Auch Haustiere können Demenz entwickeln . Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und die richtige Unterstützung zu bieten. VIER PFOTEN erklärt, mit welchen Tricks Sie sowohl die Krankheit verlangsamen als auch das Leben Ihres Vierbeiners verbessern können.
Die Diagnose Demenz bringt nicht nur für die Erkrankten, sondern auch für deren Familien Veränderungen mit sich – darauf macht der Welt-Alzheimertag am Mittwoch, den 21. September, aufmerksam. Doch nicht nur Menschen können an Gedächtnisstörungen erkranken, sondern auch Tiere. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, wie Sie Anzeichen von Demenz bei Hund und Katze erkennen und wie sie Ihrem Tier helfen können.
Auch Tiere können Demenz entwickeln
Demenz sei eine Erkrankung des Alters und da auch unsere Heimtiere immer älter werden, seien häufiger auch Hunde und Katzen betroffen, erklärt VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Sarah Ross. „Katzen werden in der Regel zwischen 15 und 20 Jahre alt. Bei Hunden hingegen gibt es starke Unterschiede. Kleine Hunde haben eine sehr viel höhere Lebenserwartung als große Hunde. Ein Zwergpudel ist mit neun oder zehn Jahren im besten Alter, wohingegen eine Dogge mit sieben Jahren bereits sehr alt ist.“
Erste Anzeichen erkennen
Bei einem Heimtier kann Demenz diagnostiziert werden, wenn es bestimmte Verhaltensänderungen zeigt und andere mögliche körperliche und medizinische Ursachen ausgeschlossen wurden. Typische Anzeichen für die kognitive Erkrankung sind unter anderem Desorientierung und verwirrtes Verhalten oder auch eine Veränderung im Sozialverhalten mit anderen Vierbeinern oder menschlichen Bezugspersonen. „Auch der Schlaf-Wachzyklus kann sich ändern. Der Hund ist plötzlich in der Nacht sehr aktiv, zieht sich aber tagsüber immer stärker zurück. Es kann auch sein, dass der sonst stubenreine Hund nicht mehr anzeigt, wenn er mal muss und sich stattdessen im Wohnzimmer entleert – oder die Katze findet das Katzenklo nicht mehr“, erklärt Sarah Ross.
Aufmerksamkeit für die schleichenden Veränderungen
Wenn das Heimtier in die Jahre kommt, sollten Tierhalter:innen sensibel sein und auf jegliche Veränderungen achten. „Die Krankheit entwickelt sich schleichend. Manchmal beginnt sie mit Stimmungsschwankungen oder mit einem veränderten Aktivitätslevel. Plötzlich spielt der Hund
nicht mehr so gerne oder er ist nicht mehr so wild auf sein Futter“, so die VIER POFTEN- Expertin und ergänzt, dass man ab einem gewissen Alter des Tieres aufmerksam sein müsse. Wer die Vermutung hege, dass sein Tier dement sei oder werden würde, solle für eine genaue Diagnose eine Tierärztin oder Tierarzt konsultieren.
Tipps: So helfen Sie Ihrem Heimtier
Wurde bei einem Heimtier Demenz diagnostiziert, können Halter:innen einiges tun, um ihrem tierischen Familienmitglied zu helfen. Ein wichtiger Punkt ist, ein vertrautes Umfeld zu bewahren. Die Wohnung sollte möglichst nicht verändert werden und das Körbchen nicht umgestellt werden, ansonsten besteht die Gefahr, das Tier unnötig zu verwirren. „Stabilität und Vertrautheit sind wichtig“, rät Heimtier-Expertin Ross. „Doch es hilft auch, Anregungen zu schaffen und
gemeinsam Neues zu erleben. Neue Spazierwegrouten oder kleine Suchspiele und Aufgaben zwischendurch regen die Gehirntätigkeit an und helfen dem Tier, aktiv zu bleiben. Dazu stärken gemeinsame Unternehmungen die Bindung.“ So traurig es ist: Noch ist Demenz nicht heilbar. Aber mit Liebe, Geduld und der richtigen Fürsorge könne man jedes Tier unterstützen und den Fortschritt der Erkrankung verlangsamen, sagt Sarah Ross.
VIER PFOTEN/RNRed
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