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Eine neue Studie der Universität Regensburg zeigt, Beratungslehrer in der Schule müssen über mehr pädagogisch-psychologisches Wissen verfügen. Nach Ansicht der Regensburger Wissenschaftler sollten künftig Fertigkeiten und Methoden der Urteilsbildung und Diagnostik verstärkt trainiert werden.

Prüfungsangst, Drogenprobleme, Mobbing und vieles mehr: Beratungslehrer an einer Schule kümmern sich um eine Reihe von Themen, die Offenheit und Vertrauen erfordern. Im Falle der Beratung übernehmen sie eine andere Rolle als im Unterricht, für den sie in Studium und Referendariat ausgebildet wurden. Sind Beratungslehrer ihrem Job vor diesem Hintergrund wirklich gewachsen? Welche Unterschiede bestehen zwischen ihnen und professionellen Erziehungsberatern oder Schulpsychologen? Forscher der Universität Regensburg haben sich mit diesen Fragen beschäftigt. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass grundlegendes pädagogisch-psychologisches Wissen für die schulische Beratungspraxis systematisch erarbeitet werden sollte.

Prof. Dr. Hans Gruber vom Institut für Pädagogik der Universität Regensburg führte gemeinsam mit Dr. Josef Strasser (jetzt Universität Augsburg) eine Studie durch, bei der erfahrene Beratungslehrer mit professionellen Beratern ? Erziehungsberater unterschiedlicher Erfahrungsstufen ? während der Bearbeitung eines Beratungsfalles miteinander verglichen wurden. Insgesamt 16 Lehrerinnen und Lehrer sowie 65 professionelle Berater nahmen an der Studie teil.

Der fiktive Beratungsfall wurde am Computer präsentiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie wurden mit Blick auf die jeweils entwickelten Lösungsmodelle und Herangehensweisen bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich professionelle Erziehungsberater ? unabhängig vom Grad ihrer beruflichen Erfahrung ? in mehreren Bereichen deutlich von Beratungslehrern unterscheiden. Auffallend waren vor allen Dingen Defizite der Beratungslehrer bei der Falldiagnostik. Gleichzeitig zeigte sich aber, dass Beratungslehrer eine eigene Form von Fachwissen aufbauen und im Verlauf ihrer Entwicklung in einigen Aspekten durchaus zu ähnlichen Lösungsansätzen und Vorgehensweisen kommen wie hauptberufliche Berater.

Derzeit werden Beratungslehrer vor allem in der Gesprächsführung, im Umgang mit pubertärem Verhalten oder mit Blick auf unterschiedliche Formen der Lernschwäche geschult. Nach Ansicht der Regensburger Wissenschaftler sollten künftig gerade auch die Fertigkeiten der Urteilsbildung von Beratungslehrern ? beispielsweise Methoden der Diagnostik ? verstärkt trainiert werden.

Die Ergebnisse der Regensburger Wissenschaftler werden in der renommierten Fachzeitschrift "Empirische Pädagogik" veröffentlicht. Der Originaltitel des Aufsatzes:

Strasser, J. & Gruber, H. (in Druck), Beratung in der Schule ? ein vernachlässigter Teil im Bild des "Lehrers als Experte". In "Empirische Pädagogik".

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