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Bayern geht beim anstehenden zweiten Lockdown keinen Sonderweg. Markus Söder hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass er den Plan von Bund und Ländern auch im Freistaat „eins zu eins“ umsetzen und keine zusätzlichen Verschärfungen vornehmen will. Was das nun konkret bedeutet, lesen Sie hier.

Das bayerische Kabinett hat sich am Donnertag in einer Sondersitzung mit der aktuellen Corona-Situation und den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch befasst. Wie im Rest von Deutschland gelten ab Montag, 2. November, auch in Bayern verschärfte Corona-Maßnahmen. Bayern geht damit in der aktuellen Situation keinen Sonderweg, sondern übernimmt den Beschluss „eins zu eins“, so Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf der Pressekonferenz am Donnerstag .

Die Strategie zur Eindämmung des Virus lautet dabei vor allem: „Kontakte reduzieren.“ Söder griff in diesem Zusammenhang einen Appell der großen Forschungsunternehmen in Deutschland auf: „Um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, müssen wir 75 Prozent der Kontakte runterfahren.“ Vom 2. bis voraussichtlich Ende November wird deshalb das öffentliche Leben zum Teil wieder komplett stillgelegt. „Ein Lockdown light“, der deutlich milder sei als jener im Frühjahr, so Söder.

Deswegen gebe es auch keine Ausgangsbeschränkung, sondern lediglich Kontaktbeschränkungen. Konkret bedeutet das:
  • Kontakte zu anderen Menschen außerhalb des eigenen Hausstands sind auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren.
  • Der Aufenthalt im öffentlichen wie im privaten Raum ist begrenzt auf die Angehörigen des eigenen Hausstands und eines weiteren Hausstands, jedoch in jedem Fall auf maximal 10 Personen.
  • Auf nicht notwendige private Reisen und Besuche – auch von Verwandten – soll verzichtet werden. Das gilt im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge.
  • Übernachtungsangebote im Inland werden nur noch für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung gestellt.
Ausgenommen vom Lockdown sind Schulen, Kita und Hochschule. Allerdings nur, „solange es geht“. Auch das Wirtschaftsleben und der Einzelhandel sind vom Lockdown ausgenommen.

Schließen müssen hingegen:    
  • Theater, Opern, Konzerthäuser und ähnliche Einrichtungen, Kinos, Freizeitparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und draußen), Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und ähnliche Einrichtungen, Prostitutionsstätten, Schwimm- und Spaßbäder, Saunen, Thermen, Fitnessstudios, Wellnesseinrichtungen, Museen, Zoos und ähnliche Einrichtungen
  • Messen, Kongresse, Tagungen
  • Freizeit- und Amateursportbetrieb mit Ausnahme des Individualsports allein, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen
  • Profisportveranstaltungen können nur ohne Zuschauer stattfinden
  • Veranstaltungen aller Art werden untersagt, ausgenommen sind verfassungsrechtlich geschützte Bereiche wie Gottesdienste
  • Gastronomiebetriebe sowie Bars, Kneipen und ähnliche Einrichtungen (Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause sowie der Betrieb von Kantinen bleibt erlaubt)
  • Clubs und Diskotheken
  • Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe (medizinisch notwendige Behandlungen wie Physio-, Ergo-, Logotherapie, Podologie / Fußpflege bleiben weiter möglich; auch Friseursalons bleiben geöffnet)
 „Dramatische Entwicklung“

Das RKI meldete für diesen Donnerstag mit mehr als 16.000 Fällen einen neuen Höchstwert an Corona-Neuinfektionen in Deutschland. In Bayern lag die Zahl nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bei 3.057 – mehr als jemals zuvor in der Pandemie. Für den ganzen Freistaat liegt die Inzidenz aktuell bei 107. Damit liege man nach Söder zwar im deutschen Mittelfeld, die Zahl sei aber dennoch zu hoch. Allein 13 Städte und Landkreise lägen derzeit über 50, einige sogar über 200, so Söder.

„Während wir vor ein oder zwei Wochen kaum einen Fall über 50 hatten, sind wir jetzt in einer dramatischen Entwicklung.“  Die Infektionszahlen haben sich laut Söder um 50 Prozent erhöht, die Belegung der Intensivbetten in den letzten neuen Tagen verdoppelt. Bereits jetzt werde in bestimmten Regionen die Bettenzahl knapp. Aus diesem Grund werde im Freistaat in den kommenden Tagen erneut der Katastrophenfall ausgerufen werden. Denn: „Wir haben die Aufgabe, jedes Leben zu schützen und wenn es geht, zu retten und es nicht einfach achselzuckend hinzunehmen“, so Söder.

Er appellierte vor diesem Hintergrund abschließend nochmals an alle Bürger. Die Einschränkungen, um die es jetzt gehe, seien vergleichsweise zu dem, was manche Menschen in der Gesellschaft erleiden und erdulden müssen, gering. „Für manche ist es viel, aber vielen hilft es. Deshalb unser dringender Wunsch: mitmachen und helfen.“

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