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Die frisch renovierten vier Säulen am Eingang des Kunstforums Ostdeutsche Galerie strahlen wieder im kräftigen Rot. Anfang Juni wurde das Kunstwerk bei einem Brandanschlag schwer beschädigt. Pünktlich zur Eröffnung der Ausstellung "Oskar Kokoschka und die Prager Kulturszene" am 26. September, konnten nun die Renovierungsarbeiten am Kunstwerk abgeschlossen werden.

Verbraucht wurden 192 Quadratmeter roter Teppich, der in Belgien eigens dafür hergestellt wurde. Die Säuleninstallation von Magdalena Jetelová prägt seit acht Jahren die Fassade des Kunstforums. Anlässlich der Ausstellung zur Lovis-Corinth-Preisvergabe an Jetelová im Jahr 2006 als temporäre Installation entstanden, avancierte diese mittlerweile zum Wahrzeichen des Kunstforums und gehört seit (der Erwerbung) 2011 zum Sammlungsbestand des Museums.

Die Bedeutung und Entstehungsgeschichte des Kunstwerks im Kontext des Schaffens der Künstlerin ist Thema der nächsten Führung aus der Reihe KOG-tail am kommenden Donnerstag, den 9. Oktober, um 19 Uhr. 2006 erhielt die tschechische Künstlerin Magdalena Jetelová den Lovis-Corinth-Preis, den die KünstlerGilde 1974 begründete und seit 2006 gemeinsam mit dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie vergibt. Nach Künstlern wie Karl Schmidt-Rottluff, Oskar Kokoschka, Markus Lüpertz oder Katharina Sieverding war Jetelová die erste international bekannte zeitgenössische Künstlerin aus dem östlichen Europa ohne deutschen Hintergrund, an die der Preis verliehen wurde.

Ein wichtiger Schritt für die Ausrichtung des Museums, das neben dem künstlerischen Erbe der ehemals deutsch geprägten Kulturräume in Mittel-, Süd- und Osteuropa auch die aktuelle Kunst aus dem östlichen Europa präsentiert. In ihrer Ausstellung in Regensburg 2006 knüpfte Jetelová an ihr "Havanna-Projekt" von 1994 an, in dem sie ihre Eindrücke von einem Besuch des sozialistischen Kuba verarbeitete. Der Ausstellungstitel mit den beiden Schlagworten "Vencermos/Sale" ? "Wir werden siegen/Ausverkauf" spielte auf die revolutionären Ideale von 1959 und deren "Ausverkauf" im korrupten System des Castroregimes an. Mit dem Thema der Totalität setzte sich die Künstlerin, die selbst das sozialistische Regime in der Tschechoslowakei erlebt hatte und schließlich 1985 aus politischen Gründen nach Deutschland emigrierte, immer wieder auseinander. Die zu kippen drohenden, mit rotem Teppich bezogenen Säulen, die die Künstlerin über die Jugendstilsäulen des Regensburger Museumsbaus anbringen ließ, stellen in diesem Kontext ein Sinnbild für den Zusammenbruch totalitärer Regime dar.

Die komplexe Bedeutung der Regensburger Installation mit roten Säulen sowie Bezüge zu weiteren Werken der tschechischen Künstlerin erläutert am Donnerstag, 9. Oktober, um 19 Uhr PhDr. Gabriela Ka?ková in einer Kurzführung.

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Foto: KOG

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