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Die Lage ist ernst in Bayerns Vorgärten, Wiesen und Tümpeln. 13 der 19 heimischen Amphibienarten sind akut bedroht. Intensive Landwirtschaft, zunehmender Siedlungs- und Straßenbau und anhaltende Dürreperioden setzen den Lurchen zu. Um auf den Artenschwund aufmerksam zu machen, kürt die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde seit 2006 den Lurch des Jahres. Diesmal wurde es der farbenprächtige Bergmolch.

Im Wasser als auch am Land zu leben, gehört zu den Besonderheiten der Amphibien (Lurchen). Die Faszination der zu durchlaufenden Metamorphose von Ei über Kaulquappe zum Frosch bannt uns schon als Kinder. Drei bis vier Amphibien fallen jedem vielleicht noch spontan ein: Laubfrosch, Erdkröte, Gelbbauchunke und der berüchtigte Feuersalamander – das war’s aber auch schon. Und falls die Populationszahlen der heimischen Amphibienarten im gleichen Ausmaß schwinden sollte wie in den Jahren zuvor, kennen die folgenden Generationen diese Wesen vielleicht nur noch vom Hören-Sagen oder aus Märchen.

Plakativer Würdenträger

Um für jene zu sprechen, die selbst nicht sprechen können, kürt die DGHT jährlich den „Lurch des Jahres“. Auch wenn die Populationen des Bergmolchs in Deutschland bis dato noch stabil sind, macht ihn seine prägnante Färbung zum plakativen Stellvertreter aller gefährdeten Amphibienarten in Deutschland und der Welt. Mit seiner leuchtend orange bis zinnoberrot gefärbten Bauchseite gehört er zu den farbenprächtigsten Vertretern seiner europäischen Genossen. Auch wenn er dabei fast wie ein Tropentier anmutet, bleibt er ein typischer Bewohner waldreicher Mittelgebirge. Sein Lebensraum erstreckt sich dabei von den flachen Lagen Mitteleuropas bis zum alpinen Raum – dort sogar auf offenen Wiesen in bis zu 2.400 Metern Höhe.

Auch wenn es sich beim Bergmolch um eine der anpassungsfähigsten Arten überhaupt handelt, schrumpft auch sein Lebensraum von Jahr zu Jahr. Die Vermehrung klimatischer Extremwetterlagen insbesondere Dürreperioden setzen auch ihm zu. Derzeit steht er zwar noch nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, doch auch seine Populationen und Habitate schwinden. Zu seinen größten Gefahren gehören die Zerstörung und Vergiftung von Kleingewässern durch Pestizide und Dünger sowie die direkten Verluste wandernder Tiere bei der Leichwanderung durch den Straßenverkehr.

Wer das putzige Amphib aus nächster Nähe betrachten möchte, hat Glück. Der Tiergarten der Stadt Nürnberg unterstützt zusammen mit dem Tiergarten Schönbrunn die DGHT bei der diesjährigen Kampagne zum Lurch des Jahres. Der stellvertretende Tiergartendirektor Dr. Helmut Mägdefrau stellt den Bergmolch am Montag, den 3. Juni 2019, um 10.30 Uhr im Tiergarten Nürnberg vor.

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