlich populäre Filme einige Wochen nach den größeren Kinos "nachspielen". Dies wäre aber ein harter Verlust für die Regensburger Kinokultur.
Kammermeier will nun die Sommermonate abwarten und im Oktober gegebenenfalls handeln. Ein Funken Hoffnung bleibt.

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