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Inmitten der Innenstadt lädt  der viel belaufene Alte Kornmarkt mit entspannter Atmosphäre dazu ein, den Alltagsstress eine Weile zu vergessen. Das Ambiente des großzügig geschnittenen Platzes ergibt sich aus vielen gut erhaltenen historischen Gebäuden, dem typischen Kopfsteinpflaster der Altstadt und blühenden Baumreihen. Obwohl der Ort in unmittelbarer Nähe des Doms jedermann bekannt ist, weiß kaum einer um seine geschichtliche Bedeutsamkeit.

Dabei war der Platz schon für die Römer ein sehr wichtiges und zentrales Grundstück. Archäologische Untersuchungen von Überresten aus jener Zeit zeigen, dass hier prachtvolle Gebäude errichtet wurden. Vermutlich dienten sie in dem Legionslager Castra Regina als Verwaltungs- und Wohnsitz des Präfekten und der Offiziere. Auch Bäder und Mannschaftsunterkünfte sind denkbar. Nachdem die Römer das Lager verlassen hatten, ernannten die Bajuwaren die mittlerweile entstandene Stadt zur Hauptstadt Bayerns. Die ersten Herzöge residierten im frühen Mittelalter am Alten Kornmarkt und nutzten den Platz, um feierliche Turniere und prächtige Feste auszurichten. Wie der Name schon sagt, war das Gelände ein Getreideumschlag- und Handelsplatz. Um 850 wurde der Markt zum Sitz der karolingischen Königspfalz. Fortan fanden die Reichsversammlungen der Kaiser, Bischöfe und Stände am Alten Kornmarkt statt. Der Platz selbst wurde bis zum 19. Jahrhundert als Kornmarkt genutzt.

Die wichtigsten Bauwerke

Noch immer erstaunt vor allem der liebevoll renovierte Herzogshof mit den prachtvollen architektonischen Varianten, die ihn über Jahrhunderte geprägt haben. Im Inneren befindet sich unter anderem der wunderschöne Herzogsaal mit gehobenem Ambiente und historischem Flair. Seine stützenlose Bauweise und die Deckenhöhe von fast fünf Metern verleihen ihm monumentale Ausmaße. Die Versammlungsstätte gilt als ältester gut erhaltener Repräsentationsbau des bayerischen Staates.

Ein Schwibbogen verbindet den Hof mit dem gegenüberliegenden Römerturm, der früher als Heidenturm bezeichnet wurde. Der massive Bau erstreckt sich über 25 Meter in die Höhe. Die bis zu vier Meter dicken Grundmauern garantierten die Sicherheit des Turms. Vermutlich fungierte er nicht nur als Zufluchtsort, sondern auch als Archiv und Schatzkammer. Ähnlich wie der Herzogshof visualisiert der Turmbau mehrere architektonische Phasen. Zunächst errichteten karolingische Baumeister die romanischen Fundamente aus mächtigen Granitquadern. Der darüberliegende Abschnitt setzt sich aus kleineren Bruchsteinen zusammen. In einem dritten Schritt ersetzte das heute bekannte Pyramidendach einen gotischen Zinnenaufsatz.

Direkt daneben schließt sich ein weiteres historisches Bauwerk an. Es handelt sich um eine frühmittelalterliche Schiede, in der sich mittlerweile ein kleines Café befindet.

Auch das an den Platz angrenzende Niedermünsterstift ist ein Ort voller spannender Geschichte. So birgt es nicht nur das Grab des Hl. Erhard, sondern zeigte in der Vergangenheit  bemerkenswertes Freiheitsdenken. Es erlaubte Frauenstift den Ausgang und gab den Frauen sogar die Erlaubnis, nach dem Ausscheiden heiraten zu dürfen.  

Im 17. Jahrhundert legte Kaiser Ferdinand III. den Grundstein eines weiteren religiösen Baus, der noch heute das Erscheinungsbild des Alten Kornmarkts mitgestaltet: Das Karmelitenkloster St. Josef. Das architektonische Highlight ist die barocke Westfassade. Besonders bekannt ist jedoch der "Echte Regensburger Karmelitengeist", den Pater Ulrich Eberskirch 1721 erfand.


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Bild vier zeigt den Alten Kornmarkt im Jahre 1937.
Fotoquelle: Stadt Regensburg, Peter Ferstl

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