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Es ist normal, dass Museen ihre Bestände unter anderem auch durch Schenkungen von Privatleuten erweitern und ergänzen. Doch eine Schenkung von fast 6 000 Sterbebildern zum Gedenken an prominente und weniger prominente Regensburger: Das ist etwas, was selbst Museums-Insider nicht jeden Tag erleben. Entsprechend begeistert zeigten sich Kulturreferent Klemens Unger und Museumsdirektor Dr. Peter Germann-Bauer, als die bekannte Sterbebild-Sammlerin Marianne Hildebrand einen Teil ihrer riesigen Kollektion in städtische Hände übergab.

Auf 25 Jahre unermüdliche Sammeltätigkeit blickt die Regensburgerin inzwischen zurück. In letzter Zeit ist bei ihr der Gedanke entstanden, einen Teil ihrer Schätze an Einrichtungen abzugeben, bei denen sie langfristig sicher verwahrt bleiben. Dabei kommt es ihr immer auf einen thematischen Zusammenhang an. So erhielt das Bischöfliche Zentralarchiv bereits die Sterbebilder von Geistlichen, die Fürstliche Hofbibliothek die von Mitgliedern und Mitarbeitern der Familie Thurn und Taxis und die Staatliche Bibliothek die von Ordensleuten. „Es ist mir ein Anliegen, dass ein Teil meiner Sammlertätigkeit Regensburger Einrichtungen zugutekommt“, betont Marianne Hildebrand. In ihrem Privatbesitz verbleiben aber trotz der Abgaben immer noch ungefähr 50 000 Exemplare in großer Vielfalt, vom Sterbebild von Papst Leo XIII. bis zu dem von Udo Jürgens.

Der große Bestand, der jetzt ans Museum geht, umfasst das Who is who der Regensburger bürgerlichen Gesellschaft der letzten Generationen. Ärzte und Zahnärzte, Bürgermeister und Stadträte, städtische Mitarbeiter und Geschäftsleute: Alle denkbaren Bereiche des Stadtlebens sind mit prominenten Persönlichkeiten vertreten – etwa Schuh-Daxl, Betten-Schur, Brauerei Emslander und viele mehr. Auch Vertreter der Verleger-Familien Pustet und Habbel sind dabei. Das ist besonders interessant, weil in ihren Verlagen zahlreiche Sterbebilder gedruckt wurden. Besonders stolz ist Marianne Hildebrand auf ein Original-Sterbebild der Wohltäterin Apollonia Diepenbrock aus dem 19. Jahrhundert oder auf Kuriositäten wie das Sterbebild einer Frau, für das sage und schreibe 45 verschiedene Rückseiten produziert wurden. Außerdem übergab sie dem Museum drei Ordner mit Zeitungsartikeln aus ganz Bayern, die ihre Sammlertätigkeit und ihre verschiedenen Ausstellungen dokumentieren. Und dann gibt es da noch den Miniatur-Friedhof, auf dem zwischen winzigen Grabstätten ein Reh zu sehen ist – was Kenner sofort an den Regensburger Dreifaltigkeitsfriedhof denken lässt.

Den Museen der Stadt besonders verbunden

Den Museen der Stadt Regensburg fühlt sich Marianne Hildebrand besonders verbunden, weil sie in den verschiedenen Häusern selbst zehn Jahre tätig gewesen ist. Ihr ehemaliger Chef, Kulturreferent Unger, dankte ihr ausgiebig für ihre Schenkung: „Das Museum erhält einen wertvollen Schatz, der die Geschichten der großen und der kleinen Regensburger erzählt.“ Und fügt beeindruckt hinzu: „Nur jemand, der sich wirklich für ein Thema begeistert, kann so eine Sammlung zustande bringen.“

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Bild: Marianne Hildebrand übergab knapp 6 000 Sterbebilder an Kulturreferent Klemens Unger (links) und den Leiter der Museen der Stadt Regensburg, Dr. Peter Germann-Bauer (rechts) 

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