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Eine Woche nach dem schrecklichen Tod einer 33-jährigen rumänischen Prostituierten in ihrer Dirnen-Wohnung in der Landshuter Straße gibt es zwar noch immer keinen überführten Täter, allerdings konzentrieren sich die Ermittlungen der Ermittlungskommission „EKO Alemannen“ mittlerweile in zwei Richtungen. Zudem gab es eine erste Festnahme. Dabei soll es sich um einen 26-jährigen, abgelehnten Asylbewerber handeln.

„Kristina“ – so nannte sich die rumänische Liebesdame – bezog Ende August nicht zum ersten Mal eine „Dienstwohnung“ in der äußeren Landshuter Straße. Zwischen sechs und acht Damen zumeist südosteuropäischer Herkunft mieteten sich im wöchentlichen Wechsel mit anderen Damen immer im Haus mit der Nummer 112 ein. „Kristina“ nannte die Adresse schon einige Male ihr Kurzzeitzuhause, dies veröffentlichte sie bereits im Voraus per Anzeige im Internet (Foto), wo die Rumänin ihre Liebesdienste anbot.



„Meist steigen die Damen nacheinander in mehreren Städten ab. Immer für so etwa eine Woche, denn dann wird angeblich das Geschäft schlechter“, berichtet ein Anwohner. Im Internet war „Kristina“ nicht 33 sondern knackige 26, und auch ihre Heimat Rumänien tausche sie kurzerhand mit Spanien. In der Nacht vom 29. auf 30. August wurde ihre bis dahin sichere Dienstwohnung hinter dieser Türe nun zu ihrer Todesfalle.

Gegen 3 Uhr morgens alarmierte ein Mann die Polizei, die nur ganze 40 Meter vom Tathaus ihr Präsidium hat. Die Tür zum Appartment stand offen – auf dem Bett lag die regungslose Prostituierte. Da die Tür zum Appartment eingetreten war, ging die Polizei womöglich nicht von der Tat eines zunächst friedlich eingelassenen Freiers aus. Wann der oder die Täter in die Wohnung eindrangen – darüber hüllten sich die Beamten bislang aus ermittlungstaktischen Gründen noch in Schweigen.

Eine Obduktion des Leichnams von „Kristina“ noch am Nachmittag des 30. Augusts habe den Todeszeitpunkt sicherlich entsprechend eingrenzen können. Da der leblose Körper bei Auffinden gegen 3 Uhr morgens aber nach Informationen unserer Redaktion schon relativ starr gewesen sei, dürfte sich die EKO Alemannen wohl auf einen Zeitraum um den frühen Abend des 29. Augusts konzentrieren. Da laute Geräusche in diesem Haus nichts ungewöhnliches sind, haben die Bewohnerinnen der Nachbar-Appartments zu besagter Zeit jedenfalls angeblich nichts ungewöhnliches gehört oder gesehen.


Dafür könnte auch eine weitere unbestätigte Information sprechen, dass „Kristina“, deren Kopf unter einem Kissen aufgefunden wurde, mit eben diesem erstickt worden sei. Dies würde ersten wilden Presse-Meldungen widersprechen, die Leiche habe blutüberströmt auf dem Bett gelegen. Wie „Kristina“ am Abend des 29. Augusts hier hinter ihren Zimmerfenstern (Foto oben) zu Tode kam, ist zumindest den Ermittlern klar. Nur noch nicht mit definitiver Sicherheit, von wem sie ermordet wurde. Natürlich wird auch in Erwägung gezogen, ob es sich beim Täter womöglich um einen unzufriedenen Freier handeln könnte. Denn nicht alle Kunden haben sich im Nachhinein positiv über „Kristina“ im Internet geäußert. (diverse Plattform-Chat).




Anwohner teilten mit, dass auch immer wieder Asylbewerber der schräg gegenüberliegenden Unterkunft an den Türen der Prostituierten-Wohnungen vorstellig geworden wären, nachdem sie sich vor dem Haus sitzend mit genügend Alkohol mutangetrunken hätten. „Die kamen nur selten allein, meist in Gruppen mit bis zu vier Personen“, erinnert sich der Anwohner an viele Fälle. Wenn normalerweise einem Freier nach einmaligem Klingeln nicht geöffnet würde, könnte dies mehrere Gründe haben: Die Dame sei entweder gerade bei der Arbeit, nicht anwesend oder hat Feierabend. „Das hat die aber wenig gestört – die haben dann sturmgeläutet oder an die Türen geklopft.“

Ob eine solche Situation dazu führte, dass wohl ein 26-jähriger abgelehnter Asylbewerber auf Afrika verhaftet wurde, ist noch unbestätigt. Die Polizei soll dank Funkortung bei ihm das Handy der toten "Kristina" gefunden haben. Gegen einen klaren Raubmord spricht allerdings das Verhalten verschiedener Asylbewerber in den Wochen vor der Tat im Haus an der Landshuter Straße. Gerüchte, der Mann habe bereits ein Geständnis abgelegt, konnten nicht bestätigt werden.


Da die Haustür zur Landshuter Straße 112 nicht abgesperrt ist, konnte also jeder unvermittelt vor den Appartment-Türen der Prostituierten im ersten Obergeschoss auftauchen. Nur ein kleiner Türspion verrät den Damen, die in ihrer jeweiligen Wohnung ganz allein sind, wer vor der Tür steht. Allerdings sagt der Türspion nicht, ob sich noch weitere Begleiter um die Ecke im Hausflur aufhalten.

Ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt könnte das persönliche Umfeld der Getöteten sein. Aussagen aus ihrem Umfeld sprechen von einem Ex-Partner, der womöglich noch eine Rechnung mit ihr offen gehabt haben könnte.  Auf Nachfrage bei der Ermittlungskommission habe man eben in diesem sozialen Umfeld des Opfers intensiv ermittelt, aber auch im Umfeld des Anwesens an der Landshuter Straße. Vor wenigen Stunden war nun von der Festnahme die Rede. Dies sei in einem Strafverfahren nichts ungewöhnliches, so die Polizei. Allerdings müsse man noch auf weitere Spurenauswertungen warten, um einen bestehenden, konkreten Tatverdacht erhärten zu können.

Eine entscheidende Hilfestellung bei der Überführung des Täters könnte vielleicht auch eine Überwachungskamera (Foto) liefern, die auf der anderen Flurseite des 1. Stockes angebracht ist. Sollte der Tatzeitpunkt tatsächlich vor Mitternacht liegen, müsste diese den oder die Täter zumindest teilweise beim Verlassen des Appartments gefilmt haben. Denn die Glastür zum Nachbarflur wird laut Informationen von Anwohnern in der Regel erst gegen Mitternacht geschlossen und abgesperrt.

Die Ermittlungskommission, der circa 25 Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg angehören, erhielt auch Unterstützung durch das Bayerische Landeskriminalamt. Mit einem 3D-Scanner „konservierten“ Beamte den Tatort in enger Zusammenarbeit mit den Spurensicherungsspezialisten der Kripo Regensburg.

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