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Auch in diesen Ferien wieder das alljährliche Trauerspiel: Kurz vor dem Urlaub werden vermehrt Haustiere in Tierheimen abgegeben. Diese sind jedoch vollkommen ausgelastet. Besonders schlimm ist es derzeit aber in den bayerischen Großstädten München und Nürnberg. Hier wurden im Sommer 2013 bislang 30 Prozent mehr Hunde, Katzen und Kleintiere abgegeben als in den Jahren zuvor.

Aus allen Ecken jammern und heulen Katzen und Hunde nach ihren Eigentümern. Vor gerade einmal zwei Wochen haben in Bayern die heiß ersehnten Schulferien begonnen und schon jetzt sind die Tierheime restlos überfüllt. Betroffen sind vor allem Großstädte wie München oder Nürnberg, aber auch in Regensburg suchen viele Vierbeiner dringend ein neues Zuhause.

Die Tierheime in den beiden größten bayerischen Städten ? München und Nürnberg ? vermelden mittlerweile den Höchststand an abgegebenen Tieren. "Bei uns geben sich die Leute seit Tagen die Klinke in die Hand.", lässt Heike Weber, die Leiterin des Nürnberger Tierheims, verlauten. Seit Beginn der Schulferien wurden bereits über 70 vernachlässigte Tiere abgegeben ? so viele  bekommt das Tierheim normalerweise höchstens innerhalb eines Monats. Die Vermittlung der armen Geschöpfe verläuft aber aufgrund der Sommerferien nur sehr schleppend. Dies leuchtet ein, da sich der Großteil der Bevölkerung derzeit im Urlaub befindet. Doch der Platz im Gebäude wird allmählich knapp, weswegen eine Warteliste eingeführt werden soll, sobald die letzte Tierbox gefüllt ist. Die Sprecherin des Tierheims in Nürnberg, Juliane Brettmeister, ist berechtigterweise in Sorge: "Wir sind erst am Anfang der Ferien!", betont sie besorgt. Sie verweist aber darauf, dass Notfälle aber selbstverständlich trotzdem immer angenommen werden.

Einst ein treuer Begleiter und Gefährt, jetzt abgegeben. So ergeht es derzeit vielen Katzen in ganz Deutschland. Im Sommer 2013 sogar mehr als üblich. Dies mag wohl laut dem Regensburger Tierheim daran liegen, dass derzeit viele Katzen auf die Welt kommen. Durch den kalten Winter hat sich die Geburtszeit vieler Kätzchen verzögert, was den Besitzern nun die Ferienplanung durchkreuzt. Fakt ist auch, dass sich die Tiere, welche von ihren Besitzern bei den Tierheimen abgegeben werden noch glücklich schätzen dürfen. Rund die Hälfte aller Tiere wird einfach vor dem Supermarkt oder am Straßenrand ausgesetzt. Positiv jedoch ist, dass sich im Gegensatz zum Vorjahr die Zahl der abgegebenen Hunde in Nürnberg verringert hat.

Regensburger Tierheim voll bis unters Dach

Auch in Regensburg ist die Lage brisant: Das Hundehaus wird im Moment renoviert, so dass abgegebene Hunde derzeit auf andere Aufnahmestationen verteilt werden müssen. Doch auch für die anderen Tiere ist kaum noch Platz - das Katzen- und Kleintiergebäude platzt aus allen Nähten. "Wir sind einfach total überfüllt. Leider wie in jedem Jahr zu dieser Zeit," so Christine Hirschberger vom Tierschutzverein Regensburg.  Sie und alle anderen Helfer geben in der Einrichtung die zwischen Kneiting und Pettendorf liegt ihr Bestes. Doch das Tierheim ist voll und die Kosten für Futter und Pflege hoch. Neben den Einnahmen durch die Stadt, Aktionen und Mitgliedsbeiträgen ist der Tierschutzverein deshalb auch immer wieder auf Spenden von helfenden Tierfreunden angewiesen.

"Einsetzen statt aussetzen"

Doch was tun wen das Tier nicht bleiben kann? Zunächst einmal können Sie beruhigt sein: Notfälle können jederzeit im Tierheim abgegeben werden. Niemals, aber wirklich niemals sollten Sie das Tier irgendwo aussetzen. Wenn es Ihnen jedoch möglich ist sollten Sie sich im Freundes- und Bekanntenkreis umhören. Vielleicht wünscht sich auch Ihr Nachbar schon lange eine Katze oder einen Hasen! Besitzer die ihr Haustier tatsächlich nur über die Ferien in Obhut geben wollen, sollten nicht das Tierheim sondern eine Tierpension aufsuchen. Eine private Vermittlung ist auch auf der Homepage des Regensburger Tierheims möglich.

Welche Gründe haben Besitzer, die ein Tier abgeben? "Die Ausredenliste ist lang. Ich habe schon alles gehört", bestätigt uns Christine Hirschberger. Ferner erzählen uns Mitarbeiter des Regensburger Tierheims, dass nur die wenigsten Leute ehrlich sind. Sätze angefangen von "Ich habe einfach keine Zeit mehr für das Tier" über "Mein Kind hat plötzlich eine Allergie entwickelt" bis hin zu "Die Oma ist gestorben, deswegen kann sich niemand mehr um das Tier kümmern" stehen auf der Tagesordnung.

So warten derzeit rund 50 Katzen und viele weitere Kleintiere in Regensburg auf einen neuen, liebevollen Besitzer. Nähere Informationen zu den Tieren, zum Tierschutzverein bzw. Tierheim, zur privaten Vermittlung oder zu Fundtieren finden Sie auf der Homepage unter http://tierschutzverein-regensburg.de/startseite.


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