Selber machen statt nur konsumieren

(djd/pt). Hing dem klassischen Heimwerker bis vor wenigen Jahren ein etwas verstaubtes und altbackenes Image an, so ist "Marke Eigenbau" auf einmal zum regelrechten Hype geworden. Erstmals beschrieben haben diesen Trend Holm Friebe, Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur Berlin, und der "brand 1"-Autor Thomas Ramge in ihrem vielbeachteten Buch "Marke Eigenbau". Auch Plattformen mit Anregungen und für den Verkauf von allerlei Selbstgemachtem haben sich im Internet etabliert. Unter www.expli.de etwa finden Interessierte Anleitungen von Selbermachern für Selbermacher, auf Portalen wie dawanda.de, vondir.de, alles-selbstgemacht.de oder echte-alternativen.de bieten Bastler und Kreative die Ergebnisse ihrer "Heimarbeit" zum Kauf an.

Konsument und Produzent in einem: der "Prosument"

Friebe und Ramge haben den "Prosumenten", von Alvin Toeffler bereits 1980 in seinem Buch "The Third Wave" beschrieben, als typischen Protagonisten der Generation Eigenbau ausgemacht. Er ist Konsument und Produzent zugleich. Er greift bei der Wahl seiner Hilfsmittel auf das Beste zurück, was der Markt ihm bietet. Der alten Handwerkerweisheit "Wer billig kauft, kauft zwei Mal" verhilft er zu neuen Ehren. So sucht er nicht nach der Discounter-Offerte, sondern nach einem Handwerkszeug, das sich "seinen Bedürfnissen anpassen lassen und ihm als Werkzeug bei seiner Arbeit assistieren muss", so Friebe und Ramge.

Kabellos, mobil, ergonomisch

Die Hersteller reagieren auf diese Bedürfnisse: Leichte und leistungsstarke Lithium-Ionen- Akkus, die heute Standard bei Handy und Laptop sind, machen immer mehr Werkzeuge kabellos und kommen gestiegenen Mobilitätsbedürfnissen entgegen. Rein mechanische Werkzeuge werden ergonomischer und anspruchsvoller im Design. Und multifunktionale Klassiker ebenso wie vielseitige Neuentwicklungen finden bei den "neuen Heimwerkern", die oft keinen Platz für einen üppig bestückten Hobbykeller haben, ebenfalls großen Anklang. Foto: djd/Wagner