Die Radautobahn in Regensburg: Ein idealistischer Wunschtraum?
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In den Niederlanden sind sie bereits Realität: Radschnellwege, die es Radfahrern ermöglichen schnell und ohne Zwischenfälle, Kreuzungen oder Ampeln von A nach B zu gelangen. Auch in Deutschland findet dieses Konzept immer mehr Anklang. Im Ruhrgebiet wurde 2015 bereits so eine Strecke eröffnet. Zwischen Essen und Mühlheim an der Ruhr erstreckt sich eine vier Meter breite „Autobahn“ für Fahrradfahrer. Dies ist allerdings nur der Erste Abschnitt einer Strecke, die 100 Kilometer lang werden soll.
Auch in anderen Städten sind solche Schnellwege geplant. Denn diese könnten zur Entlastung der Umwelt führen. So fahren in gut Ausgebauten Regionen in den Niederlanden bereits 25 Prozent der Pendler mit dem Fahrrad zur Arbeit. Insgesamt sind die Strecken der Radschnellstraßen dort 300km lang. Göttingen hat bereits eine Radschnellstraße, München, Nürnberg, Hannover und andere wollen folgen.
Auch in Regensburg gibt es Debatten zu dem Thema. Mit Unterstützung der ÖDP, die den Schnellweg bereits Ende 2015 in einer Pressemitteilung forderte, wollte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) einen möglichen Schnellweg für Radfahrer an der A3 entlang prüfen lassen. Auch die CSU unterstützte die Prüfung.
Jedoch könnten diese Pläne nun verfrüht vor dem Aus stehen. Die Überlegung war, im Rahmen des Ausbaus der A3 auf sechs Spuren, auch auf eine Fahrradspur zwischen Regensburg und Neutraubling, zu erweitern. Verwiesen wurde auf die Erfolge der Niederlande und die geringen Mehrkosten die entstehen würden. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die Maßnahme zu einer Entlastung des Straßennetzes führen könnte und Gebiete mit hoher Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte verbinden könne. Doch die Autobahndirektion stellt sich quer. Sie halten das Projekt für nicht realisierbar. Die Alternative der Stadtverwaltung ist der Ausbau von Teilabschnitten.
Die geringe Chance auf Umsetzung nahm die CSU an und sprach sich so gegen den Prüfauftrag der Koalition aus. Der ADFC reagierte enttäuscht, doch gab zu, dass der Misserfolg aus politischer Sicht abzusehen war. Trotzdem hofft der Verein auf zukünftige Erfolge.