Im AKUSO FORUM werden Bilder und Grafiken von Max Lacher gezeigt – einem Münchner Künstler mit unverkennbarer Handschrift. Seine Werke, teils provokant, teils heiter, reichen von feinster Malerei bis zu eindrucksvollen Arbeiten im öffentlichen Raum.
Am Mittwoch, den 24. September, findet im AKUSO FORUM in der Rote-Hahnengasse um 19:00 Uhr die Vernissage zur Ausstellung „Max Lacher (1905-1988) – Bilder & Grafiken“ statt. Frau Dr. Katharina del Bianco führt in das Werk des renommierten Münchner Künstlers ein. Zu den Öffnungszeiten des AKUSO Buchladens, Mittwoch bis Samstag von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr, können die Bilder und Grafiken bis Samstag, den 25. Oktober, besichtigt werden.
Ein Künstler zwischen Fassadenkunst und Widerstand
Max Lacher (1905 – 1988), ein Münchner Künstler, ist nicht nur wegen seines bildnerischen Werkes bekannt, sondern vor allem wegen seiner vielen hervorragenden Arbeiten im öffentlichen Raum, die in einer eigenen Ausstellung gewürdigt werden. Als ein berühmtes Beispiel ist der Münchner Marienplatz mit den vielen von Max Lacher gestalteten Hausfassaden zu nennen. Hier, wie auch an vielen anderen Orten hinterließ er seinen ganz persönlichen, sowie originellen „künstlerischen Stempel“.
1905 als Sohn des Arztes Max Lacher in München geboren, studierte er zwei Semester an der Münchner Kunstgewerbeschule, drei weitere an der Kunstakademie.1926 folgt ein einjähriger Studienaufenthalt in Paris. Wieder zurückgekehrt arbeitete er zuerst in Berlin. Nach München kehrt der Maler erst 1930 zurück. 1931 wird dem Künstler der Dürer-Preis der Stadt Nürnberg verliehen; seinen Lebensunterhalt muss er jedoch als Gebrauchsgrafiker und Schaufensterdekorateur bestreiten. Den ersten Monumentalmalereiauftrag bekommt er 1935 von der Reichspost; mit ihm hat Lacher auch kommerziell den ersten Erfolg. Dieser zieht weitere Aufträge nach sich: Wandgemälde, Fresken, Mosaike und Glasfenster.
Während des Dritten Reiches verzichtet er auf jegliche Ausstellungstätigkeit und tritt aus der Kameradschaft der Künstler aus. Das Angebot für eine Lehrtätigkeit an der Kölner Werkkunstschule scheitert 1937 an seiner Weigerung, Parteimitglied der NSDAP zu werden. Bei einem Bombenangriff auf München brannte sein Atelier aus, wobei fast sein gesamtes Frühwerk verloren ging. Als Mitglied der Widerstandsgruppe „Freiheitsaktion Bayern“ wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Vor 79 Jahren wurde in der Landshuter Stiftskirche St. Martin das Kastulus-Fenster von Max Lacher entworfen. Das Kastulus-Fenster (Hitlerfenster) zeigt die Folterknechte des Heiligen mit den Gesichtern von Hitler, Göring und Goebbels. Max Lacher scheint sich bei der Ausführung im Juli 1946 spontan für das Einfügen seines berühmten Protestes gegen das NS-Unrecht entschieden zu haben. Vielleicht wollte er aber auch seinen Plan im Vorfeld nicht an die große Glocke hängen. Die Diskussion über das „Hitlerfenster“ setzte schon früh ein. Nicht alle wollten es akzeptieren, dass Nazis in der Kirche einen Platz finden sollten. Auch die amerikanischen Besatzungsmächte wunderten sich über das künstlerische Experiment. Nun soll in Landshut eine Straße nach Max Lacher benannt werden.
Max Lacher hatte eine unvergleichliche Handschrift, die darüber hinaus auch Spiegel ihrer Zeit war. Noch heute rufen seine positiven Motive bei deren Betrachtung Frohsinn und Leichtigkeit hervor.
AKUSO Regensburg GmbH / RNRed