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Generationenübergreifendes Lernen ist in Regensburg hat sich in Regensburg längst bewährt. An Hauptschulen gibt es nämlich für Schüler mit Migrationshintergrund und solche mit Lernschwierigkeiten die sogenannten Schülerpaten. Die Ehrenamtlichen  helfen den Kindern und Jugendlichen beim Lernen, aber auch sich in der Freizeit zu verantwortungsvollen Jugendlichen zu entwickeln.

Der 16-jährige Anton hat einen großen Traum: "Ich würde gerne Fußballstar werden", sagt er. Anton ist aber auch Realist. Er weiß, dass er es kaum in die Bundesliga schafft, deshalb hat er sich ein anderes Ziel gesetzt: Einzelhandelskaufmann. Dazu braucht er aber den qualifizierenden Hauptschulabschluss.  Auch der "Quali", wie dieser Abschluss salopp genannt wird, wäre beinahe ein Traum geblieben, gäbe es in Regensburg nicht die Schülerpaten.

Die Schülerpaten oder auch "Chancenjäger" sind ein Projekt des "Treffpunkts  Seniorenbüro" und sie sind weit mehr als bloße Nachhilfelehrer. "Unser Ziel ist es, Hauptschülerinnen und Hauptschülern zu helfen, ein selbstverantwortetes Leben zu führen", sagt Antons Pate, Philipp Bachelier: "Dazu gehört natürlich auch, sie zu schulischen Erfolgen zu führen, die es ihnen erlauben, auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein."

Vor eineinhalb Jahren sah es bei Anton noch nicht so aus, als würde er dieses Ziel erreichen. Auch wenn er schon knapp neun Jahre in Deutschland lebte - er stammt aus den ehemaligen  Sowjetrepubliken - irgendwie war er noch nicht in seiner neuen Heimat angekommen. Doch er hatte Glück: Seine damalige Lehrerin erkannte nicht nur sein Potential, sie kannte auch die Schülerpaten und brachte Schüler und Paten zusammen. Von da ab ging es bergauf.

Jeden Dienstag sitzen Anton und sein Schülerpate jetzt zusammen, außer in den Ferien, und büffeln. "Vor allem in Mathe habe ich noch einige Lücken", gesteht der Schüler. Aber er ist zuversichtlich, mit tatkräftiger Hilfe auch die letzten Lücken zu füllen. "Ich schaff den Quali, ganz sicher." Und das soll noch heuer klappen, denn er hat schließlich schon einen Ausbildungsvertrag zum Einzelhandelskaufmann in der Tasche. "Ich hab bei dieser Firma schon drei Praktika gemacht. Und der Chef würde mich nicht nehmen, wenn er nicht mit mir zufrieden wäre", sagt er.

Er ist inzwischen ein selbstbewusster junger Mann geworden, der sein Ziel fest vor Augen hat und es mit Ehrgeiz verfolgt. Auch dazu hat sein Pate mit beigetragen. Er sitzt schließlich nicht nur am Dienstag zum Lernen neben seinem Schützling, er begleitet ihn auch in der Freizeit. Zum Beispiel ist er sehr oft als Zuschauer bei den Heimspielen der A-Jugend des SV Sallern dabei, wo Anton seine Talente als Fußballer zeigt. Der 16-Jährige spielt aber nicht nur selbst, er ist auch als Jugendtrainer in seinem Verein aktiv. Dabei unterstützt ihn sein Pate ebenfalls, zumindest ideell. Und er begleitet Anton hin und wieder, wenn der die Heimspiele des SSV Jahn besucht.

Als ehrenamtliche Mitarbeiter des "Treffpunkts Seniorenbüro" verlangen die Paten für ihre Arbeit keinen Cent, lediglich die Kosten für einen eventuellen Sachaufwand werden erstattet. "Die Paten entscheiden selbst über den Zeit- und Sachaufwand, den sie für erforderlich halten, um den Hauptschülerinnen und Hauptschülern zu helfen", sagt die stellvertretende Leiterin des Seniorenamtes, Petra Frauenstein, die das Projekt im Rahmen des generationenübergreifenden Engagements betreut. "Sie sind an keinerlei Weisungen gebunden."

Wenn Anton seine Ausbildungsstelle antritt, ist die eigentliche Arbeit geleistet, doch der Schüler ist überzeugt, dass der Kontakt zu seinem Paten nicht abreißen wird: "Wir werden uns sicher auch danach noch sehen."

Schülerinnen und Schüler wie Anton gibt es viele in Regensburg, mit und ohne Migrationshintergrund. Das weiß auch Bürgermeister Joachim Wolbergs. "Ich schätze das Engagement der Schülerpaten und halte es  für sehr wichtig", sagt er. "Ich hoffe, dass sich noch mehr Ehrenamtliche finden, die bei diesem Projekt mitmachen."

Wer Lust hat, einem jungen Menschen einen gelungenen Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen, kann sich bei Petra Frauenstein melden (Telefon: 507-1541).

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