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Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) bietet für Betroffene in der Region erstmals eine Beratungssprechstunde bei Nebenniereninsuffizienz an.#

Übelkeit, Erbrechen, kalter Schweiß, Schwindel, starke Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit. Wenn diese Symptome bei einem Patienten mit Nebennierenunterfunktion – auch Nebenniereninsuffizienz – genannt, auftreten, muss schnell gehandelt werden, denn es droht eine sogenannte Nebennierenkrise. Betroffene riskieren ins Koma zu fallen, wenn die Symptome nicht erkannt werden und entsprechend reagiert wird. Um Patienten und Angehörige auf ein Leben mit Nebennierenunterfunktion vorzubereiten und für kritische Situationen zu sensibilisieren, bietet die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR ab 16. März 2016 einmal im Monat eine Beratungssprechstunde an. Das Angebot ist einmalig für die Region Ostbayern und soll Patienten und Angehörigen den täglichen Umgang mit der Krankheit erleichtern.

„Wir möchten Betroffenen und ihren Familien die Unsicherheit im Umgang mit der Krankheit nehmen. Durch umfassende Beratung und Hilfestellungen sollen sie einen souveränen Umgang mit der Nebenniereninsuffizienz erlernen“, fasst Professor Dr. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR, zusammen.

Zertifizierte Beratung für Patienten in der Region
Die Beratungssprechstunde wird in kleinen Gruppen von maximal zehn Personen mit Patienten und jeweils ein bis zwei Angehörigen abgehalten. Um möglichst Vielen eine Teilnahme zu ermöglichen, finden die Termine nachmittags, außerhalb der regulären Ambulanzzeiten, statt.

Die Sprechstunde wird von Dr. Tanja Bergmann, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, und Dr. Lukas Moleda, Funktionsoberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, geführt. Beide Ärzte wurden von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie für die Beratungssprechstunde zertifiziert.
Das Beratungsangebot findet in Kooperation mit dem Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e.V. statt. Durch die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfeorganisation können Patienten in der ganzen Region erreicht werden.

Nebennieren: ihre Aufgaben und das Verhalten bei Störung
Nebennieren sitzen wie eine Mütze auf den Nieren, sind aber funktional nicht mit ihnen verbunden. Durch die Nebennieren werden Hormone produziert, die besonders für die Stressantwort des Körpers wichtig sind und Voraussetzungen für die natürlichen Reaktionen der Flucht und des Angriffs schaffen. Sie stellen beispielsweise kurzfristig Nährstoffe bereit, die Energie für die nötige Leistungssteigerung liefern, regulieren Wasser- und Salzhaushalt des Körpers, bewirken eine erhöhte Herzleistung, einen Anstieg des Blutdrucks und spielen eine zentrale Rolle im Stoffwechsel.

Produziert die Nebenniere zu wenig Hormone, kann die Ursache in der Nebenniere selbst liegen. Man spricht dann von einer primären Nebenniereninsuffizienz. Wenn die Ursache außerhalb der Nebenniere zu finden ist, handelt es sich um eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz.
Der primären Nebenniereninsuffizienz liegt zumeist eine Autoimmunerkrankung zugrunde, sie kann aber auch durch Infektionen oder Operationen an der Niere unter Einbeziehung der Nebennieren hervorgerufen werden.

Eine Störung der Hypophyse, der Hirnanhangsdrüse, als Steuerungsorgan der Nebennieren kann eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz hervorrufen. Kommen von der Hypophyse keine oder zu wenig Signale, reagieren die Nebennieren entsprechend mit einer geringeren Hormonproduktion. Ursachen für eine solch sekundäre Nebenniereninsuffizienz sind beispielsweise Tumoren oder Kopfverletzungen.

Eine Nebenniereninsuffizienz lässt sich durch die Gabe von Hormonen ausgleichen. Doch gerade in Stresssituationen hat der Körper einen erhöhten Hormonbedarf. „Die Beratungssprechstunde zielt darauf ab, dass die Krankheit vor allem in Notfallsituationen wie plötzlichen, extremen physischen oder psychischen Stressmomenten für Patienten kontrollierbar bleibt. Betroffene und Angehörige sollen dafür sensibilisiert werden, wie hoch der Bedarf des Körpers an ausgleichenden Hormonen ist und wann besser ein Arzt gerufen werden sollte“, erläutert Dr. Tanja Bergmann.

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Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR bietet einmalig für die Region eine Beratungssprechstunde für Patienten mit Nebenniereninsuffizienz an.

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