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Schon lange machen wir uns sorgen, was die Welt durch neuere Technik über uns herausfinden kann. Wir wollen zwar nicht ständig mit dem Aluhut auf dem Kopf herumlaufen, doch trotzdem schlagen uns zu gut platzierte Werbungen und das Pop-up am Handy, dass wir es „nur 20 Minuten bis nach Hause“ haben, manchmal schwer auf den Magen. Schließlich haben wir auf unserem Handy nie unseren Heimatort angegeben.

Das Navigationssystem am Handy kann - dank Standortplatzierung - immer genau feststellen, wo wir uns befinden. Paybackkarten analysieren unser Shoppingverhalten und Facebook spioniert uns sowieso aus. Natürlich spielt all dies eine große Rolle in der Welt der Big Data, in der Informationen über alles und jeden gesammelt werden können. Hier werden oft schon Kleinigkeiten analysiert, zum Beispiel was die Tendenz schnell ans Handy zu gehen, wenn es klingelt, über einen Menschen aussagen kann. Jedoch geben wir den sozialen Medien genauso viele Informationen über uns sogar freiwillig. Michael Kosinski ist Psychologe und Datenwissenschaftler. Er beschäftigt sich mit Daten, die Menschen bei der Nutzung von Onlinemedien und insbesondere Social Media hinterlassen.

Im Laufe seiner Forschungen fand der Wissenschaftler heraus, wie viel wir bei der Nutzung von sozialen Medien wie Facebook tatsächlich über uns preisgeben. Und das nicht nur, wie man vermuten möchte, durch private Unterhaltungen mit unseren Freunden oder inoffizielle Spionage der Plattform, sondern über schnöde Likes, die wir tagtäglich auf öffentliche Weise und freiwillig verteilen. Der Forscher fand heraus, dass Likes einiges über unsere Persönlichkeit und unser Leben aussagen. So kann beispielsweise durch nur durchschnittlich 68 Facebook-Likes einer Person relativ genau ermittelt werden, welche Hautfarbe diese hat, ob sie heterosexuell ist oder nicht, welcher Religion sie angehört und welche politischen Überzeugungen sie vertritt.

Auch unser Charakter lässt sich dadurch erschreckend genau berechnen. Zehn Likes reichen dem von
Kosinski entworfenen Programm, den Benutzer besser zu kennen als ein durchschnittlicher Kollege,
mit 70 Likes kennt die Maschine einen Menschen besser, als seine Freunde, bei 300 Likes können
sogar die Kenntnisse von Beziehungspartnern übereinander übertroffen werden.

Wer möchte und sich keine zu großen Sorgen über seine Daten macht, kann das Programm auf der
Webseite https://applymagicsauce.com/ ausprobieren. Dazu müssen Sie Ihr öffentliches Facebook
Profil zunächst für die Seite freigeben. Anhand von einer Auswahl Ihrer Facebook-Likes analysiert das
Programm dann Ihre Vorlieben und politischen Ausrichtungen, Alter, Geschlecht und Persönlichkeit.

Vielleicht sollten wir diese Ergebnisse zum Anlass nehmen uns nicht nur über Informationen, die uns
ohne unsere Zustimmung gestohlen werden könnten, Gedanken zu machen, sondern auch über jene
die wir ohne nachzudenken teilen.

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