Am Dienstag wurden im Rahmen des „Tags der digitalen Lehre“ an der Universität Regensburg erstmals drei Innovationspreise in den Kategorien „Curriculum“, „Lehrveranstaltung“ und „Prüfung“ verliehen. Mit diesen Preisen zeichnet die Universität zukunftsweisende Lehrprojekte aus, die erkennbarer werden und mehr Aufmerksamkeit erhalten sollen.
Am Dienstag, den 24. September, Innovationspreise in den Kategorien „Curriculum“, „Lehrveranstaltung“ und „Prüfung“ verliehen. Mit diesen Preisen zeichnet die Universität zukunftsweisende Lehrprojekte aus, die im Sommersemester 2023, Wintersemester 2023/24 und Sommersemester 2024 realisiert wurden. Ziel ist es, die besondere Bedeutung qualitativ hochwertiger und innovativer Lehrprojekte sichtbar zu machen. Die Preise sind wie folgt dotiert: Curriculum: 3000 Euro; Lehrveranstaltung: 2000 Euro; Prüfung: 2000 Euro. Die Preisträger wurden von einer Jury, bestehend aus Studiendekaninnen und Studiendekanen, dem Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Weiterbildung, Prof. Dr. Nikolaus Korber, sowie Vertretungen des Mittelbaus und der Studierenden, ausgewählt.
Neue Perspektiven durch Innovationen
Prof. Korber unterstrich bei der Verleihung der Preise die Bedeutung dieser Innovationen für die Zukunft der universitären Lehre: „Die prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie durch kreative Ansätze und digitale Technologien die Qualität der Lehre gesteigert werden kann. Diese Innovationen schaffen neue Perspektiven für die Ausbildung von Studierenden und tragen zur Weiterentwicklung unserer Universität bei.“
Innovationspreis in der Kategorie Lehrveranstaltung
Der Preis für die beste Innovation in einer Lehrveranstaltung ging an ein Team aus unterschiedlichen Fachrichtungen unter der Leitung von Prof. Dr. Silvan Klein, Leiter der Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), für die Einführung einer Smartphone-basierten mikrochirurgischen Ausbildung im Routinelehrbetrieb der Humanmedizin. Die weiteren ausgezeichneten Teammitglieder: Kerstin Steer, Prof. Dr. Alexandra Anker, Andreas Eigenberger, Dr. Andreas Siegmund, Dr. Stephan Giglberger, Prof. Dr. Thomas Schratzenstaller, Jasmin Lenhard, Prof. Dr. Lukas Prantl und Dr. Marc Rüwe.
Das Zentrum für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie setzt mit dieser Innovation auf die Kombination von Smartphone-Technologie und 3D-gedruckten Trainingsphantomen, um den Studierenden praxisnahe und kostengünstige Lernmöglichkeiten zu bieten.
Bisher waren die hohen Kosten und die begrenzten Ressourcen von OP-Mikroskopen große Hürden, um Studierenden mikrochirurgische Techniken praxisnah zu vermitteln. Mit dieser Innovation können Studierende erstmals Operationstechniken im direkten, hands-on Kontext erlernen, ohne auf teure Spezialausrüstung angewiesen zu sein. Die Smartphone-Vergrößerungsfunktion und die 3D-Modelle bieten eine realistische Simulation mikrochirurgischer Eingriffe, was das Ausbildungsniveau deutlich anhebt und dem Fachgebiet dringend benötigten Nachwuchs sichern soll.
Innovationspreis in der Kategorie Curriculum
Den Preis für die beste Innovation im Bereich Curriculum erhielten Professorin Dr. Silke Schworm und die Akademische Rätin Martina Rasp für die Entwicklung und Implementierung des Erweiterungsstudiengangs Medienpädagogik. Dieser Studiengang wurde im Wintersemester 2022/2023 gestartet und adressiert die zunehmende Relevanz digitaler Medien im Bildungsbereich.
Ziel des Studiengangs ist es, Lehramtsstudierende umfassend auf den digitalen Unterricht vorzubereiten. Neben den Bereichen Medienerziehung und Mediendidaktik werden auch praktische informationstechnische Fähigkeiten vermittelt. Besonders innovativ ist die praxisorientierte Ausrichtung, die es den Studierenden ermöglicht, modernste Technologien wie virtuelle Lernumgebungen und künstliche Intelligenz direkt in eigenen Lehrprojekten anzuwenden. Darüber hinaus fördert der interdisziplinäre Charakter des Studiengangs Kooperationen mit verschiedenen Fakultäten, um Themen wie digitale Nachhaltigkeit und fachspezifische Mediendidaktik zu vertiefen. Durch diesen Ansatz können die Studierenden bereits während ihres Studiums wichtige praktische Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien sammeln. Diese Möglichkeit gab es in dieser Form bisher nicht, und die positiven Evaluationen zeigen den Erfolg dieser Lehrinnovation.
Innovationspreis in der Kategorie Prüfung
Der Preis für die größte Innovation in der Prüfungsgestaltung wurde an Dr. Victoria Telser, Prof. Dr. Oliver Tepner, Dr. Claudia Wanninger-Weiß, Prof. Dr. Dominik Horinek und Prof. Dr. Patrick Nürnberger von der Fakultät für Chemie und Pharmazie vergeben. Ihre Reform der Prüfungsmodalitäten im Lehramtsstudiengang Chemie, die im Oktober 2023 in Kraft trat, zeichnet sich durch eine erhebliche Flexibilisierung der Prüfungen aus.
Studierende können nun bis zu drei Wiederholungsversuche unternehmen, wobei der letzte Prüfungsversuch als mündliche Prüfung absolviert werden kann. Diese Option hat sich bereits in anderen Studiengängen bewährt und reduziert den psychischen Druck auf die Studierenden erheblich. Zudem wurde eine Möglichkeit zur Notenverbesserung eingeführt: Studierende können bestandene Klausuren einmal wiederholen, um ihre Noten zu verbessern. Zusätzlich wurde der Prüfungszeitpunkt flexibilisiert, sodass Studierende die Klausur zu einem späteren Zeitpunkt ablegen können, wenn es zu Überschneidungen mit anderen Prüfungen kommt.
Diese Reformen tragen wesentlich zur Chancengleichheit bei und ermöglichen es den Studierenden, in einem weniger stressbelasteten Umfeld ihre besten Leistungen zu erbringen, ohne dabei die Anforderungen oder die Anzahl der Prüfungen zu verändern.
Universität Regensburg / RNRed