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Eine faszinierende Reise durch die Glaubenswelt unserer Vorfahren. Die aktuelle Sonderausstellung im Historischen Museum der Stadt Regensburg, "Brücke zum Wunderbaren ? Von Wallfahrten und Glaubensbildern. Ausdrucksformen der Frömmigkeit in Ostbayern" zeigt spannende Einblicke in die Vergangenheit.

Für Ludwig Winkler (71) und seinen Sohn Andreas (29) aus dem Landkreis Cham war ein Besuch dort sogar ein Abstecher in die eigene Familiengeschichte. In überdimensionaler Größe sieht man hier nämlich auf einem Schwarzweiß-Foto die Bäuerin Barbara Winkler in einem Herrgottswinkel stehend, wie sie vor dem Anschneiden des Brotes dasselbe mit dem Messer segnet. Zu ihrer Linken sitzt ihr Ehemann, der Landwirt Josef Winkler, vor seiner Tasse und erwartet die erste Brotscheibe. Aufgenommen wurde das Bild in den 40er Jahren und kam über eine Buchveröffentlichung des Oberpfälzer Freilandmuseums Neusath-Perschen in die Regensburger Ausstellung. Deren Enkel Ludwig Winkler hatte das Foto vor einigen Jahren dem Museum zur Verfügung gestellt, als Aufnahmen gesucht wurden, die das alltägliche Leben unserer Vorfahren festgehalten haben. Zuhause sind die Winklers auch heute noch in Kager, einem Ortsteil der Gemeinde Zell im Südwesten des Landkreises Cham.

Ludwig Winkler erinnerte sich beim Besuch im Historischen Museum noch gut an die Großeltern. Der Großvater, der eine Priese Schnupftabak zu schätzen wusste, sei ihm als kleiner Bub oft bei den Hausaufgaben behilflich gewesen, da er ein guter Rechner war. Die Großmutter sei Anfang der 50er Jahre beim Beerensammeln plötzlich verstorben, der Großvater einige Jahre später. Das Haus, in dem die Aufnahme gemacht wurde, steht heute nicht mehr. Das Kruzifix und die Heiligenbilder aus dem Herrgottswinkel, so berichtete Ludwig Winkler, seien aber in das neue Haus gekommen und schlagen somit eine Brücke in die Familiengeschichte. Für den Urenkel Andreas mit seinen 29 Jahren war dieser Regensburger Museumsbesuch wie eine Zeitreise, bei der die gewisse Ähnlichkeit seines Vaters mit dem Urgroßvater irgendwie eine Brücke schlug. Warum damals das Bild entstanden ist und wer es gemacht hat ? Fotografieren war zur damaligen Zeit noch nichts Alltägliches ? weiß Ludwig Winkler leider nicht. Gerne nahm er, einer von rund 15 Enkeln der Bauersleute Barbara und Josef Winkler, mit seinem Sohn vor dem Bild für ein Erinnerungsfoto Platz. Bereits einige Tage zuvor war auch eine Cousine von ihm dort gewesen, um ihrem Enkelkind das Foto von ihren Großeltern zu zeigen.

Gelegenheit zu einer Entdeckungsreise durch die vielschichtige Ausstellung "Brücke zum Wunderbaren" gibt es noch bis 6. Juli, immer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Der Ausstellungskatalog mit 328 Seiten, zahlreichen Bildern und mit Beiträgen namhafter Autoren ist erschienen im Verlag Schnell & Steiner Regensburg. Zum Preis von 24,95 Euro ist er im Museum erhältlich. Es werden auch Führungen durch die Ausstellung angeboten, Turnusführungen finden jeden Sonntag um 11 Uhr statt, auch Gruppenführungen sind möglich.Mehr Infos: 698-969 46, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und www.regensburg.de/bruecke-zum-wunderbaren.

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Bild: Vier Generationen Winkler aus Kager in der Gemeinde Zell, v.l.n.r. Die Eheleute Barbara und Josef Winkler, Enkel Ludwig (71) und Urenkel Andreas (29).
Fotonachweis: Museum der Stadt Regensburg

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