Seit dem vermeintlichen Kauf des ehemaligen Galeria Kaufhof-Gebäudes am Neupfarrplatz in der Regensburger Innenstadt durch eine Investorengruppe werden nicht nur laufend neue Spekulationen zu den Absichten laut. Viele Regensburgerinnen und Regensburger haben eigene Vorschläge, was in das Gebäude einziehen sollte. Wir haben in Regensburg nachgefragt.
Um neue Ideen zur Nutzung des leerstehenden Gebäudes zu sammeln, hat sich die Redaktion der Regensburger Nachrichten auf den Weg gemacht und Passantinnen und Passanten befragt, was ihrer Meinung nach im ehemaligen Kaufhof-Gebäude einziehen sollte.
Anonym, weiblich, 55 und 59 Jahre alt
Mitten in der Fußgängerzone finde ich ein muslimisches Kulturzentrum nicht so schön. Ein Bekleidungsgeschäft wäre toll, da die Innenstadt aktuell kein so großes Angebot an Shopping-Möglichkeiten mehr bietet.
Anonym, männlich, 70+ Jahre alt
Ich hätte gerne wieder so viele Einkaufsmöglichkeiten wie früher. Sowohl Bekleidung und Schuhe als auch Lebensmittel wären doch gut.
Anonym, weiblich 70+ Jahre alt
Wenn das Gebäude durch den Denkmalschutz dort stehen bleibt, wären verschiedene Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Es könnte etwa ein Fitnessstudio oder eine Kita dort einziehen. Solch eine breite Palette an Einkaufsmöglichkeiten, wie es Galeria Kaufhof früher hatte, würde meiner Meinung nach nicht mehr funktionieren. Allerdings haben wir jetzt das Problem, dass es in der Stadt keinen Ort mehr gibt, an dem man noch Unterwäsche und Socken kaufen kann.
Nicole, 50 Jahre alt
Ein christliches Gebetshaus wäre mir am liebsten. Dazu würde schon ein Teil des Gebäudes reichen, aber für mich sollte es auf jeden Fall etwas Christliches sein.
Barbara, 71 Jahre alt
Es fehlt an Kultur für junge Menschen. Es gibt keine Proberäume für Bands oder Orchester. Daher wäre mein Vorschlag, diese im Keller des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes einzurichten. Der gesamte Komplex ist einfach insgesamt sehr groß, da wüsste ich jetzt auch nicht, mit welchem Konzept man diesen Platz füllen könnte. Ich muss schon sagen, dass der Galeria Kaufhof hier einfach fehlt. Wo soll ich jetzt Dinge für den alltäglichen Bedarf wie Unterwäsche, Socken oder Regenschirme kaufen? Ein kleines Einkaufszentrum könnte ich mir deshalb an der Stelle gut vorstellen.
Vanja, 62 Jahre alt
Ich habe keine konkrete Vorstellung, wie dieser Platz genutzt werden könnte. Es fehlt mir an nichts, da die Altstadt eine große Auswahl an Bekleidung, Schmuck, Schuhe und Dekoration bietet. Wenn ich mir jedoch etwas aussuchen dürfte, wäre meine erste Wahl ein Outlet. Dort könnte man preiswerte und qualitativ hochwertige Kleidung kaufen.
Benedikt, 27 Jahre alt
Eine Mischung aus verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten würde mir sehr gut gefallen. Ich hätte zum einen gerne wieder einen Treffpunkt, bei dem ich mich mit meinen Freunden verabreden kann. Früher war es das Restaurant auf dem Dach des Gebäudes mit dem Blick über die Stadt. Zum anderen wäre eine Einkaufsmöglichkeit noch eine gute Idee und eins der Stockwerke könnte man auch sehr gut für kulturelle Ausstellungen nutzen.
Sarah, 25 Jahre alt
Das Gebäude fällt durch seine Fassade in der Altstadt sehr auf und sollte daher auch für öffentliche Besuche bereitstehen. Ich fände es schön, wenn es dort einen Ort mit verschiedenen Möglichkeiten gäbe. Zum Beispiel wäre ein Raum toll, den man außerhalb der eigenen Wohnung für das Lernen, Arbeiten oder einfach zum Lesen nutzen kann. Ich bin da immer befangen, wo ich dafür hingehen kann, da ich im Restaurant Geld ausgeben müsste und in die Stadtbücherei komme ich nur mit einer Mitgliedskarte rein. Wichtig ist mir, dass in einem Großteil des Gebäudes Leben einkehrt.
Um die Innenstadt wieder etwas grüner zu gestalten, könnte etwa das Dach oder eine Seite des Gebäudes begrünt werden, damit auch die Stadt mehr Grünanlagen erhält.
Alexander, 37 Jahre alt
Ich bin der Meinung, dass dort eine Kita oder eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung sinnvoll wäre. Immerhin hat das Gebäude bereits eine Küche integriert. Vielleicht wäre auch ein Kinderheim eine gute Idee, da das Gebäude ohnehin mehrere Etagen hat.
Die Wünsche der Menschen gehen in verschiedene Richtungen. Dennoch haben die Regensburgerinnen und Regensburger klare Vorstellungen, was ihnen in der Altstadt fehlt.
Marina Triebswetter / Sarah Solleder / RNRed