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Im Rahmen des Welthirntumortags informiert das Zentrum für Hirntumoren (ZHT) des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) über neue Diagnose- und Therapieverfahren in der Hirntumortherapie.

Die Behandlung in einem spezialisierten Zentrum wirkt sich positiv auf die Prognose von Hirntumorpatienten aus. Das ergab eine aktuelle Studie des Zentrums für Hirntumoren des UKR. Eine wichtige Information für all jene, die mit der Diagnose Hirntumor konfrontiert sind. In Deutschland erkranken jährlich 8.000 Personen an einem Gehirntumor; weltweit trifft es etwa 650 Menschen pro Tag.

Trotz dieser Zahlen sind Hirntumoren im Vergleich zu anderen Krebsarten eher selten, zählen aber zu den schwerwiegendsten. Ziel des jährlich im Juni von der Deutschen Hirntumorhilfe initiierten Welthirntumortags ist es deshalb, die Erkrankung, ihre Patienten und die Forschung in die Öffentlichkeit zu rücken. Das Zentrum für Hirntumoren des UKR informiert daher am Samstag, dem 18. Juni 2016, von 10:00 bis 13:00 Uhr im Café Hotel Goldenes Kreuz in Regensburg Patienten, Angehörige und Interessierte über die aktuellen Entwicklungen in der Therapie von Hirntumoren.

Von der Diagnose bis zur Behandlung – Fortschritte der Hirntumortherapie
Besucher der Veranstaltung erfahren, welche Vorteile die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb eines spezialisierten Zentrums für die Patienten hat. Dies wurde in einer aktuellen Studie des ZHT unter Betrachtung der Behandlungsgüte und der Prognose bei Glioblastomen, der gefährlichsten Hirntumorart, untersucht. „In einem spezialisierten Zentrum wie dem ZHT kann eine besonders hohe Behandlungsqualität angeboten werden. Das interdisziplinäre Zusammenwirken verschiedener Fachbereiche sowie die Nähe zu Wissenschaft und Forschung scheinen einen positiven Effekt auf die Überlebensdauer und die Prognose für die Patienten zu haben“, führt Professor Dr. Alexander Brawanski, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKR, aus. So stiegen die durchschnittliche Überlebensdauer sowie die rezidivfreie Zeit für Patienten bei einer Behandlung im ZHT um durchschnittlich drei bis vier Monate. Dazu tragen moderne Operationsverfahren und ein Zusammenspiel verschiedener Therapieangebote bei, die in einem spezialisierten Behandlungszentrum angeboten werden können. „Und selbst, wenn es zu einem Erkrankungsrezidiv kommt, sind wir aufgrund dieser sehr modernen Therapieformen heute häufig in der Lage, die Patienten entweder erneut zu operieren, zu bestrahlen oder mit Medikamenten zu behandeln, was früher leider oft nicht mehr möglich war“, ergänzt Professor Dr. Oliver Kölbl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des UKR.

Auf der Informationsveranstaltung am 18. Juni wird zudem erklärt, warum die Neuropathologie ein so zentrales Element in einem interdisziplinären Behandlungskonzept ist. In diesem Fachbereich hat es in den letzten Jahren einen großen Fortschritt in Bezug auf die Diagnostik von Hirntumoren gegeben. Als Folge wurde im Jahr 2016 – und damit ganz aktuell – die Klassifikation von Hirntumoren durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geändert. Um Hirntumoren noch besser einordnen zu können, sind seitdem zusätzliche molekulargenetische Untersuchungen erforderlich. Durch die molekulare Zusatzdiagnostik kann nicht nur genauer bestimmt werden, um welche Tumorart es sich handelt, es können auch Aussagen darüber getroffen werden, welche Therapieform sich am besten für den einzelnen Patienten eignet. Des Weiteren kann durch die neuropathologische Untersuchung des Tumorgewebes die Wirksamkeit von Therapien eingeschätzt werden. Auch wenn beispielsweise bei Rezidiven die Standardverfahren bereits ausgeschöpft sind, kann die Neuropathologie gezielt nach Veränderungen im Tumor suchen und so Hinweise darauf geben, wie diese spezifisch behandelt werden können. „Die Neuropathologie ist in der Behandlung von Hirntumoren ein zentrales Element. Durch sie kann die Therapie ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung optimal auf die jeweilige Tumorform zugeschnitten werden. Innovative neuropathologische Diagnostikverfahren erweitern das Therapieangebot bei Hirntumoren zusätzlich und zeigen ganz neue Möglichkeiten auf. All dies trägt zur Verbesserung der Behandlungsqualität unserer Patienten bei“, erläutert Professor Dr. Markus Riemenschneider, Leiter der Abteilung für Neuropathologie des UKR.

Darüber hinaus geht die Veranstaltung auf neue Chancen der Hirntumortherapie durch Immunmedizin ein. „Der Immuntherapie wird künftig eine revolutionäre Rolle in der Krebsmedizin zukommen. Aktuelle wissenschaftliche Bestrebungen zielen darauf ab, die Immunabwehr des Menschen gezielt zur Bekämpfung von Tumorzellen zu aktivieren“, gibt Professor Dr. Peter Hau, Leiter der Wilhelm Sander-Therapieeinheit NeuroOnkologie im ZHT, einen Ausblick auf seinen Vortrag im Rahmen der Patienten-Informationsveranstaltung.

Multiprofessionelle Zusammenarbeit zum Wohl des Patienten
In spezialisierten Zentren wie dem Zentrum für Hirntumoren des UKR erhalten Betroffene Zugang zu den aktuellsten Behandlungsangeboten. Experten der Neurologie, Strahlentherapie, Neurochirurgie und Neuropathologie arbeiten hier gemeinsam daran, dem Patienten eine umfassende Therapieempfehlung sowie die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Durch aktive Forschung tragen sie zudem dazu bei, die Versorgung von Hirntumorpatienten weiter zu verbessern. 

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Experten klären zum Welthirntumortag über die Erkrankung auf.

© UKR

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