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Die bayerischen Ärzte verordneten im Jahr 2013 auf Kassenrezept rund 17.800 zehn- bis 19jährigen über 165.000 Sprachtherapiestunden. Das sind knapp zwölf Prozent mehr als 2007. Damals erhielten 16.000 junge Patienten über 147.000 logopädische Einheiten. Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) in München heute nach Auswertung der aktuellen Heilmittelstatistik des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen mit. Hinzu kommt, dass die Zahl der Teenager in dieser Altersgruppe im gleichen Zeitraum um acht Prozent sank. Zunehmender Medienkonsum behindert Sprachentwicklung.

"Der zunehmende Medienkonsum begünstigt diese Entwicklung", meint Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK ergab, dass laut Eltern fast vier von fünf Kindern ab zwölf Jahren im Freistaat mittlerweile ein Smartphone mit Internetnutzung besitzen. Nur noch jeder fünfte in diesem Alter hat ein Handy ohne Onlineanschluss. "Mit Kurznachrichten in stark begrenzter Zeichenzahl, vermischten deutsch-englischen Begriffen und eigentümlichen Abkürzungen ist es schwierig, korrektes Sprechen zu lernen", so Bredl. "Kinder brauchen den persönlichen Dialog."

Interessierte Eltern als gute Vorbilder gefordert
Bredl sieht unter anderem die Eltern in der Verantwortung, damit weniger Mädchen und Jungen zur Sprachtherapie müssen: "Kinder brauchen in der Sprachentwicklung Wiederholungen wie etwa über Lieder oder Vorlesen, mehr persönliche Ansprache und natürlich interessierte Mütter und Väter als gute Vorbilder." Auch Sport und Hobbys mit Gleichaltrigen seien für die soziale und sprachliche Entwicklung enorm wichtig.

Eltern wissen Defizite - aber nicht was Kinder im Netz tun
Laut der Umfrage wissen das auch viele der bayerischen Eltern. Jeder zehnte Erziehungsberechtigte gibt zu, in seinem Online-Verhalten ein schlechtes Vorbild zu sein. Jeder sechste beschreibt, dass sein Abkömmling durch die viele Zeit im Internet Freunde und Hobbys vernachlässigt und genauso viele befürchten, ihr Kind zeige bereits Anzeichen von Online-Abhängigkeit. Bedenklich findet Bredl auch, dass ein Viertel der befragten Eltern nicht weiß, was ihr Kind im Netz so alles macht.

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Bild: Joachim Kirchner / pixelio.de

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