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Raum und Zeit verschwimmen in der neuen Abteilung des Gäubodenmuseums in Straubing. LED- Leuchten an Tischvitrinen bringen unendliche Weiten in den größten Ausstellungsbereich der neuen Abteilung. Kostbare Objekte aus mehr als 1300 frühmittelalterlichen Gräbern aus dem  Stadtgebiet von Straubing zeigen die Geschichte der Entstehung Baierns von den spätesten Römern bis zum Ende der Agilolfinger, der ersten baierischen Herzöge.

Die Wurzeln des heutigen Bayern werden emotional und wissenschaftlich fundiert thematisiert. Die landes- und stadtgeschichtlich bedeutsame Entwicklung der Siedlungen und Kirchen von St. Peter in der Straubinger Altstadt führen den Besucher bis in die Jahre um 1200 n. Chr. 

Die Ausstellung will die Menschen begeistern, sie will auf sie zugehen. Interaktive und mediale Installationen unterstützen in der Vermittlung der Themen. Audiostationen, Tastobjekte und Blindenschrift helfen Menschen mit Sehbehinderungen, unterfahrbare Vitrinen Rollstuhlfahrern. Eigens entwickelte pädagogische Programme stehen in wenigen Wochen für die Vermittlung zur Verfügung.
Das alles betont Prof. Dr. Günther Moosbauer, der Leiter des Gäubodenmuseums und Koordinator der Ausstellung bei der Eröffnung, an der etwa 300 Gäste teilnahmen.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr wies auf die Bedeutung der Geschichte Straubings und des Gäubodenmuseums hin. Er versprach weiterhin Unterstützung, mittelfristig besonders hinsichtlich des in den Museumskomplex hinein gebauten Antmannhauses, das als neues Foyer ins Museum integriert werden soll.

Details - Siedlungskontinuität von den Römern zu den Baiern

Friedenhain, ein Gräberfeld nördlich der Donau nahe Straubing, weist eindrucksvoll auf germanische Neuankömmlinge im 5. Jahrhundert n. Chr. hin. Sie waren auch im spätantiken Sorviodurum/Straubing präsent. Vom letzten Raum zur Spätantike führt ein Gang in Richtung neue Abteilung. Bildschirme mit Live-Tickern und Stücke aus Friedenhain demonstrieren, was politisch am Ende bzw. nach der römischen Herrschaft geschah. Diese Ereignisse erlebten die Menschen Straubing mit!

Baiern mit dem Bauch, Baiern ein Vielvölkermix

Leuchtende Schriftzüge bewegen sich an der Wand – die alten Namensformen der heutigen Bayern. Ludwig I. von Bayern ordnete 1825 an, dass Bayern mit „y“ geschrieben werden soll. In der Ausstellung geht es um die ersten Bayern, deshalb heißt sie „Baiern gefunden!“. Die alten Bayern und die Wurzeln der Landesgeschichte gefunden! So könnte man den Titel übersetzen. Blickt man durch zwei Ausblicktrichter, sieht man auf der Straße die modernen Bayern und Niederbayern. Zu den Niederbayern erklingt die Hymne „Niederbayern“ von Hannes Ringelstetter, zu den Bayern von Haindling „Bayern, des samma mia“. Mein Dank gilt den Musikern, die ihre Stücke dafür zur Verfügung gestellt haben. Der sogenannte „Urmaßkrug“ wird in Kontrast gesetzt zu modernen Maßkrügen, ein bajuwarisches
Gürtelgehänge zu einem Charivari, Bayern-Klischees werden bedient. Über einen kurzen Film erfährt man knapp, anschaulich und unterhaltsam die Geschichte der frühen Baiern. Es wird klar: Bayern stand im Spannungsfeld unterschiedlicher Kulturen, von Römern, Ostgoten, Franken und Langobarden. Die Spuren, die diese Kulturen hinterließen trugen zum Werden des modernen Freistaats Bayerns bei!

300 Jahre Landesgeschichte am Beispiel Straubings in einem Raum

Der Raum wirkt futuristisch: Es gibt keine Deckenbeleuchtung, nur LED-Bänder an den Vitrinen. Es scheint als hätte der Kommandostand eines Raumschiffes Pate gestanden. Gewählt wurde diese Architektur, um den niedrigen Raum größer wirken zu lassen, um kein Streulicht in den Vitrinen zu haben.

1300 Gräber teilweise mit reichsten Ausstattungen aus Straubing tragen dazu bei, die frühe
Landesgeschichte exemplarisch darzustellen. Themeninseln greifen die wichtigsten Kulturkreise auf, welche auf die Entstehung Bayerns einwirkten: Ostgoten, Franken und Langobarden. Drei Themeninseln zeigen Originalgräber (Skelette mit Beigaben) in Verbindung mit Stücken aus den jeweiligen Kulturkreisen.

Weitere Inseln greifen die Frage auf, was man aus Gräbern lernen kann, wie Gräber interpretiert werden können, wie die Baiern gesiedelt haben und sie greifen das Gräberfeld  „Hochwegfeld“ mit seinen reichen Adelsgräbern auf. Überall gibt es Dinge zu entdecken, wie etwa einen der ältesten komplett erhaltenen Hobel der Menschheitsgeschichte oder einen der größten Goldtextilbefunde aus dem Europa dieser Zeit, dem Merowingerreich.

Alle Themeninseln sind für Rollstuhlfahrer unterfahrbar, mit Auszügen in Blindenschrift versehen (Pyramide und Braille) und es gibt Audiostationen. Je nach Kulturkreis wurden Sprecher gewählt, die dazu passen und den Besuchern die Impression geben sollen, dass die Menschen aus den Grabvitrinen zu ihnen sprechen. Teilweise unterstützen Touchscreens mit gezielten Informationen die Vermittlung der einzelnen Themen.

Zwei interaktive Medieninstallationen bilden eine inhaltliche Klammer und führen den Besucher in die Archäologie des frühmittelalterlichen Straubing ein. Ein großer Touchscreen wird zur Grabung: Besucherkönnen eine Deckschicht wegwischen, unter der ein Skelett zu Tage tritt. Klickt man die zugehörigen Leuchtpunkte an, erhält man Informationen zu den Methoden der Anthropologen. Es wird erläutert, welche Aussagen aus den Skeletten der Toten getroffen werden können. An der Westwand ist eine große Karte Straubings projeziert. Mit Drehreglern kann man die Gräberfelder und Siedlungen auf dem Stadtgebiet von Straubing anwählen und erhält über Popups bzw. über Touchscreens unter der Karte Detailwissen zu den einzelnen Punkten.

Am Ende des Raums steht eine beeindruckende Vitrine, ein Schaumagazin mit ca. 600 exklusiven Stücken: Damaszierte Schwerter, Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Wurfäxte, Militärgürtel mit den zugehörigen Taschen werden dargestellt, aber auch Kämme und die Ausstattung von Frauen: Perlenketten, Ohrschmuck, kostbare Nadeln vom Schleier, Schmuckgehänge, silberne Gewandnadeln, die teils feuervergoldet bzw. mit Granaten versehen sind.

Die Straubinger Altstadt, ein landesgeschichtlich bedeutender Ort

Wie von Geisterhand: Mit Hilfe eines altbekannten Theatertricks erwachen im Gäubodenmuseum Straubing historische Inhalte, die unterschiedlichen Anlagen bei St. Peter vom 5. bis zum 12. Jahrhundert neu zum Leben. Die „magische“ Installation ist jetzt im Museum zu besichtigen.

Der Ausstellungsabschnitt „Adel und Kirche“ behandelt die Geschichte der Straubinger Altstadt von den Bajuwaren bis zur Entstehung der romanischen Basilika St. Peter, die man dank zahlreicher Grabungs- und Baubefunde auf dem Kirchhügel von St. Peter vollständig nachvollziehen konnte. Die Geschichte des Ortes ist nicht nur medial aufbereitet, nein es werden auch Stücke aus dem 7. Jahrhundert (Adelsgräber) gezeigt, dazu Funde aus der ersten steinernen Kirche. Objekte weisen in ottonische Zeit, zu der das Augsburger Domkapitel das Sagen in der Altstadt hatte. Am Ende steht ein Christus, der als
Erstausstattung der heutigen romanischen Basilika aus dem späten 12. Jahrhundert in einer
Nebenkapelle hing.

Ein Duchblick weist in die Geschichte der 1218 gegründeten Neustadt, deren Geschichte im Museum zukünftig noch weiter aufbereitet werden soll.

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