Die Polizei hat am Donnerstag weitere Erkenntnisse zum Doppelmord von Schwandorf bekanntgegeben. Auch ist nun klar, weshalb der mittlerweile festgenommene Tatverdächtige so schnell ins Visier der Ermittler gerückt war: Eine Kamera filmte die Bluttat.
Nach dem Mord an einer 57-jährigen Frau und ihrem 69 Jahre alten Lebensgefährten wurde am Mittwochnachmittag der tatverdächtige Karlheinz R. in Tschechien gefasst. Am Donnerstag kamen neue Details zum Ablauf der Tat ans Licht.
Wie die Polizei mitteilte, erschien der 69-jährige Lebensgefährte aus dem Landkreis Schwandorf am Montag nicht an seiner Arbeitsstelle. Da er als sehr zuverlässig galt, machte man sich Sorgen und informierte die Polizei. Nachdem eine Streife den Mann nicht an seiner Wohnung antreffen konnte, fuhren sie weiter zum Haus seiner 57-jährigen Lebensgefährtin in Büchelkühn. Dort wurden beide schließlich erstochen aufgefunden.
Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen betrat Karlheinz R., der ehemalige Lebensgefährte der getöteten Frau, am Samstag, den 27. Juni, in den frühen Abendstunden unvermittelt die Terrasse der 57-Jährigen. Zu dieser Zeit hielten sich der 69-Jährige und die 57-Jährige dort auf. Karlheinz R. griff beide Opfer mit einem Messer an. Das Geschehen verlagerte sich daraufhin in das Gebäudeinnere. Die Tat selbst wurde teilweise durch eine Videokamera aufgezeichnet, weshalb sich der Tatverdacht früh gegen Karlheinz R. richtete.
Zeuge entdeckt mutmaßlichen Mörder an einem Fischweiher
Durch die Ermittler konnte der Fluchtweg des 57 Jahre alten Tatverdächtigen bereits in weiten Teilen nachvollzogen werden. Unter anderem hielt sich Karlheinz R. am Sonntag in Altenkreith, Bad Kötzting und Grafenwiesen im Landkreis Cham auf.
Am Mittwoch wurde ein Zeuge an einem Fischweiher bei Novy Dvur, nahe der Stadt Domazlice, auf Karlheinz R. aufmerksam und alarmierte die tschechische Polizei. Gegen 16.25 Uhr wurde Karlheinz R. von den Polizeikräften widerstandslos festgenommen. Derzeit sitzt er in einem Gefängnis in Tschechien. Am Freitag soll er einem Richter vorgeführt werden.
Bei seiner Festnahme führte Karlheinz R. ein Fahrrad und einen Rucksack mit. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden.
