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Seit knapp vier Monaten läuft auf fünf Linien der Nachtbus-Probebetrieb im Regensburger Stadtgebiet. Wie macht sich das Nachtschwärmer-Angebot im ersten Viertel der einjährigen Testphase? Welche Tendenzen sieht der RVV als Betreiber? Und was denken die Regensburger Bürger über die neuen Nachtbusse?



Am 14. Oktober fiel der Startschuss für die einjährige Testphase der Nachtbusse in Regensburg. Seither fahren die Busse in den Nächten von Freitag bis Sonntag, zwischen 0.30 und 4.30 Uhr, auf fünf Linien durch die Stadt und befördern Nachtschwärmer von A nach B. „Die Fahrgastzahlen haben sich innerhalb von zwei Monaten auf rund 1.500 Fahrgäste pro Wochenende eingependelt“, so Martin Gottschalk, Pressesprecher des RVV. Zu den stärksten Linien zähle der N6 in Richtung Stadtwesten, der N8 über die Uni und OTH nach Pentling sowie der N10 über Königswiesen nach Prüfening. Neben diesen drei Linien verkehren der N1 in Richtung Pommernstraße und der N9 nach Burgweinting für den Testbetrieb.

Die Fahrpläne der Busse orientieren sich, wie ihre Bezeichnungen, zwar an den Tagfahrplänen, decken sich aber nicht exakt. Schon im Vorfeld wurden junge Menschen und Studierende nach ihren Wünschen befragt, um die Linien den Bedürfnissen der Nutzer entsprechend zu gestalten. Martin Gottschalk stellt klar: „Der Nachtbus wird überwiegend von Nachtschwärmern genutzt. Darunter befinden sich natürlich zu einem großen Teil Studenten.“ Natürlich steht das Angebot aber auch allen anderen offen, die nachts stadtein- oder stadtauswärts unterwegs sind, wie zum Beispiel Schichtarbeitende. Für 2017 plant der Betreiber eine entsprechende Fahrgastbefragung, um genau festzustellen, wer die Linien nutzt.

„Die Stimmung in den Nachtbussen wird als sehr entspannt beschrieben“, bemerkte der RVV-Pressesprecher. Auch was die Sicherheit betrifft, zeigt sich eine positive Bilanz. „Bis dato gab es noch keinen sicherheitsrelevanten Vorfall in unseren Nachtbussen“, erklärt Gottschalk weiter. Gerade am zentralen Knotenpunkt um die Haltestelle Hauptbahnhof/Albertstraße sei dies auch der Polizei zu verdanken, da diese in den Nächten mit Nachtbusbetrieb verstärkt Präsenz zeige.

Alle fünf Linien fahren bewusst die Haltestelle Hauptbahnhof/Albertstraße an, um den Fahrgästen eine umstandslose Weiterfahrt, etwa mit dem Zug, zu ermöglichen. Da die Probenachtbusse nur im Regensburger Stadtgebiet verkehren, sind alle, deren Ziel außerhalb liegt, nachts nach wie vor auf die Bahn angewiesen oder müssen sich mit den zehn regulären Nachtlinien begnügen.  Diese fahren allerdings schon zwischen 1 und 1.30 Uhr zum letzten Mal, womit sie für echte Nachtschwärmer keine wirkliche Option darstellen.

Doch nicht nur räumlich sondern auch zeitlich ist der neue Nachtbusbetrieb  beschränkt, nämlich auf die beiden Wochenendnächte zwischen Freitag und Sonntag. Wer die junge Regensburger Partyszene kennt, der fragt sich vermutlich schnell: „Und was ist mit Donnerstag?“ Gerade für viele Studierende, denen das Nachtbusangebot verstärkt zu Gute kommen soll, beginnt das Wochenende oft schon einen Tag früher. Der Donnerstag wird damit zum Feier-Tag der Woche und für die Hauptzielgruppe des Nachtbusangebots mindestens genauso relevant wie Freitag und Samstag.

Nachdem sich der Nachtbusbetrieb bis Mitte Oktober 2017 noch in der Testphase befindet, wird es vorerst allerdings keine zeitlichen und räumlichen Anpassungen geben. Nach Auswertung der Erfahrungen aus dem Probejahr will der RVV der Stadt Regensburg einen Vorschlag zur weiteren Gestaltung des Nachtbusverkehrs unterbreiten, wobei auch eine Erweiterung denkbar ist. Über den hohen Zuspruch für das Nachtschwärmer-Angebot äußerte sich der RVV-Sprecher allgemein sehr erfreut. „Die hohen Fahrgastzahlen sprechen eine deutliche Sprache für die Beibehaltung des Angebots“, so Martin Gottschalk. Signifikante Bedeutung kommt hierbei allerdings den wirtschaftlichen Aspekten zu. Grundsätzlich seien die Nachtbuslinien nicht rentabel, sodass ein dauerhaftes Konzept entscheidend von der finanziellen Unterstützung seitens der Stadt abhänge. Es bleibt also abzuwarten, welche Ergebnisse die Testphase schließlich bringt und wie der RVV die gewonnenen Informationen in Zusammenarbeit mit der Stadt am Ende nutzt und umsetzt.

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