Die Galerie Claus präsentiert in der Ausstellung „Augenblicke“ Fotografien von Erwin Lanzensberger. Seine eindrucksvollen Porträts zeigen prominente Persönlichkeiten in natürlichen Momenten – authentisch, feinfühlig und voller Ausdruckskraft.
Es sind Kultur-Ikonen wie Hannelore Elsner (Schauspielerin), Dirk Nowitzki (Basketballspieler), Reinhold Messner (Bergsteiger) oder Gerhard Polt (Kabarettist), die Lanzensberger uns auf eine spezifisch-künstlerische Art näherbringt. Es gelingt ihm, die Seele der Personen für einen Augenblick einzufangen und zu exponieren. Die übergroßen Portraits mit anspruchsvoll ästhetischer Ausleuchtung und unprätentiöser Aufmachung zeigen keine Glamourauftritte, sondern unverstellte natürliche Aufnahmen von den Stars als Menschen. Ein weiterer Teil der Ausstellung sind „Portraits“ mit prominenten Personen in szenischer Darstellung, phantasievoll bis ausgefallen-originell bleiben sie dabei jedoch immer einfach und persönlich. Lanzensberger schält die Persönlichkeit heraus, wie diejenige von Clara Hebbeker (Fotomodel), Marcus Mittermeier (Schauspieler) oder Horst Eckel (Fußballspieler). Die Ausstellung wird schließlich durch einen kleinen Einblick in Lanzensbergers „Leica Box“ abgerundet. Die handliche Leica begleitet den Photographen überall hin und fängt Augenblicke ein, die auf subtile und feine Art wieder seine unverwechselbare Handschrift tragen.
Ein Leben von Projekt zu Projekt
Lanzensberger (*1965) besuchte 1985 die Lehranstalt für Fotografie in München. In den 90er Jahren arbeitete er als Kameramann bereits am Dreh bei internationalen Spielfilmproduktionen, Werbe- und Dokumentationsfilmen in Äthiopien, Madagaskar („Schätze der Welt, Erbe der Menschheit“ SWR) oder Irland und Tschechien („Tristan & Isolde“ Produktion Ridley Scott). Es war ein Leben von Projekt zu Projekt wie der Spielfilm „Die Päpstin“ mit John Goodman oder „Flawless“ mit Demi Moore und Sir Michael Caine und vielen anderen Filmen. Eine erste Zusammenarbeit als Fine Art Photographer erfolgte mit dem Starphotographen Anton Corbjin in Berlin. Inspirierende Vorbilder waren Sybille Bergemann, Jim Rakete, Peter Lindberg, Annie Leibovitz, Gabo und Helmut Newton.
2011 entstand die Idee, die Synergie aus der Nähe zu den Schauspielern als Kameramann und der künstlerischen Begabung als Photograph in ein neues Photoprojekt zu gießen. Franz Xaver Kroetz hatte als erster zugesagt und war begeistert vom Ergebnis, genauso wie inzwischen viele Besucher der zahlreichen Ausstellungen. Lanzensberger arbeitete hier mit natürlichem Licht mit einer Mittelformatkamera (6x7 Pentax) mit Rollfilm. Die Serie Portraits entstand im selben Zeitraum. Die Photographien sind Realisationen von Bildern, die Lanzensberger teilweise jahrelang schon im Kopf hatte, wie zum Beispiel das Bild von Fußballlegende Horst Eckel mit einer Replik des WM Pokals von 1954.
Lanzensberger photographiert analog mit einer Hasselblad und einer Pentax, ergänzt durch die Leica Kleinbildkamera. Für kommerzielle Zwecke auch schon einmal mit einer digitalen Nikon. Er beeindruckte in einer ganzen Reihe von Ausstellungen und hat ein Fotobuch „Work in Progress“ herausgebracht. Vertreten wird Erwin Lanzensberger von der renommierten Galerie Stephen Hoffmann in München. Obwohl noch relativ jung, ist er ein Repräsentant der klassischen Fine Art Photographie mit der Konzeption des Bildes vor der Erstellung und nicht im Nachhinein.
Galerie Claus
Am Schallern 2, 93047 Regensburg
Do 15-18 Uhr und Sa 11-14 Uhr
www.galerieclaus.de
Gastbeitrag