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„Frauen in Führungspositionen“ – ein zentrales Thema, das Bundeskanzlerin Angela Merkel regelmäßig in einer Konferenz mit geladenen Gästen diskutiert. Professor Dr. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), erhielt eine der wenigen Einladungen.

Seit dem 1. Januar 2016 besteht für etwa 150 börsennotierte Unternehmen in Deutschland die gesetzliche Pflicht, mindestens 30 Prozent der neu zu besetzenden Aufsichtsratsposten an Frauen zu vergeben. Binnen sechs Monaten konnte der Anteil an Frauen in Aufsichtsräten dadurch um knapp vier Prozent gesteigert werden.

Die gesetzlich vorgegebene Frauenquote wurde vor ihrer Einführung unter anderem ausführlich in der Konferenz zum Thema „Frauen in Führungspositionen“ diskutiert, zu der die Bundeskanzlerin in diesem Jahr zum dritten Mal einlud. Am 19. Oktober 2016 trafen sich dazu etwa 100 Frauen und Männer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Gesundheitswesen, Kunst und Kultur, Kommunalpolitik und Verwaltung im Bundeskanzleramt in Berlin. Seit dem ersten Mal mit dabei ist Professor Dr. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR.

Die Konferenzen richten sich nicht nur an die oberste Führungsebene. Unter den Teilnehmern finden sich auch Studierende und Nachwuchskräfte. So soll ein ausgeglichener Diskurs darüber geschaffen werden, wie in der Arbeitswelt generell geschlechtsbezogene Gleichberechtigung gelebt werden kann. „Es geht um gleiche Chancen bei gleichen Qualifikationen. Gerade in der Medizin sehe ich, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema ‚Frauen in Führungspositionen‘ zu beschäftigen. Über die Hälfte aller Studierenden sind weiblich, allerdings sind weniger als zehn Prozent der Lehrstühle mit Frauen besetzt“, erläutert Professor Müller-Schilling.

Die eintägigen Konferenzen im Bundeskanzleramt sind zweigeteilt. Den Vormittag verbringen die Teilnehmer in themenspezifischen Fachforen. Die Diskussionsergebnisse werden am Nachmittag im Plenum mit Bundeskanzlerin Angela Merkel weiter erörtert.

In diesem Jahr beschäftigten sich zwei der Fachforen mit dem Thema „Führen in Teilzeit“, zwei weitere mit dem „Unconscious Bias“ – unbewusste Vorurteile und stereotype Vorstellungen des jeweils anderen Geschlechts, die die Auswahl der Führungskräfte und das berufliche Miteinander beeinflussen.

Professor Müller-Schilling hat sich in ein Fachforum des letzteren Themenbereichs mit ihren eigenen Erfahrungen aus dem Klinikalltag eingebracht. „Jeder von uns lernt in seiner Sozialisation bestimmte stereotype Vorstellungen des eigenen und anderen Geschlechts kennen. Im beruflichen Alltag muss man sich selbst und seine Entscheidungen daher immer wieder neu hinterfragen“, führt Professor Müller-Schilling aus. „Um den Unconscious Bias schon bei der Personaleinstellung zu vermeiden, werden solche Entscheidungen bei mir immer im Team getroffen.“

Professor Müller-Schilling ist seit 1. Februar 2012 Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR und gleichzeitig Lehrstuhlinhaberin für Innere Medizin I an der Universität Regensburg. Mit ihrer Berufung war sie die erste Ordinaria in Deutschland auf einem Lehrstuhl für Gastroenterologie. Als solche kennt sie die Herausforderungen, die einer Frau auf ihrem beruflichen Weg begegnen können. „Auf der Karriereleiter stoßen Frauen oft an sogenannte gläserne Decken. Um diese zu durchbrechen, gilt es meiner Meinung nach das System fest verwurzelter kultureller Muster zu durchbrechen“, so Professor Müller-Schilling.

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