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Der 11. April 2016 rückt Morbus Parkinson am gleichnamigen Welttag in den Fokus der Öffentlichkeit. Aus diesem Anlass weisen das Universitätsklinikum Regensburg (UKR), das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg und das medbo Bezirksklinikum Regensburg auf den Parkinson-Patiententag hin, der am 16. April 2016 für Betroffene in der Region Ostbayern stattfindet.  

Morbus Parkinson gehört zu den häufigsten Krankheiten des zentralen Nervensystems weltweit. Alleine in Deutschland geht man von mindestens 250.000 Betroffenen aus. Ausgangspunkt von Parkinson ist ein Bereich des Mittelhirns, in dem sich Dopamin-produzierende Zellen befinden, die an der Bewegungssteuerung beteiligt sind. Bei Parkinson-Patienten sterben diese Zellen aus bislang unbekannten Gründen ab. In Folge entstehen Bewegungsstörungen als typische Symptome der Krankheit.

Um moderne Behandlungsmethoden vorzustellen und alltagsrelevante Informationen in Bezug auf Morbus Parkinson zu geben, veranstalten die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKR, die Klinik für Neurologie des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg und die Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg am medbo Bezirksklinikum Regensburg am Samstag, dem 16. April 2016, von 11:00 bis 14:00 Uhr im Großen Hörsaal des UKR den Parkinson-Patiententag für Patienten, Angehörige und alle Interessierten.  

Moderne Therapiemethoden – von Medikamenten bis hin zur Operation

Ein Vortrag der Veranstaltung wird sich mit der Tiefen Hirnstimulation befassen, die im gleichnamigen Zentrum des UKR angeboten wird. Dieses minimalinvasive Verfahren kommt für zehn bis zwanzig Prozent der Parkinson-Patienten in Betracht. Über einen Hirnschrittmacher wird dabei eine Elektrode ins Gehirn eingebracht, um die inaktiven Regionen zu stimulieren. Besonders wirksam ist die Tiefe Hirnstimulation bei ausgeprägtem Zittern, Muskelsteifigkeit oder Unbeweglichkeit. „Nach einem erfolgreichen Eingriff verbessert sich die Lebensqualität der Patienten um ein Vielfaches. Sie müssen nur noch etwa halb so viele Medikamente einnehmen wie zuvor und erreichen deutliche motorische Verbesserungen“, erläutert Dr. Max Lange, Leiter des Zentrums für Tiefe Hirnstimulation des UKR.

Für die medikamentöse Behandlung steht neben der Tabletteneinnahme auch eine Medikamentenpumpe zur Verfügung. Diese gibt den benötigten Wirkstoff kontinuierlich an den Patienten ab. „Werden Tabletten manuell eingenommen, so entstehen Phasen, in denen die Wirkstoffkonzentration sinkt und die Symptome der Patienten stärker werden. Mit der Medikamentenpumpe entfallen diese Phasen, weil der Wirkstoff permanent in gleicher Konzentration abgegeben wird“, gibt Josefine Blume, Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg am medbo Bezirksklinikum Regensburg, einen Ausblick auf ihre entsprechenden Erläuterungen am Parkinson-Patiententag.

Mehr Lebensqualität durch begleitende Therapien

Die Parkinson-Krankheit äußert sich nicht immer vorwiegend durch ein starkes Zittern, den sogenannten Tremor. Begleitende und teilweise sehr frühe Symptome können unter anderem starke Rückenschmerzen, Magen-Darm-Störungen, vermehrtes Schwitzen, eine leise, undeutliche Stimme oder Schlafstörungen sein. Diese Krankheitsanzeichen machen den Alltag für Betroffene beschwerlich.

Der Parkinson-Patiententag stellt Methoden vor, welche Patienten die täglichen Herausforderungen mit der Krankheit leichter meistern lassen. Im Speziellen wird auf die Bereiche Logopädie und Schlaf eingegangen. Denn Symptome wie Sprech- und Schlafstörungen wirken sich stark auf den Alltag von Parkinson-Patienten aus.

Viele Betroffene reden sehr leise, hören sich heiser an oder nuscheln stark. Mit speziellen logopädischen Interventionen, die am Parkinson-Patiententag vorgestellt werden, lassen sich diese Symptome abschwächen.

Etwa 75 Prozent aller Parkinson-Patienten leiden an Schlafstörungen. Diese äußern sich nicht nur als Ein- und Durchschlafprobleme, sondern in manchen Fällen auch als sogenannte REM-Schlaf Verhaltensstörung. Betroffene sind dabei im Schlaf agil, ähnlich wie Schlafwandler. Im Gegensatz dazu leben Parkinson-Patienten jedoch ihre Träume, zumeist Albträume, während der REM-Schlafstörung aktiv aus. Schlafstörungen belasten die Betroffenen und ihre Partner gleichermaßen. Beide sind tagsüber von Müdigkeit geplagt, was unter anderem zu Konzentrationsschwäche und Gereiztheit führt. Die REM-Schlaf Verhaltensstörung ist Betroffenen darüber hinaus sehr unangenehm und es ist wichtig für den Partner, diese manchmal selbst- oder fremdgefährdende Schlafstörung einordnen zu können.

"Eine gewissenhafte Untersuchung und Differenzierung der Symptome hilft bei der genauen diagnostischen Einordnung der Erkrankung. Diese ist wichtig, um die Therapie besser planen und den Krankheitsverlauf besser einschätzen zu können", betont Dr. Eva Rothenfußer-Korber, Oberärztin der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg.

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Foto: UKR





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