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Gestern, 29.03.2012, ist der Versuch, eine Auffanggesellschaft für die Schlecker-Frauen einzurichten, gescheitert. Die FDP stimmte gegen eine Bürgschaft, wodurch die Transfergesellschaft nicht zustande kommen kann. Die Reaktionen der Regensburger sind gemischt.

Der Aufbau einer Transfergesellschaft für Schlecker ist gestern, 29. März 2012, gescheitert, da letztendlich keine Bürgschaft zustande kam: Die Liberalen stellten sich schließlich gegen eine Auffanggesellschaft, der bayerische Wirtschaftsminister Zeil stimmte genau wie die FDP-Minister aus Sachen und Niedersachsen gegen die Bürgschaft. Die Folge des Scheiterns der Auffanggesellschaft ist, dass heute, 30. März, 10.000 Schlecker-Mitarbeiterinnen ihre Kündigung erhalten werden.

Circa 60 Personen in Region betroffen

In der Region trifft es eine Filiale in Burgweinting und das Schlecker-Lager in Nittendorf. Herr Wursthorn, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Regensburg, schätzt, dass circa 60 Personen aus der Region betroffen sind und ihre Arbeit bei Schlecker verloren haben. Da sich aber noch nicht alle bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, ist die endgültige Zahl noch nicht bekannt. Was die Zukunft der betroffenen Schlecker-Frauen angeht, zeigt sich Herr Wursthorn optimistisch: "Der Arbeitsmarkt hier ist grundsätzlich sehr gut. Wir wissen, dass wir mehr als genügend Stellen allein im Einzelhandel zur Verfügung haben. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir die Schlecker-Frauen schnell wieder in die Arbeit bringen. Aber natürlich müssen wir die individuellen Profile prüfen, auf Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten eingehen. Dann können wir sehen, wo die einzelnen Personen unterkommen."

Reaktionen der Regensburger

Die Reaktionen der Regensburger auf das Aus für zahlreiche Schleckerfilialen durch das Scheitern der Auffanggesellschaft sind gemischt: Linda R. und Michaela W. (18 Jahre) gestehen: "Natürlich ist es blöd für die Mitarbeiter, aber ehrlich gesagt sind wir keine Schlecker-Käufer. Schlecker hat in den letzten Jahren so an Ansehen verloren, und es ist auch einfach teurer da und auch nicht so schön wie in anderen Drogiemärkten. Ich glaube, ich war das letzte Mal bei Schlecker, als ich 12 Jahre alt war." Christine L. (57 Jahre) dagegen ist sehr betroffen: "Es ist traurig, dass es so weit gekommen ist. Ich fühle wirklich mit, denn ich arbeite selbst in einem ähnlichen Betrieb, bei Müller. Wenn ich mir vorstelle, dass es mich treffen würde, obwohl ich schon seit 25 Jahren da arbeite... Ich fühle sehr mit, das ist wirklich traurig. Aber man kann es nicht ändern, unser Gesetz und unsere Regierung sind anscheinend nicht stark genug."

Auch Siegfried M. (70 Jahre) kritisiert: "Was ich dazu sage? FDP ? überflüssigste Partei aller Zeiten! Obwohl sie eigentlich Recht haben, es ist ja doch nur eine Entlassung, dafür dass da jetzt so ein Aufstand gemacht wird. Ich wurde auch schon mal entlassen. Und vielleicht ist es für die Schlecker-Leute letztendlich sogar besser, vielleicht werden sie wo anders ja besser bezahlt. Das soll ja nicht so gut gelaufen sein bei denen." Sabine U. (40 Jahre) jedoch ist sprachlos: "Was soll man dazu schon sagen. Eine Schande ist das!"

Müller-Filialleiter: Gute Mitarbeiter stehen auf der Straße

Zum Scheitern der Transfergesellschaft sagt der Leiter der Drogeriemarkt Müller-Filiale in der Weißen-Lilien-Straße in Regensburg, Herr Straller: "Gestern habe ich in den Nachrichten ein Interview mit einer Schlecker-Frau gesehen. Die hat sich beschwert, dass allen geholfen wird ? Opel, Griechenland, sogar Wulff ? aber ihnen nicht. Da kann man schon verstehen, dass die Leute verärgert sind. Es stellt sich dann eben auch die Frage, wo hilft man und wo nicht. Wenn dann hätte man Opel wahrscheinlich auch nicht helfen dürfen."

Auf die Frage, ob er genug Kapazitäten habe, Schlecker-Mitarbeiterinnen aufzunehmen, antwortet der Filialleiter: "In den bestehenden Filialen haben wir eine Stammbesetzung, so dass wir eigentlich kein Personal mehr brauchen.Wir setzen viel auf die Ausbildung junger Leute und eigener Kräfte, deswegen ist der Bedarf nach anderem Personal aktuell nicht so sehr vorhanden. Aber bei einer Expansion, wenn neue Filialen entstehen, nehmen wir natürlich mit Sicherheit und gerne ehemalige Schlecker-Mitarbeiterinnen auf. Sie haben schon viel Erfahrung und im Moment ist es leider so, dass gute Mitarbeiter auf der Straße stehen."

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