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Eine Regensburger Studie liefert nun zum ersten Mal Hinweise darauf, dass das Coronavirus auch das zentrale Nervensystem beeinträchtigen kann. Bislang konnte bei leichten bis mittelschweren Krankheitsverläufen kein direkter Zusammenhang zu Covid-19 nachgewiesen werden.

Norwegische Forscher nennen es das „Covid-19-Brain“: Sie berichten von Patienten, die verwirrt und desorientiert sind. Und auch die Erkrankten selbst erzählen von neurologischen Beeinträchtigungen. Diese reichen von leichten Symptomen wie Kopfschmerzen oder Verlust des Geruchssinns bis hin zu Wahnvorstellungen und Angstzuständen. Diese Beobachtungen bestätigen sich nun durch die Ergebnisse einer Regensburger Studie an der Kuno Klinik St. Hedwig.

Besorgniserregendes Ergebnis

Im Mittelpunkt dieser Studie, die am 9. Juli 2020 im Fachmagazin Journal of Neurology veröffentlicht wurde, stand die Frage, wie sich das Coronavirus auf das Gehirn auswirkt. Das Ergebnis ist besorgniserregend: „Wir haben ausschließlich Patienten mit leichten bis mittelschweren Krankheitsverläufen untersucht, die keine oder nur geringe neurologische Beeinträchtigungen aufwiesen“, erklärt Prof. Dr. Sven Wellmann, Chefarzt für Neonatologie an der Kuno Klinik St. Hedwig und Professor am Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg.

„Und auch hier mussten wir feststellen, dass Covid-19 nicht nur die Lunge angreift, sondern auch neurologische Schäden verursacht.“ Nachweisen ließ sich dies mit einer erhöhten Konzentration von Neurofilament im Blut. Das Neurofilament ist ein Eiweißmolekül, das nur in Nervenzellen vorkommt und dessen Bestandteile (kurz NfL) quantitativ bestimmt werden können. Diese Messmethode hat sich bereits bei anderen Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems bewährt.

„Nicht nachlässig werden“

Für die Studie wurden insgesamt 100 Teilnehmer – 84 Frauen und 16 Männer – entsprechend ihres Sars-CoV-2-Infektionsstatus in zwei Gruppen gegliedert: 28 waren positiv getestet worden, 72 negativ. Die Studie zeigt, dass die NfLKonzentration im Blut bei Corona-Patienten deutlich höher ist als bei der Kontrollgruppe. Welche neurologischen Langzeitschäden durch eine Erkrankung mit dem Coronavirus entstehen können, ist noch nicht bekannt. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir neurologische Beeinträchtigungen, die durch COVID-19 entstanden sind, weiterhin genau beobachten und dass wir im Umgang mit der Corona-Pandemie nicht nachlässig werden“, lautet das Fazit von Prof. Dr. Wellmann zu dem Ergebnis der Studie.

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