Am Samstag feiert IPHIGENIES RACHE, das Solo-Stück von und mit Lilly-Marie Vogler, nach der verletzungsbedingten Verschiebung aus der vergangenen Spielzeit nun am Haidplatz die ersehnte Uraufführung und Premiere. Während Sie in der Matinee am Sonntag mehr über die Hintergründe, das Stück und die Autorin und Darstellerin erfahren können.
Am Samstag, den 5. Oktober, feiert IPHIGENIES RACHE, das Solo-Stück von und mit Lilly-Marie Vogler, nach der verletzungsbedingten Verschiebung aus der vergangenen Spielzeit nun im Haidplatz die ersehnte Uraufführung und Premiere. „Iphigenie beschäftigt mich schon seit meinem Studium. Sie ist eine wahnsinnig spannende Figur, die eigentlich die gesamte Literaturgeschichte hindurch immer wieder auftaucht und von Euripides über Boccaccio bis zu Goethe oder Volker Braun für Sichtweisen benutzt wird. Iphigenie ist ja längst von der Figur zum Mythos geworden. Bei der Arbeit an dem Monolog ist mir klargeworden, wie wichtig es ist, die Stimme, die ihr bisher aufgedrängt wurde, das aufgezwungene Narrativ, zu hinterfragen und neu zu denken. Und es sind ja fast ausschließlich Männer, die über sie schreiben, beziehungsweise deren Werke überliefert wurden“, erklärt Vogler ihre Herangehensweise.
Zur Geschichte
Eingesperrt in ihrem Kinderzimmer wartet Iphigenie auf ihre Hinrichtung. In mehreren Anläufen versucht sie, zu erzählen, wie es dazu kommen konnte: Angefangen hat alles mit ihrem Ururgroßvater Tantalos und einem Familienfluch. Zwei Generationen später zettelt durch den vermeintlichen Raub der Helena ihr Vater Agamemnon den Trojanischen Krieg an und erzürnt durch das Töten einer heiligen Hirschkuh Göttin Artemis. Diese schickt ihm als Strafe eine Windstille, damit seine Schiffe nicht weiter in Richtung Troja segeln können. Laut Seher Kalchas kann der Zorn der Artemis nur besänftigt werden, indem Agamemnon seine Tochter Iphigenie opfert. Und genau das soll nun passieren. In ihrer Gefangenschaft sucht Iphigenie nach Möglichkeiten ihr Schicksal abzuwenden. Kann man das Herz des Vaters irgendwie erweichen? Gibt es eine Möglichkeit, ohne Opferung wieder Wind wehen zu lassen?
Wer ist die junge Frau hinter dem Mythos, hinter dieser kollektiven Erzählung der Geopferten, heute? In ihrer eigenen Fassung stellt sich Schauspielerin und Autorin Lilly-Marie Vogler genau dieser Frage und eröffnet ein neues Kapitel der 2.400-jährigen Rezeptionsgeschichte. Dabei reflektiert sie Frauenbilder, kommentiert Erwartungshaltungen und Zuschreibungen des Patriarchats und rechnet gnadenlos mit einer von Männern dominierten Welt ab.
In der Matinee am Sonntag, den 29. September, kann man um 11:00 Uhr mehr über die Hintergründe, das stück und die Autorin und Darstellerin erfahren. Der Eintritt ist frei. Erste Einblicke in diese spannende Produktion bietet die öffentliche Probe am Montag, den 30. September, um 19:00 Uhr; Ticket sechs Euro.
Termine
- Sonntag, den 29. September, um 11:00 Uhr, am Haidplatz: Matinee (Eintritt frei)
- Samstag, den 05. Oktober, um 19:30 Uhr, am Haidplatz: Premiere IPIGENIES RACHE (UA)
Theater Regensburg / RNRed