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Im April 2011 erwarb die Stadt Regensburg das Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne. In den kommenden Jahren soll hier der TechCampus, die neue Berufliche Oberschule und ein Wohngebiet mit rund 800 Wohneinheiten entstehen. Auf diese Nutzungen wird das Gelände derzeit vorbereitet.

Die Baufeldfreimachung für die Projekte umfasst folgende Teilbereiche:

Gebäudeabbrüche

Im September 2012 wurde mit dem Abbruch der fast fünfzig Einzelgebäude, die nicht unter Denkmalschutz stehen, begonnen. Bis Mitte 2014 sollen auch die letzten Gebäude abgerissen sein. Da in den meisten Gebäuden Schadstoffbelastungen nachgewiesen wurden, die als gefährlich einzustufen sind (zum Beispiel Insektizide in den Wänden, Asbest und Holzschutzmittel), gibt es für jedes dieser Gebäude ein detailliertes Schadstoffkataster und ein eigenes Entsorgungskonzept. Die mit dem Abriss beauftragte Fachfirma arbeitet eng mit einem Team von Schadstoffgutachtern zusammen. Auch der sechzig Meter hohe Kamin des ehemaligen Heizkraftwerks, der am 23. Juli 2013 gesprengt wird, wurde im Vorfeld gründlich untersucht. Dabei sind keine Schadstoffbelastungen festgestellt worden.

Archäologische Untersuchungen

Ein Skelettfund vor etlichen Jahrzehnten im Bereich südlich des sogenannten großen Schlangenbaus hatte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zu der Vermutung veranlasst, dass sich dort ein Gräberfeld befinden könnte. Wenn dem so ist, müssen die Gebeine fachgerecht freigelegt, dokumentiert und möglicherweise auch an einem anderen Ort wieder bestattet werden. Da auch ganz im Süden des Areals vorgeschichtliche Bodendenkmäler kartiert sind, werden sicherheitshalber auf einigen Freiflächen zusätzliche Baggersondagen angelegt und später auch baubegleitend einige archäologische Untersuchungen vorgenommen.

Suche nach Blindgängern und Kampfmittelräumung

Als Flakkaserne und militärische Übungsfläche war das Gelände während des Zweiten Weltkrieges Ziel zahlreicher Luftangriffe. Die Luftaufnahmen, die die US-Army unmittelbar nach dem Bombardement angefertigt hat, zeigen 18 Blindgängerverdachtspunkte. Jeder einzelne davon wird nun mit hohem technischem und finanziellem Aufwand untersucht. Bei 16 Punkten konnte bereits Entwarnung gegeben werden, die Untersuchung der restlichen beiden Stellen soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein.
Auch die Bombentrichter sind nur aufgrund der vorhandenen Luftaufnahmen zu lokalisieren, da sie bereits kurz nach den Angriffen so schnell wie möglich wieder aufgefüllt wurden.

Beseitigung von Altlasten

Als nach dem Krieg die US-Army in die Kaserne einzog, passten die Besatzungstruppen die Gebäude ihren hygienischen Standards an. Das heißt, sie sparten nicht an Schädlingsbekämpfungsmitteln wie DDT und anderen Schadstoffen, die sich heute immer noch vor allem im Putz und teilweise in den Böden finden. Deshalb muss jetzt ? abhängig von der jeweiligen Nutzung ? ein ganz spezielles Sanierungskonzept für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude entwickelt werden. Auch dem Verdacht, dass Teile des Bodens möglicherweise mit Altlasten belastet sein könnten, gehen die Experten nach. Untersuchungen von 40 verdächtigen Flächen wurden bis Ende 2012 durchgeführt mit dem Ergebnis, dass das Gefährdungspotenzial für das Grundwasser sehr gering ist. Dennoch wird dort, wo Sanierungsbedarf festgestellt wurde und Schadstoffe in den Erdboden eingedrungen sind ? beispielweise im Bereich von Betankungsfeldern und Heizöllagern, bei Panzerwaschplätzen oder bei Abschmierrampen im Außenbereich ?, der Boden ausgetauscht, so dass keinerlei umwelt- und gesundheitsgefährdende Rückstände zurückbleiben.

Unterirdische Anlagen

Weil die meisten Leitungen auf dem Areal noch aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen und vollkommen marode sind, muss das gesamte Ver- und Entsorgungssystem neu aufgebaut werden. Dies erfordert zunächst die weitgehende Beseitigung der alten Leitungen. Die größten Probleme bereitet dabei der Abbruch der Heizkanäle, da diese zum Teil begehbaren und sehr massiven Betonbauwerke größtenteils mit asbesthaltigem Material isoliert sind. Ob einige der auf dem Areal vorhandenen Löschwasserzisternen und Rückhaltebecken als Regenwasserspeicher für die Grünflächenbewässerung oder für andere Zwecke weiter genutzt werden können, wird momentan noch untersucht.

Entsiegelung der befestigten Flächen

Da es bei den befestigten Flächen keinerlei Hinweise auf belastetes Material gibt, wird ein Teil des Baumaterials möglicherweise als Unterbau für Straßenneubauten dienen oder für den Aufbau von Lärmschutzwällen verwendet werden können.

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