Seit über zwei Jahren dient das Schiff „Rossini“ als Asylunterkunft in Bach an der Donau. In dieser Zeit sind dort rund 530 Asylbewerber untergebracht worden und im Moment leben mehr als 100 Personen hier. Nun kann die Benutzung eingestellt werden, da die Stadt Regensburg andere Wohnobjekte gekauft hat.
Die Anmietung weiterer Wohnobjekte in verschiedenen Landkreisgemeinden und das aktuelle Zuzugsgeschehen ermöglicht es dem Landratsamt Regensburg, nach Obertraubling und Bernhardswald auch den Betrieb der MS Rossini als Notunterkunft ab August 2025 einzustellen. Die MS Rossini wird seit Anfang Februar 2023 als Notunterkunft in Bach a.d.Donau genutzt. In dieser Zeit wurden dort 530 Asylbewerber beherbergt - in der Spitze waren 190 Menschen an Bord. Aktuell leben mehr als 100 Personen auf dem Schiff – überwiegend aus dem Iran und aus Syrien. Diese werden nach der Schließung auf dezentrale Unterkünfte oder die beiden Notunterkünfte in Schierling verteilt. Anerkannte Asylbewerber werden aufgefordert, sich selbst um Wohnraum zu bemühen.
Ein Dankeschön an die Bürger der Gemeinde Bach an der Donau
Die Zeit der Nutzung verlief in einem friedlichen Miteinander und ohne besondere Vorkommnisse. Landrätin Tanja Schweiger und die Verantwortlichen des Landratsamtes möchten sich an dieser Stelle bei den Bacher Bürgern, ihrem Bürgermeister Thomas Schmalzl und seiner Verwaltung sowie den engagierten Bürgern bedanken, die sich an den herausfordernden Aufgaben der laufenden Flüchtlingskrise beteiligt haben. „Das Beispiel Bach a.d.Donau zeigt, vor welche Herausforderungen die Asylsituation uns alle seit Jahren stellt, und dass wir sie nur gemeinsam meistern können. Ein herzliches Vergelt´s Gott den Bacher Bürgern für ihre Geduld, ihr Vertrauen und die Willkommensbereitschaft gegenüber den Flüchtlingen. Die MS Rossini zeigt dabei beispielhaft, dass wir als Kommunen schnell und proaktiv nach sinnvollen Lösungen suchen müssen, um die uns gestellten Aufgaben erfüllen zu können“, so Landrätin Tanja Schweiger.
MS Rossini hat sich als Notunterkunft bewährt
Die MS Rossini hat sich in den bisher mehr als zwei Jahren der Nutzung als Notunterkunft bewährt. Das Zusammenleben mehrerer Nationen an Bord (Geflüchtete aus Syrien, dem Iran, der Ukraine, der Türkei und Tunesien) gestaltet sich äußerst entspannt, denn die Unterbringung in Doppelkabinen anstatt in Gemeinschaftsunterkünften reduziert die Gefahr sozialer Spannungen. Das Bordpersonal organisiert die Abläufe und übernimmt damit eine wichtige Aufgabe für das Landratsamt. Ein Dankeschön geht daher auch an den Reeder und die Crew.
Pragmatische Asylpolitik des Landkreises
Nachdem sich im Winter 2022/23 die Möglichkeiten der Unterbringung von Geflüchteten im Landkreis Regensburg zugespitzt und der Freistaat immer mehr sogenannte „Notfallpläne“ zur spontanen Unterbringung von Flüchtlingen aus dem arabischen Raum aufgestellt hatte, versuchte der Landkreis Regensburg mit der Anmietung der MS Rossini als Notunterkunft die Nutzung von Schul- und Vereinsturnhallen zu vermeiden.
Die aktuelle Situation im Landkreis
Im Moment leben etwa 6.700 Personen mit Asylbezug, einschließlich etwa 2.000 Ukrainern im Landkreis. Trotz Zuzug bleibt diese Zahl seit längerer Zeit konstant, da aus dieser Gruppe viele Menschen nach drei beziehungsweise fünf Jahren einbürgert werden. In 2024 waren es 1.000, in 2023 etwa 500 Einbürgerungen. Im Jahr 2025 kamen rund 100 Asylbewerber in den Landkreis Regensburg.
Landkreis Regensburg / RNRed