Seit über 20 Jahren finden in Burgweinting archäologische Grabungen statt. Ein Geschichtsfest soll auf spielerische und unterhaltsame Art die Hintergründe und Erkenntnisse zeigen. Dazu werden auch Vorträge gehalten und Informationsstellen eingerichtet.
In Burgweinting finden im Zusammenhang mit der schrittweisen Erschließung eines großen Neubaugebiets seit über 20 Jahren archäologische Grabungen statt. Auf einer Fläche von mehr als 62 Hektar ist das die größte Grabung ihrer Art in ganz Bayern. Dabei trat eine einzigartige Fülle an Funden und Informationen zu Tage. Die Zeugnisse reichen von der Jungsteinzeit über die Kelten, Römer und Bajuwaren bis in die Gegenwart und belegen eine Besiedlung dieser Region über mehr als fünf Jahrtausende.
In diesem Sommer werden die Erkenntnisse, die die Fachleute über Jahre hin gesammelt haben, einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Den Anfang gemacht hat im Frühling eine Vortragsreihe zu Themen der Vor- und Frühgeschichte von Burgweinting. Als letzter in der Reihe spricht am 23. Juni 2016 um 19.30 Uhr Dr. Lutz Dallmeier vom Amt für Denkmalpflege der Stadt Regensburg über das rekonstruierte Bajuwarenhaus in Burgweinting als besonderes archäologisches Experiment. Der Vortrag findet direkt am Bajuwarenhaus auf dem Gelände der Otto-Schwerdt-Mittelschule statt.
Vor wenigen Tagen wurde als zweites Element in Zusammenarbeit der Stadt Regensburg mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege auf dem Freizeitgelände zwischen der römischen „Villa Rustica“ und dem Bajuwarenhaus ein neues Informationssystem installiert. Insgesamt 15 Tafeln, verteilt auf fünf große Stelen, geben mit Bildern und Texten Auskunft über das frühere Leben und die früheren Bewohner des Siedlungsgebietes.
Noch detailliertere Informationen zum Thema bietet ein neuer Band aus der Reihe der „Kulturführer Regensburg“, stillen, die vom Kulturreferat der Stadt herausgegeben wird. Die Broschüre im handlichen CD-Format mit dem Titel „5000 Jahre Kultur in Burgweinting“ präsentiert auf 68 Seiten in allgemein verständlicher Form mit reicher Bebilderung den neuesten Forschungsstand der Grabungen und ist im Buchhandel zum Preis von 3 Euro erhältlich.
Geschichtsfest für die ganze Familie mit „echten“ Kelten, Römern und Bajuwaren
Das Highlight aller Aktivitäten folgt am Samstag, 25. Juni 2016. An diesem Tag findet auf dem einstigen Grabungsareal, dem heutigen Freizeitgelände rund um die „Villa Rustica“, den Römerspielplatz und das Bajuwarenhaus ein großes Geschichtsfest statt. Veranstalter sind das Kulturreferat der Stadt Regensburg und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Geboten wird ein vielfältiges Programm, mit dem im wahrsten Sinne des Wortes die frühgeschichtlichen Bewohner von Burgweinting wieder zum Leben erweckt werden. Es treten „echte“ Kelten, Römer und Bajuwaren auf, die ihr Alltagsleben, ihre Kampfweise, ihre Handwerkstechniken und vieles mehr zeigen. Originale römische Musik wird erklingen, römische Spiele werden gespielt, Szenen zur Geschichte von Burgweinting aufgeführt. Das Programm richtet sich an Jung und Alt gleichermaßen: Die Kleinen können als Archäologen Ausgrabungen im Sandkasten probieren, Familien dürfen gemeinsam Funde datieren, die Erwachsenen haben die Möglichkeit, sich bei Führungen über Kultur und Natur in Burgweinting zu informieren. Bei manchen Aktionen gibt es für die Sieger in einem kleinen Quiz Preise zu gewinnen. Und für Essen und Trinken ist natürlich auch gesorgt!
Das Geschichtsfest beginnt um 11 Uhr und dauert bis 19 Uhr. Wer will, kann danach beim großen Johannisfeuer der Jugendfeuerwehr Burgweinting ab 20 Uhr den Tag ausklingen lassen.
Nur viele Akteure gemeinsam machen ein so umfangreiches Programm möglich. Neben den Veranstaltern selbst sind auch Schüler der Grund- und Mittelschule von Burgweinting am Geschichtsfest beteiligt, außerdem die Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Burgweinting, die Agentur cultheca, die Aktion KulturSozial, der Stadtheimatpfleger, das städtische Gartenamt, die römische Musikgruppe „Musica Biriciana“ aus Weißenburg und natürlich die Gruppen, die die Kelten, Römer und Bajuwaren verkörpern. Die „Römer“ sind übrigens Studenten der Universität Regensburg, die sich schon vor Jahren durch den Bau und den Betrieb eines römischen Schiffes und andere spektakuläre Aktionen einen Namen gemacht haben. Um die Verpflegung kümmert sich die Feuerwehr Burgweinting. Krönender Abschluss des Festes ist die Preisverleihung an die Quizgewinner durch Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und ein großer Fackelzug mit Kelten, Römern und Germanen zum Johannisfeuer.
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Bilder: Stadt Regensburg
