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Die gute Nachricht vorweg: Dem deutschen Einzelhandel geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Der Grund dafür ist vor allem das boomende Onlinegeschäft. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Händler in den Innenstädten sorgen sich zunehmend um ihren Umsatz und beklagen rückläufige Kundenzahlen. Um dem zumindest teilweise entgegenzuwirken, setzen immer mehr stationäre Händler auf eine Doppelstrategie aus On- und Offlinegeschäft.

Gute Geschäftslage

Wie eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) ergeben hat, ist die Geschäftslage so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr. 44 Prozent der befragten Händler gaben an, im Jahr 2016 höhere Umsätze zu erwarten. Lediglich 24 Prozent schauen besorgt in die Zukunft und rechnen mit schlechteren Verkäufen. Als Gründe für die überwiegend positive Geschäftsstimmung werden die gute Arbeitsmarktsituation, steigende Gehälter und die allgemein gute wirtschaftliche Lage angeführt.

Diese positive Tendenz ist auch dem florierenden Onlinehandel zu verdanken. Denn während sich der Umsatz – einer Statista-Grafik zufolge – in diesem Segment seit 1999 kontinuierlich erhöhen konnte, beklagen rund drei Viertel der Befragten in der HDE-Umfrage rückläufige Kundenzahlen in den deutschen Innenstädten. Abhilfe soll eine "Allianz für Innenstädte" zwischen dem HDE und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund schaffen. Ein anderer Ansatz verfolgt eine Doppelstrategie aus lokalem und parallel laufendem Onlinegeschäft. Mittlerweile bieten selbst kleine, inhabergeführte Geschäfte einen Onlineshop an. Dank unkomplizierter Baukastensysteme wie von 1und1 ist die Hemmschwelle dafür denkbar niedrig, denn derartige Systeme sind auch von Programmierlaien bedienbar.

Modernisierung des stationären Handels erforderlich

Wie Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE,och in Anbetracht der fortlaufenden Digitalisierung und der stärker werdenden Konkurrenz im Internet müssen sich die lokalen Händler stetig modernisieren. Auch stärkere Investitionen der Kommunen sind vonnöten, um die jeweiligen Standorte weiterzuentwickeln. Denn die Onlinekonkurrenz schläft nicht und sucht längst nach neuen Strategien, um nicht mehr nur eine große Auswahl und günstige Preise bieten zu können, sondern auch den gleichen Service wie die stationäre Konkurrenz: Lieferdienste von Lebensmitteln oder digitale Styling-Beratungen sind bereits erste Schritte in diese Richtung. Schon lange bieten viele Onlinehändler einen kostenlosen Umtausch oder eine Rücknahme der Ware an, wenn diese nicht passt oder gefällt. Noch mehr Service wollen junge Start-ups bieten, die ihren Kunden zum Beispiel mithilfe ausgefüllter Fragebögen komplette Outfits zusammenstellen. Wieder andere liefern Komplettsets aus Kochanleitung und den benötigten Zutaten direkt an die Haustür. Noch fristet der Online-Lebensmittelhandel ein Nischendasein: Was diese Entwicklungen langfristig für den stationären Einzelhandel bedeuten, bleibt abzuwarten.



Statistik: B2C-E-Commerce-Umsatz in Deutschland in den Jahren 1999 bis 2014 sowie eine Prognose für 2015 (in Milliarden Euro) | Mehr Statistiken finden Sie bei Statista


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