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Die Grafische Sammlung des Kunstforums Ostdeutsche Galerie beherbergt unvermutete Schätze, wie eine vergnügliche Präsentation zeigt, die ab dem 12. November 2016 bis 22. Januar 2017 zu sehen ist. Die große Retrospektive des Eat-Art Künstlers Daniel Spoerri nimmt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie zum Anlass, um seinen kleinen Bestand an Speise-, Wein- und Einladungskarten zu zeigen. Vorgestellt wird das kulinarische Kabinett am Wochenende der Grafik, am 12. und 13. November.



Namhafte Künstler wie Lovis Corinth, Hugo Steiner-Prag und Emil Orlik sowie der Jugendstil-Illustrator Johann Vincenz Cissarz sind in der Präsentation mit über 30 mundwässernden Exemplaren aus dem frühen 20. Jahrhundert vertreten. Vom Werbekünstler Ferdinand Staeger gesellen sich Anzeigen für Restaurants und Sektmarken sowie Entwürfe für Trinkgefäße hinzu. Zu sehen sind sowohl Auftragsarbeiten, die Künstler zum Broterwerb ausführten, wie auch künstlerisch eigenständige Kreationen. Die Menükarte zu dem von Daniel Spoerri konzipierten „Palindromischen Bankett“, das 2002 anlässlich seiner Ausstellung im KOG ausgerichtet wurde, verrät, worin der Witz dieses inszenierten Essens bestand.

Jedes Festmahl, jedes Restaurant, das etwas auf sich hält, bietet eine Speisekarte. Der hohe Anspruch äußert sich nicht nur in den aufgeführten Delikatessen, sondern auch in der Gestaltung des Menüs durch einen Künstler. Obwohl die Speisekarte gerade eines Festessens als Ankündigung gedacht ist, dient sie doch viel länger der Erinnerung an diesen besonderen Anlass als es die Speisen vermögen.

Dass zum Tafeln nicht nur das Essen gehört, sondern auch die flüssigen Köstlichkeiten, zeigen Weinkarten, Sektreklamen und Entwürfe für Trinkgefäße und Tischpokale. Eine weitere wichtige Zutat sind die Gäste: Emil Orlik hielt sie in einer Porträtfolge zum Andenken an ein Spanferkelessen fest oder skizzierte spontan – und vielleicht als Gegenmittel zur Langeweile solch formeller Essen – eine geladene Dame auf der Rückseite einer Menükarte.

Neben den Grafiken faszinieren die Speisenabfolgen und beschwören vergangene Zeiten und Tischsitten. Mit Gerichten wie „Caviar und Kiebitzeier“ und „Suppe nach Mathilde“ begegnet man vergessenen und unbekannten Gaumenfreuden. Die gezeigten Speisekarten bieten so nicht nur einen kunsthistorischen Augenschmaus, sondern auch einen unerwartet reichen Einblick in die Kulturgeschichten des Kochens und Essens.

Eine Auswahl an Früchtestillleben ergänzt die Schau und löst ihren Titel auf, der einem Werk entlehnt wurde: Wenn ich ein Radieschen wäre, würde ich mit allen Erdbeeren saufen.

Reichhaltiges Begleitprogramm

 Eröffnet wird die Präsentation am Wochenende der Grafik, am 12. und 13. November. An beiden Tagen geben jeweils um 14 und um 15.30 Uhr Dr. Nina Schleif, Leiterin der Grafischen Sammlung, bzw. Dr. des. Alexandra Demberger, Kunsthistorikerin, eine Einführung zu den gezeigten Exemplaren. Am Sonntag, 13. November, von 13.30 bis 15.30 Uhr können sich Kinder und Erwachsene von den Museumspädagoginnen des Hauses in die Kunst des Schablonendrucks einführen lassen. Die Kosten betragen für Erwachsene 13 €, für Kinder 10 €. Geschwister erhalten 2 € Ermäßigung, Familien ab 3 Personen 5 €. Um Anmeldung unter 0941 29 714 0 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wird gebeten.

Auch in den folgenden Wochen bis zum 22. Januar 2017 wartet das KOG mit einem appetitanregenden Begleitprogramm zu der Präsentation auf. So widmet am Donnerstag, 8. Dezember, um 19 Uhr, Dr. Nina Schleif, Leiterin der Grafischen Sammlung, eine Führung aus der Reihe KOG-tail dem Thema „Caviar und Kiebitzeier. Genüssliches auf Papier“. Am Dienstag, 13. Dezember, ist die Präsentation Thema sowohl der Führung für Eltern mit Baby als auch der Führung am Nachmittag mit Gisela Conrad. Darüber hinaus sind alle eingeladen, im Rahmen der Aktion „Suppe nach Mathilde“ alte Rezepte ihrer böhmischen, schlesischen oder siebenbürgischen Großmütter einzuschicken. Das kalorienreichste Rezept wird mit einem KunstFrühstücks-Gutschein belohnt. Am Samstag, 14. Januar, gibt es um 15 Uhr einen abschließenden Rezeptetausch und Kunst-Plausch in der Präsentation.

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