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Augen, die den Betrachter gefangen nehmen. Die ihn hineinziehen in eine Welt, fernab der Galerie, in der er sich gerade befindet. Augen, die Härte ausstrahlen, Erhabenheit und Sanftmut. Ralf Koenemanns Werke sind roh und kraftvoll. Fast meint man, in die Seele der Tiere blicken zu können, die der Künstler aus Essen portraitiert. Es scheint, als ob die Urkraft, die sich in vier Millionen Jahren Menschheitsgeschichte verbirgt, spürbar wird. Und genau das ist auch das Anliegen des Malers.

Ralf Koenemann möchte mit seinen Werken nicht die Natur wiederspiegeln. Ihm liegt vielmehr daran, die Tiere so wiederzugeben, wie sie im kollektiven Gedächtnis der Menschen verankert sind. Das heißt, wie sie sich die Menschen im Allgemeinen vorstellen, nicht, wie sie wirklich sind. Koenemanns Tiere sind nicht in einer Landschaft verankert. Es sind großformatige Aufnahmen, immer mit dem Fokus auf dem Blick der Dickhäuter. Für den Künstler ist es daher auch kein Problem, ein Bild von Elefanten, Nashörnern und Gorillas zu entwerfen, die er selbst noch nie in freier Wildbahn gesehen hat. Für viele ist das zunächst kaum vorstellbar. „Ich werde gewöhnlich gar nicht erst gefragt, wie oft ich schon in Afrika war. Die Leute fragen eher, wann ich das letzte Mal geflogen bin“, erzählt Koenemann. Dabei war es für ihn eine ganz bewusste Entscheidung, seinen Motiven nicht persönlich begegnen zu wollen.  So lehnte er auch eine Reise, die ihm seine Frau geschenkt hatte, ab. „Ich möchte meinen Blick nicht durch eine touristische Erfahrung beeinflussen. Meine Bilder sollen aus der kollektiven Erinnerung heraus entstehen.“

Um das Tier als Ursprung der Menschheitsgeschichte auf die Leinwand zu bannen, verwendet Koenemann verschiedene malerische Mittel. Neben Dachlack, Teer und Terpentin, schüttet er Pigmente und Asche auf seine Bilder, experimentiert mit Dichtungsmaterial oder Betonfarbe. Auch vor dem Gasbrenner scheut sich Koenemann nicht, um seinen Arbeiten Haptik zu verleihen. „Ich möchte mich auf malerischer Seite immer wieder neu entdecken.“  Der Umgang mit den Materialien erfordert Können und Erfahrung. Nicht selten verlagert der Künstler daher seine Arbeit auf den Boden, stellt sich Farbeimer, Lack und Co. in Griffweite, sodass er schnell agieren kann.  Hantiert er mit mehreren Materialien gleichzeitig, ist Schnelligkeit und Konzentration gefragt. Koenemann läuft von einer Bildhälfte zur anderen, bevor der Trocknungsprozess einsetzt. Dabei entstehen meist großformatige Werke, die den Betrachter in ein Spannungsfeld zu den Tieren setzen. Er fühlt sich gefangen von deren Blick, von der Unmittelbarkeit, die er ausstrahlt. Der Mensch, der der Schöpfung gegenüber steht. Dahinter verbirgt sich so viel Kraft, dass man beinahe einen Schritt zurück treten möchte. Doch genau diese Konfrontation sucht Koenemann: „Ich möchte, dass man sich gestellt fühlt.“ Den Tieren und der kollektiven Erinnerung völlig ausgeliefert.

Seine aktuellen Werke stellt Ralf Koenemann in der Sommerausstellung „MID SEASONS BEST“ der Galerie Art Affair in Regensburg aus.  Bereits seit zehn Jahren arbeitete Koenemann mit der Galerie zusammen und war 2005 einer der ersten Künstler, die hier ausgestellt haben.

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