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Derzeit fehlen nicht nur Unternehmen in der Logistik Branche Lastkraftwagen Fahrer, sondern auch im öffentlichen Dienst. Dieses Phänomen wird nicht nur durch die Wirtschaftslage aber auch durch pessimistische Zukunftsprognosen verstärkt. Im vergangenen Jahr haben deutsche Speditionen Waren im Wert von 3,5 Million Tonnen transportiert. Die Prognosen in diesem Bereich deuten auf einen Anstieg des Frachtvolumens von 1,7% voraus.  Die Vorhersagen führt das Bundesamt für Güterverkehr auf eine gute Konjunktur zurück.

Während die Nachfrage an den logistischen Wettbewerb steigt, stehen Unternehmen dieser Gattung vor wachsenden Kapazitätsproblemen. Die Suche nach neuen Arbeitskräften macht sich somit dringend. Auch Portale wie Jobrapido veröffentlichen immer neue freie Jobs für Fahrer. In den kommenden 10 Jahren werden voraussichtlich die Hälfte aller 530.000 Lastkraftwagen-Führer und Fernfahrer in den Ruhestand gehen. Resultierend daraus klagen viele Firmen über die Unfähigkeit Aufträge anzunehmen, denn weniger als 15% der aktuell berufstätigen Fahrer sind jünger als 35.

Das Berufsfeld des Lastkraftwagen-Fahrers habe stark an Attraktivität verloren, dementsprechend beschäftigen 80% jener Unternehmen weniger als 20 Mitarbeiter führt Karlheinz Schmidt, Geschäftsführer des Verbandes BGL, an. Diese Beschäftigungstendenz könne Existenzgefährdend werden.

In der Vergangenheit war der stabile und aufregende Job als Fahrer eine Möglichkeit andere Länder und Sitten zu erkunden.  In den letzten vierzig Jahren hat sich das Blatt stark gewendet.

Zwei tragende Gründe haben seit der Liberalisierung der Transportmärkte, beginnend 1976, dazu beigetragen die Popularität des LKW Fahrer Berufes zu mindern. Zum Einen spielt die niedrige Bezahlung eine zentrale Rolle, da diese in Nord- und Ostdeutschland nur knapp über dem Mindestlohn liegt. Zum Anderen die langen Zeiträume die man notgedrungen auf der Straße und nicht Zuhause verbringen kann. Hinzu kommt das Modell der Schichtarbeit, das beim Potentiellen Nachwuchs der Branche unbeliebt ist.

Weiterhin erschwerend für die Rekrutierung von Lastkraftwagen-Fahrern sind die sozialen Missstände innerhalb der Speditionen und im internationalen Wettbewerb. Der Großteil der internationalen Transporte wird von ausländischen Firmen durchgeführt. Deren Fahrer könnten sich die Raststätten in Deutschland nicht leisten und müssten dementsprechend notgedrungen Kampieren. Dieses Bild schrecke viele ab, so Schmidt. Auch die Personalpolitik innerhalb der deutschen Spedition sei zu kritisieren. Oft werden Azubis und Auszubildende nur als günstige Arbeitskraft missbraucht. Das Resultat dieser Zustände sei die Unbeliebtheit von Fahrer Jobs. 

Der Lösungsansatz den Unternehmen und Staat gemeinsam verfolgen, ist die Anwerbung von Migranten. Das Modell basiert auf ausländischer Rekrutierung.  Heutzutage gibt es Firmen, die Fahrer aus Osteuropäischen Staaten wie Rumänien rekrutieren und Sie an deutsche Unternehmen weitervermitteln, welche diese dann bei der Wohnungssuche und der Weiterbildung der Kinder und der sozialen Integration unterstützen. Dieses Modell wirkt erfolgversprechend, da sich die Ausbildung zum Lastkraftwagen Fahrer auch für die Migranten positiv auswirkt. Sie erhöht die Chancen auf die Verbesserung der Aufenthaltsgenehmigung und basiert auf der Idee der erfolgreichen Integration, dementsprechend werden im Zuge der Ausbildung Sprachkurse durchlaufen um sprachliche Barrieren zu überwinden. Doch die Anwerbung von Migranten allein kann die strukturellen Probleme der Branche nicht überwinden, dazu seien tiefgreifende Reformen nötig.

Ähnliche Probleme zeigen sich auch im Fernbusverkehr. Weniger dramatisch sei die Situation der lokalen öffentlichen Verkehrsunternehmen, da die Arbeitsbedingungen als angenehmer empfunden werden und die Abwesenheit von Zuhause entfällt. Doch auch hier sei die Tendenz ähnlich, da in den nächsten Jahren 10.000 Fachkräfte fehlen werden. Obwohl der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) mit der Kampagne „Beweg was - Werd Busfahrer“ wirbt, bleibt es schwer diesen Sektor der Jugend schmackhaft zu machen.

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