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Noch nie war die Lage für Bewerber so komfortabel wie heuer: Viele Betriebe suchen händeringend nach Nachwuchs. Die Zahl der neuen Auszubildenden ist im ostbayerischen Handwerk trotz wachsender Konkurrenz stabil.

In Ostbayern hat das Handwerk bei der Suche nach Karriere- und Berufsperspektiven bei Jugendlichen weiter "goldenen Boden": Knapp 5.400 junge Frauen und Männer haben Anfang September eine Lehre in einem der rund 37.000 Handwerksbetriebe in Niederbayern und der Oberpfalz begonnen - in etwa genauso viele wie im vergangenen Jahr. Die zuständige Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz zieht zum Start ins neue Ausbildungsjahr ein positives Fazit: "Obwohl die Konkurrenz am Arbeitsmarkt groß ist und die Schulabgängerzahlen sinken, sind unsere Ausbildungszahlen stabil", sagte Hans Schmidt, der stellvertretende Kammer-Hauptgeschäftsführer. Trotz des erfreulichen Trends macht eine Zahl den Verantwortlichen Sorgen: 1.300 Stellen sind noch frei. Viele Betriebe suchen händeringend nach Nachwuchs.

2.573 junge Menschen starten im neuen Ausbildungsjahr 2018 ihre Lehre im Oberpfälzer Handwerk. Das ist ein Plus von rund zwei Prozent. In Niederbayern beginnen 2.801 Jugendliche eine Handwerksausbildung, rund ein Prozent weniger als 2017. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer waren ostbayernweit Ende August 1.287 freie Ausbildungsplätze gemeldet. Besonders viele Azubis fehlen in den Regionen Passau (162), Straubing (136), Landshut (121) und Regensburg (110).

Die meisten freien Stellen gibt es nach Angaben der Handwerkskammer in den Berufen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker, Metallbauer, Maurer und Kfz-Mechatroniker. "Interessant ist, dass die Bereiche mit dem größten Bedarf fast deckungsgleich mit den ausbildungsstärksten Berufen sind", so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer. Für Jugendliche bedeutet das: Auch nach dem offiziellen Start ins Ausbildungsjahr ist es noch möglich, im Traumberuf durchzustarten. "Die Lage am Ausbildungsmarkt ist für Bewerber heute so gut wie nie."

Was für Jugendliche eine ideale Ausgangslage ist, stellt viele Betriebe vor große Herausforderungen. Die Handwerkskammer rät: "In Zukunft sollten die Ausbildungsbetriebe noch kreativer und innovativer bei der Nachwuchswerbung vorgehen, um sich zu behaupten", so Schmidt. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz will die Betriebe dabei unterstützen - und die Stärken der Branche noch stärker kommunizieren: attraktives Beschäftigungsfeld, Aufstiegsmöglichkeiten, flache Hierarchien, familiäre Atmosphäre oder auch digitales Arbeiten. Zusätzlichen "Rückenwind" bekommen die Betriebe durch Nachwuchskampagnen des bayerischen Handwerks wie "Macher gesucht" und "Elternstolz" oder auch durch die bundesweite Imagekampagne des deutschen Handwerks.

Die ostbayerische Handwerkskammer ist für die Zukunft optimistisch: "Die berufliche Bildung gewinnt wieder an Wertschätzung", sagt Schmidt. Jeder dritte Schulabsolvent mit mittlerer Reife findet mittlerweile den Weg ins Handwerk. Der Anteil der Abiturienten liegt bei acht Prozent. "Wir sind zuversichtlich, das Niveau halten und ausbauen zu können", so der Experte. Positiv wirke sich auch der vermehrte Zugang von ausbildungsinteressierten Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund aus. Aktuell absolvieren in Ostbayern rund 800 Flüchtlinge eine Lehre im Handwerk.

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