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Wie bereits 2015 verzeichnet die Statistik für 2016 einen Anstieg der Verkehrsunfälle im Regierungsbezirk Oberpfalz. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 35.214 Verkehrsunfälle (2015: 34.212; + 2,9 %), ein neuer Höchststand im Langzeitvergleich – Betrachtung eines Zehnjahreszeitraums.



Entgegen der allgemeinen Entwicklung sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 49 bzw. 1,1 % auf nunmehr 4.550. Die sogenannten schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Sachschaden, denen eine Ordnungswidrigkeit im Anzeigenbereich oder Straftaten, wie beispielsweise Vorfahrts- oder Rotlichtverstöße oder ein unerlaubtes Entfernen vom Unfallort zu Grunde liegen, stiegen um 4,0 % von 7.082 auf 7.535 an. 
Kleinunfälle mit 23.129 Fällen (2015: 22.531; + 2,7 %) stellen die mit Abstand häufigste Unfallart dar.
Die auffälligsten Steigerungen sind bei Verkehrsunfällen auf Bundesautobahnen (2016: 3.191, + 413) sowie Verkehrsunfälle bei denen sich die Verursacher unerlaubt vom Unfallort entfernten (2016: 5.728; + 429), registriert.

Betroffene Verkehrsteilnehmer

Während 2015 bei Verkehrsunfällen noch 83 Personen ihr Leben verloren, ging die Anzahl der Unfalltoten im Jahr 2016 auf 80 (- 3,6 %) zurück. 
Ebenfalls rückläufig war die Anzahl der verletzten Personen. 
Diese sank von 6.355 in 2015 auf 6.257 Personen (- 1,5 %). Werden die schwerverletzten Verkehrsteilnehmer betrachtet, so konnte mit 1.020 Personen (2015: 1.102) ein Rückgang um 7,4 % und der niedrigste Wert im Langzeitvergleich festgestellt werden.

Langzeitvergleich – zehn Jahre

Im Vergleich zum Ausgangsjahr 2007 kann für das Kalenderjahr 2016 ein Anstieg bei allen registrierten Verkehrsunfällen um 13,9 % festgestellt werden. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden verringerten sich hingegen um 12,4 %, während die Anzahl der schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Sachschaden um 11,4 % zunahmen. 
Die Anzahl der Verkehrstoten sank im Vergleich zu 2007 um 31,0 %. Ferner weist die Statistik 12,4 % weniger verletzte Personen aus. 

Betrachtung einzelner Unfallursachen, Kinder und Schulwege

- 2.1 Geschwindigkeitsunfälle

Hier ist im Vorjahrsvergleich abermals ein Rückgang um 5,7 % auf 943 Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl der Geschwindigkeitsunfälle mit Personenschaden ging um 13,3 % zurück. Dabei wurden 121 oder 17,6 % weniger Personen verletzt. 
Dies stellt jeweils den niedrigsten Wert im Langzeitvergleich dar. Allerdings fanden mit 25 Personen 12 mehr als im Vorjahr durch nicht angepasste Geschwindigkeit den Tod. Dies ist insbesondere auf die gestiegene Anzahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer zurückzuführen.

Die Langzeitentwicklung in diesem Unfallbereich ist allerdings positiv. Verglichen mit dem Kalenderjahr 2007 betrug der Rückgang aller Geschwindigkeitsunfällen 39,1 %, bei den Unfällen mit Personenschaden 41,6 %. Die Anzahl der Verletzten sank um 42,9 % und bei den getöteten Verkehrsteilnehmern ist ein Rückgang um 46,8 % zu verzeichnen.

- 2.2 Alkoholunfälle

In Bezug auf die Alkoholunfälle zeigte sich erneut eine positive Entwicklung mit den nunmehr niedrigsten Fallzahlen im Langzeitvergleich. 
Bei 387 Verkehrsunfällen war 2016 Alkohol im Spiel (- 4,9%). Die Anzahl an Unfällen mit Personenschaden verringerte sich um 3,8 % auf 179, die dabei Verletzten um 3,4 % auf 228 sowie die der Getöteten um 25 % auf 6 Personen.

Verglichen mit dem Ausgangsjahr 2007 können hier Rückgänge um 40,5 % der Gesamtzahlen, 45,9 % (VU mit Personenschaden), 42,9 % (Verletzte) sowie 76 % (Getötete) verzeichnet werden.

- 2.3 Drogenunfälle

Unfallbeteiligte, die unter dem Einfluss von sonstigen berauschenden Mitteln standen, konnten 2016 bei 31 Verkehrsunfällen festgestellt werden. 
Mit 15 Verletzten bei 13 Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind auch hier Rückgänge zu verzeichnen. 
Auf Grund der geringen Anzahl wird auf eine prozentuale Nennung jedoch an dieser Stelle verzichtet. Anders als in den beiden Vorjahren kam 2016 jedoch wieder ein Verkehrsteilnehmer bei einem Drogenunfall ums Leben.

- 2.4 Wildunfälle

Nachdem seit 2011 fortlaufend steigende Fallzahlen in diesem Unfallbereich festzustellen waren, ging die Anzahl der Wildunfälle 2016 leicht um 6,2 % auf insgesamt 9.732 zurück. 

Dabei wurden 72 Personen verletzt (2015: 78; - 7,7 %), wie auch im Vorjahr kam kein Verkehrsteilnehmer ums Leben.

- 2.5 Verkehrsunfälle mit Beteiligung und / oder Schädigung von
Kindern / Schulwegunfälle

Nach einem leichten Anstieg in 2015 ging die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung und / oder Schädigung von Kindern 2016 wieder leicht um 2,5 % zurück und befindet sich exakt auf dem Niveau von 2014. 

Mit 295 verletzten Kindern kamen 8,7 % weniger zu Schaden. Ein Kind kam 2016 bei einem Verkehrsunfall zu Tode (2015: 3).In Bezug auf die Schulwegunfälle konnte 2016 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls eine positive Entwicklung festgestellt werden. Bei 52 Schulwegunfällen (- 27,8 %) wurden 31,9 % weniger Schüler (62) verletzt.

3. Verkehrsunfälle mit Risikogruppen, Fußgängern und Zweiradfahrern

In den folgenden Tabellen, welche die Risikogruppen zeigen, sind jetzt nicht mehr die Anzahl der als Verursacher erfassten Personen, wie beispielsweise Junge Erwachsene und Senioren genannt, sondern die Anzahl der Verkehrsunfälle, an denen Personen aus Risikogruppen zumindest mitursächlich gehandelt haben. Insofern ergeben sich in der diesjährigen Darstellung auch rückwirkend geringfügige Änderungen der Fallzahlen für die vergangenen Jahre.

Diese Auswertung ermöglichte eine detailliertere Darstellung von Unfällen, an denen Personen aus Risikogruppen beteiligt waren.


- 3.1 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von „Jungen Erwachsenen“ (18 bis 24 Jahre)

Mit 3.000 Verkehrsunfällen ging die Gesamtanzahl an Verkehrsunfällen in diesem Bereich leicht zurück und verblieb auf dem niedrigen Niveau der vergangenen drei Jahre. 
Mit 1.008 verletzten Jungen Erwachsenen wurde der niedrigste Stand im Langzeitvergleich erreicht (2015: 1.101; - 8,5%), allerdings verloren 9 Junge Erwachsene ihr Leben, einer mehr als im Vorjahr.

- 3.2 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren (65 Jahre und älter)

Betrachtet man die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren, so muss für diesen Unfallbereich eine leichte Steigerung um 3,2 % auf 2.272 Verkehrsunfälle festgestellt werden. 
Die Anzahl der hierbei verletzten Senioren verblieb in etwa auf dem Vorjahresniveau (2016: 557; + 1,5 %), mit 19 Getöteten erlitten jedoch 5 Senioren weniger tödliche Verletzungen.

- 3.3 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern ging um 7,9 % auf 383 zurück und bewegt sich somit im Langzeitvergleich wieder auf leicht unterdurchschnittlichem Niveau. 
Sowohl in Bezug auf die verletzten als auch auf die getöteten Fußgänger konnten deutliche Rückgänge zum Vorjahr (- 11,2 % bzw. - 42,9 %) festgestellt werden.

- 3.4 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern

Ebenso wie bei den Fußgängern konnte auch bei den Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Radfahrern ein Rückgang bei der Gesamtanzahl verzeichnet werden. Diese ging um 25 Unfälle bzw. 2,6 % zurück. 
Dabei wurden mit 831 Fahrradbenutzern (einschl. etwaiger Mitfahrer) 4,8 % weniger verletzt. Die Anzahl der tödlich verletzten Fahrradbenutzer stieg jedoch um 3 Personen auf 8 Verkehrstote an. 

- 3.5 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern

Motorradfahrer waren 2016 in 567 Verkehrsunfälle involviert. Dies stellt eine Steigerung um 4,0 % dar. 
Die Anzahl der verletzten Krad-Benutzer (einschl. Mitfahrer) erhöhte sich um 3,2 % auf 516 Personen. Tödlich verunglückten 23 Krad-Benutzer, ein Anstieg um 21,1 % im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert im Langzeitvergleich. 
Werden alle Benutzer von motorisierten Zweirädern (also auch Mofas und Kleinkrafträder) berücksichtigt, erhöht sich die Anzahl der Verkehrstoten auf 25.

4. Aufschlüsselung von Unfallursachen – Aktionen des Polizeipräsidiums Oberpfalz

- Hauptunfallursachen 

Wie in den Vorjahren auch stellten Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts- sowie Ein- und Anfahren mit 12,1 % die mit Abstand häufigste Hauptunfallursache darf. 
Die Abstandsverstöße (6,0 %) landeten 2016 entgegen dem Vorjahr vor den Vorfahrts- und Vorrangsverstößen (5,2 %). 

- weitere Ursachen


Der Anteil an Verkehrsunfällen, bei denen nicht angepasste Geschwindigkeit oder Alkoholeinfluss hauptursächlich war, ging auf 3,2 % zurück (2015: 3,4 %). 
Mit 31 Verkehrstoten (Geschwindigkeit: 25, Alkohol: 8) sind diese beiden Unfallursachen jedoch für 38,8 % aller Verkehrstoten verantwortlich und bleiben damit hauptursächlich für Unfälle mit besonders schwerwiegenden Folgen. 

- Aktionen des Polizeipräsidiums Oberpfalz

Das Polizeipräsidium Oberpfalz setzt seine Anstrengungen zur Bekämpfung, Aufklärung und Überwachung in den unfallträchtigen Bereichen weiterhin mit entsprechender Prioritätensetzung fort.

Besondere Aktionen sind im Jahr 2017 bereits zur Überwachung von Ablenkungen von Fahrzeugführern und der Geschwindigkeit aber auch mit Blick auf die neue Motorradsaison vorgesehen.

5. Verkehrsüberwachung

Im Zuge der Überwachung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit mit technischen Großgeräten und Laserhandmessgeräten wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz 2016 insgesamt 5.556 Messungen vorgenommen. 

Dabei wurden 17.207 Verstöße im Anzeigenbereich festgestellt, ein Plus von 12,0 % gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Verwarnungen in diesem Bereich blieb mit 38.528 nahezu unverändert.
In 1.311 Fällen (2015: 1.176; + 11,5 %) wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit so deutlich überschritten, dass neben der fälligen Geldbuße auch ein Fahrverbot verhängt wurde.

Beim Thema Ablenkung richtete sich das polizeiliche Augenmerk auch auf Verkehrsteilnehmer, die während der Fahrt Mobiltelefone benutzten. So ahndeten Oberpfälzer Einsatzkräfte, auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei, im Jahr 2016 – 4255 Verstöße. 

6. Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil - Sicher ans Ziel“

Im Rahmen der Umsetzung des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ sind alle Dienststellen mit Verkehrsaufgaben gehalten, eigene Unfallanalysen zu betreiben. 

Sollten sich hierbei Unfallschwerpunkte herauskristallisieren, erfolgen eigenständig durch die Dienststellen situationsangepasste Maßnahmen, sowohl in präventiver als auch in repressiver Art. 
Im Bereich der Verkehrsüberwachung sind das z. B. Geschwindigkeitsüberwachung mit mobilen Großgeräten aber auch mittels bei den Dienststellen vorhandenen Handlasermessgeräten.

Auch bei der Prävention fließen die aktuellen Erkenntnisse im Zusammenwirken mit anderen Behörden, beispielsweise den sogenannten Verkehrsschauen an unfallträchtigen Örtlichkeiten, sowie in der Öffentlichkeitsarbeit mit ein.

Die Polizei arbeitet grundsätzlich eng mit den Verkehrsbehörden zusammen. So darf exemplarisch genannt werden, dass regelmäßig im Rahmen von Verkehrsunfallkommissionen und Verkehrsschauen erkannte Gefahrenstellen thematisiert und anhand neuer Beschilderungen oder Abänderungen im Streckenbau entschärft werden.

Darüber hinaus unternimmt die Polizei im Rahmen von bundes- und landesweiten Verkehrsaktionen sowie der Ostbayerischen Verkehrssicherheitsaktion, regelmäßig große Anstrengungen um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

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