"Keine Bedienung für Nazis" ausgezeichnet

Die Initiative "Keine Bedienung für Nazis" wurde mit dem Preis "Das unerschrockene Wort" der 16 Lutherstädte ausgezeichnet. Seit zweieinhalb Jahren besteht die Regensburger Initiative, deren Begründer sich sehr über die bundesweite Würdigung freuen.

Der Preis wird an Personen verliehen, so die Begründung, "die in einer besonderen Situation oder bei einem konkreten Anlass, aber auch beispielhaft über einen größeren Zeitraum hinweg, in Wort und Tat für die Gesellschaft, die Gemeinde, den Staat bedeutsame Aussagen gemacht und gegenüber Widerständen vertreten haben." Alle Aktiven und Unterstützer der Initiative, die mit klaren Aussagen im Aufruf und auf dem Aufkleber Solidarität und Öffentlichkeit organisiert haben, erfahren Anerkennung zusammen mit den mittlerweile über 170 Gastronomen, die sich deutlich gegen Nazis und andere Rassisten posi­tioniert haben. Die zentrale Botschaft - "Rassismus den öffentlichen Raum nehmen" - gerät so bundesweit in das Blickfeld.

Der richtige Zeitpunkt

Gerade nach der noch andauernden Aufdeckung der Morde durch die NSU, zu einer Zeit in der Asylunterkünfte in Brand gesteckt werden, Flüchtlinge für Menschenwürde kämpfen und rassistische Stimmungsmache, Gewalt und Ausgrenzung alltäglich geworden sind, ist dieser Preis ein wichtiges Signal. Von der Preisverleihung gehen auch Impulse für die Vernetzung mit vielen ähnlichen Initiativen in anderen Orten aus.

Großes Interesse

Seit der Nominierung im November 2012 erhält "Keine Bedienung für Nazis" verstärkt auch Anfragen aus anderen Städten. "Wir fühlen uns bestärkt dran zu bleiben und geben unsere Erfahrung gern weiter. Mit der Preisverleihung erhalten wir dafür eine finanzielle Ausstattung. Nazis und allen anderen Rassisten den öffentlichen Raum zu nehmen, damit ein friedliches Zu­sammenleben frei von Angst und Not für alle Menschen möglich wird, bleibt unsere Aufgabe", sagen die Begründer der Initiative.