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Viele mittlere und große Familienunternehmen finden immer schwerer Nachwuchs. In Ostbayern werden jetzt drei Mittelständler selbst aktiv: Sie schaffen ein eigenes Stipendienprogramm, das künftig auch bayern- und bundesweit Schule machen könnte.



Mit einer in Deutschland in dieser Form bisher einzigartigen Initiative will ein Verbund aus bayerischen Mittelständlern den Grundstein für eine neue Stipendienkultur in der Bundesrepublik legen. Drei Unternehmen mit in Summe rund 17.000 Mitarbeitern haben jetzt das Projekt „PROTALENT“ vorgestellt, das in der Pilotphase künftig zunächst bis zu neun Studierende der Regensburger Universität fördert. Anlass für das neu geschaffene Stipendium ist vor allem der sich weiter zuspitzende Mangel an Fach- und Führungskräften: „Erfolgreiche Unternehmen abseits der großen Metropolen müssen neue Wege gehen, um den Nachwuchs zu sichern“, sagt beispielsweise Alexander Eckert von Waldenfels. Er ist Vorstandsvorsitzender der Eckert Schulen, einer der drei Stifter des neuen Förderprogramms.

Nur vier Prozent aller Studierenden profitieren von einem Stipendium

Eine historisch gewachsene Kultur der Studierendenförderung durch Unternehmen gibt es — im Gegensatz zu Ländern wie den Vereinigten Staaten — in Deutschland kaum. Nur jeder 25. Student (rund 4 Prozent) profitiert hierzulande überhaupt von einem Stipendienprogramm, wie Zahlen aus der aktuellsten derzeit vorliegenden Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks belegen. Die meisten Stipendien stammen von öffentlichen Trägern und den parteinahen Förderwerken wie der KonradAdenauer-Stiftung oder der Friedrich-Ebert-Stiftung, aber nicht von Unternehmen. Auch im internationalen Vergleich hinkt die Bundesrepublik bei dem Thema hinterher: Der Anteil privater Mittel an Investitionen in die akademische Bildung liegt heute mit 16 Prozent in Deutschland deutlich unter dem Schnitt aller in der OECD organisierten Industrieländer (30 Prozent). Zum Vergleich: In Großbritannien finanziert die Wirtschaft rund 70 Prozent der Hochschulkosten, in den USA sind es rund 62 Prozent, im EU-Mittel immer noch 21 Prozent. Deutschland brauche deshalb eine stärkere Stipendienkultur, fordert die Bundesregierung bereits seit Jahren.

Eine Chance für Unternehmen: Zwei von drei Studierenden müssen nebenbei hinzuverdienen

Die Bundesregierung führte im Jahr 2011 deshalb das so genannte „Deutschlandstipendium“ ein. Das Ziel: die „Stipendien-Lücke“ zu schließen und Deutschlands Unternehmen zu motivieren verstärkt in die Talentförderung zu investieren. Das Programm gilt als erfolgreich, bleibt mit derzeit rund 22.500 Geförderten jedoch auch sechs Jahre nach seiner Einführung deutlich hinter dem Zielwert von 50.000 zurück, auch weil Unternehmen in der Regel bei der Auswahl der Stipendiaten nicht mitentscheiden können. Dabei könnten viele Studierende in Deutschland den finanziellen Rückenwind gut brauchen: Zwei von drei Studenten in Deutschland (63 Prozent) müssen regelmäßig neben der Hochschule arbeiten, um sich ihr Studium zu finanzieren, resümiert die jüngste Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Eine stärkere Förderung durch Unternehmen und die damit einhergehende Bindung würde sich deshalb besonders lohnen, weil alle Arbeitsmarktexperten auch für zahlreiche akademische Berufe für die kommenden Jahre einen weiter zunehmenden Mangel an Fachkräften prognostizieren. Auf bis zu sechs Millionen fehlenden Beschäftigte könnte sich die Zahl bis zum Jahr 2030 summieren, hat die Unternehmensberatung Boston Consulting Group in einer Studie berechnet. Dynamische Wirtschaftsräume wie Regensburg, wo die Arbeitslosenquote heute bei drei Prozent liegt, könnten darunter besonders leiden. Denn: An den Hochschulen in Regensburg lernen zwar mehr als 20.000 Studierende, aber viele von ihnen verlassen die Region nach ihrem Abschluss. „PROTALENT“: Junge Talente gezielt fördern und sie in der Region halten Drei führende, international tätige und wachstumsstarke Regensburger Unternehmen wollen deshalb jetzt neue Wege gehen bei der Talent- und Nachwuchsgewinnung. Weil die bestehenden Modelle sie nicht überzeugten, legen sie nun ihr eigenes Förderprogramm „PROTALENT“ auf. Es soll nach den Worten der Initiatoren ein Leuchtturmprojekt für eine neue Stipendienkultur des bayerischen Mittelstandes sein. . Ins Leben gerufen wird die gemeinsame Initiative "PROTALENT" von der Götz-Gruppe, den Eckert Schulen und der EUROASSEKURANZ Versicherungsmakler AG. Die GötzGruppe beschäftigt im Bereich infrastrukturelles, kaufmännisches und technisches Gebäudemanagement heute rund 15.000 Mitarbeiter. Die Eckert Schulen sind der größte private Bildungsanbieter Bayerns mit rund 1.800 Mitarbeitern, 45 Standorten in ganz Deutschland und rund 7.500 Kursteilnehmern jährlich. Die weltweit aufgestellte EUROASSEKURANZ Versicherungsmakler AG ist spezialisiert auf Risiko- und Schadenmanagement und arbeitet eng mit der Hyperion Insurance Group zusammen, die in 39 Ländern rund 3.900 Mitarbeiter beschäftigt. Das Ziel: „Wir wollen künftig junge Talente gezielt unterstützen, ihnen vielfältigste Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft eröffnen und sie so in der Region halten“, betont auch Alexander Götz, Vorstandsvorsitzender der Götz-Management-Holding AG.

„PROTALENT“: Finanzieller Rückenwind, ein persönlicher Mentor und ein starkes Netzwerk

Die bis zu neun Stipendiaten sollen neben einer monatlichen, einkommensunabhängigen, finanziellen Förderung von 400 Euro monatlich vor allem auch direkten Zugang zu einem professionellen Netzwerk erhalten. Geplant ist unter anderem, dass ein persönlicher Mentor die jungen Talente während der Förderphase begleitet. In den Semesterferien erhalten die Studierenden bei speziell aufgelegten Kurzpraktika Einblicke in die einzelnen Unternehmen. Spezielle Angebote unterstützen die „PROTALENT“-Teilnehmer zusätzlich dabei, ihre Potenziale zu entdecken und anschließend gezielt aufzubauen. Die Idee dahinter ist einfach: "PROTALENT kombiniert materielle, unternehmensnahe und ideelle Förderung", sagt Helmuth Newin, Vorstandsvorsitzender der EUROASSEKURANZ Versicherungsmakler AG. "Wir wollen die jungen Leute mit ihren Stärken und Fähigkeiten kennenlernen. Auf dieser Basis können wir gemeinsame Ziele definieren und den Weg in die Zukunft zusammen gehen."

Offen für Studierende aller Fachrichtungen

Das Besondere dabei: Das Stipendium steht Studierenden aller Fachrichtungen offen und eine anschließende Verpflichtung gibt es nicht. „Wir sehen die Initiative als Schlüssel im Kampf gegen die zunehmende Knappheit von gut ausgebildeten Arbeitskräften und als neue Möglichkeit für die beteiligten Unternehmen, geeigneten Nachwuchs zu finden“, sagt Vorstandschef Götz. Aus Sicht der zum Projektstart beteiligten Unternehmen sei dies das Fundament, um für junge Talente eine „Startrampe“ für die Karriere in der Region zu schaffen. Auch die Regensburger Universität begrüßt das Vorhaben: „Die engere Verzahnung von Wissenschaft und regionaler Wirtschaft ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, sagt Professor Dr. Christoph Wagner, Vizepräsident der Uni Regensburg für Netzwerke, Transfer und Öffentlichkeit. Er war in die Entwicklung des Programms eng eingebunden.

Bewerbungen sind ab April möglich

Ab 1. April können sich Studierende der Regensburger Universität direkt über ein neues Portal (www.protalent-stipendium.com) für das neue Stipendium bewerben. Die Initiatoren hoffen auf einen erfolgreichen Start der Pilotphase.

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