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Es gibt kaum etwas, das uns wichtiger ist als unsere Kinder. Darum müssen wir auf diese unsere Schätze besonders gut achten. Leider ist das in der heutigen Zeit besonders notwendig, denn Kindsentführer machen auch vor solch scheinbar gut behüteten und sicheren Regionen wie Regensburg keinen Halt. Und die Methoden der Kindermafia werden immer dreister. Erst vor wenigen Tagen entkam ein 12-jähriger Junge im benachbarten Landkreis Straubing-Bogen nur haarscharf einer hinterlistigen Verschleppung.

Die Angst geht um - nicht nur in der niederbayerischen Gemeinde Neukirchen. Nur wenige Autominuten von Regensburg - wo man die Welt eigentlich noch in Ordnung vermutet - geschah das, was für viele besorgte Eltern zum absoluten Horror werden kann. Seit vor wenigen Tagen gegen Mittag ein Mann in einem weißen Transporter mit Heckklappe einen Jungen in sein Fahrzeug locken wollte, sind Anwohner und Polizei in höchster Alarmbereitschaft. Kein Schulweg ist mehr zu 100 Prozent sicher.

Der durchschnittlich große, korpulente, schon ältere Mann mit Schnauzer, blauer Arbeitshose und schwarzer Pudelmütze stieg aus und gab dem Jungen zu verstehen, dass noch Kinder-Hauptdarsteller für einen Kinofilm gesucht würden. Ausgerechnet er passe ganz gut in das Casting-Muster und solle einsteigen. Zum Glück kam dem Schüler die Vorgehensweise des unbekannten Mannes, den er noch nie dort gesehen hatte, komisch vor. Der 12-jährige roch den Braten und eilte schnurstracks nach Hause. Der Mann verschwand mit seinem Fahrzeug. Die wichtigsten Tipps für Kinder haben wir am Ende des Artikels zusammengefasst.

Von fremden Kindern "angespielt"

Eine ganz neue Masche ist der Einsatz von Köder-Kindern. Dass Kinder nicht mit fremden Erwachsenen mitgehen sollen, wird ihnen oft genug erzählt. Gerade aber die Variante mit einem Kind als "Lockvogel" sollte Eltern klar machen, dass so etwas fast überall lauern kann. Einem besorgten Elternpaar passierte dies Ende März in einem Einkaufszentrum:
Befreundete Kinder hielten sich in einer Spielecke auf, während sich die Eltern in Sichtweite miteinander unterhielten. Dabei fiel einem Vater plötzlich auf, dass er seine Tochter nicht mehr an der Stelle sah, an der sie eben noch spielte. 

Nach einem Moment der Panik und kurzem, hektischen Suchen sah er gerade noch, wie seine Tochter mit zwei Männern hinter sich und einer Frau mit einem Kind vor sich auf der Rolltreppe nach oben fuhr. Der Vater handelte geistesgegenwärtig, nahm unbemerkt die Verfolgung auf und griff sich bei erster Gelegenheit seine Tochter. Die besagten Personen entfernten sich in diesem Moment in sämtliche Himmelsrichtungen.

Nach einer Anzeige bei der Polizei wurde dem Ehepaar mitgeteilt, dass diese Masche bereits bekannt sei und nach solchen Personen bereits gefahndet werde. Bei dieser dreisten Methode der Kindsentführung setzen diese Leute ein Mädchen als Lockvogel ein, welches die ahnungslosen und natürlich aufgeschlossenen Kinder "anspielt" und schließlich weglockt.

Hier die wichtigsten Tipps für Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg:

Nicht jeder fremde Autofahrer, der Dich nach dem Weg fragt, ist gleich kriminell, aber besonders vorsichtig solltest Du in solchen Fällen trotzdem sein. Halte soviel Abstand (mindestens ein bis zwei Meter) zu dem Fremden, daß er Dich nicht plötzlich aus dem Auto heraus festhalten und ins Auto zerren kann. Sei immer bereit wegzurennen und denke daran, Dir einen Fluchtweg offen zu halten, falls der Fremde aus dem Auto aussteigt, um Dich festzuhalten.

Sei besonders mißtrauisch, wenn Dir ein Fremder anbietet, Dich im Auto mitzunehmen; lehne das Angebot ab und gehe schnell weiter oder renne sogar weg. Auch dann, wenn der Fremde zum Beispiel behauptet, deine Mutter würde im Krankenhaus liegen und er solle Dich dort hin bringen. Auch wenn er Dir erzählt, er sei ein Bekannter deiner Eltern: glaube ihm nicht, es ist höchstwahrscheinlich nur ein Trick, selbst dann, wenn er deinen Namen kennt! Denn wenn er ein Fremder ist und selbst Du ihn nicht kennst, woher sollte er dann dich kennen, um dich abzuholen?

Wenn es möglich ist, merke Dir das Autokennzeichen, Automarke und -farbe und wie der Fahrer aussieht (Größe, Haarfarbe, Frisur, ungefähres Alter und ob er zum Beispiel kräftig oder eher schlank ist), erzähle es deinen Eltern oder - wenn Du auf dem Weg zur Schule bist - Lehrern und Mitschülern.

Was tun, wenn Dich trotz aller Vorsicht doch jemand zu entführen oder ins Auto zu zerren versucht?

Auf jeden Fall solltest Du versuchen, andere Leute auf Dich und den Täter aufmerksam zu machen: schreie um Hilfe oder auch nach der Polizei. Es macht den Menschen, die (hoffentlich) in der Nähe sind, klar, daß der Mann im Auto nicht dein Vater ist und daß Du wirklich in Gefahr bist. Es ist sicherlich schwierig, sich als Jugendliche(r) oder Kind gegen einen Erwachsenen zu wehren, doch versuche es trotzdem und zeige möglichst wenig Angst, vielleicht gibt er dann schnell auf.
Eine gute Hilfe kann es auch sein, wenn Du einen Selbstverteidigungskurs besuchst. Informationen dazu gibt es auf jeder  kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.

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