Es gibt einige Neuerungen im Caritas-Krankenhaus St. Lukas in Kelheim: Zukünftig wird das Krankenhaus wieder von einer Geschäftsführung in Direktanstellung geführt. Außerdem gab es OP-Sanierungen, welche im Mai abgeschlossen werden. Ein zusätzlicher Eingriffsraum sowie auch neue OP-Säle sind in Planung, sodass in Zukunft keine Engpässe mehr entstehen.
In einer außerordentlichen Sitzung hat der Aufsichtsrat des Krankenhauses am Donnerstag, den 24. April, die bisherige Prokuristin Claudia Eder zur neuen Geschäftsführerin berufen. Claudia Eder folgt Sabine Hehn nach, die am Mittwoch, den 09. April, von ihren Aufgaben entbunden wurde. Grund war, dass das erforderliche Vertrauen in ihre Führung des Hauses nicht mehr bestand.
Kooperation mit Oberender AG endet
Der Managementvertrag, der zwischen der Firma Oberender und dem Caritasverband besteht, wird bezogen auf das Krankenhaus St. Lukas in beiderseitigem Einvernehmen beendet. Die Oberender AG ist spezialisiert auf Beratung im Gesundheitswesen und war zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation des Krankenhauses und zur Bewältigung der Herausforderungen der Gesundheitsreform mit der Stellung der Geschäftsführung seit dem Trägerwechsel im Juni 2022 beauftragt. Aufgrund der Beendigung des Managementvertrages erfolgt ab sofort die Geschäftsführung wieder in Eigenregie der Krankenhausgesellschaft.
Sanierungsbedarf der OPs
Die Operationssäle des Krankenhauses Kelheim stammen aus dem Jahre 1974. Bereits im Jahre 2010 wurde zum Zwecke deren Sanierung mit der Regierung von Niederbayern Kontakt aufgenommen, um durch Fördergelder die finanzielle Belastung des Landkreises so gering wie möglich zu halten. Im Jahre 2012 wurde ein OP-Container erworben. Die Sanierung der OPs wurde jedoch nicht begonnen, da die dringendere Notwendigkeit des Abrisses und Neubaus des B-Baus des Krankenhauses entstanden war. Da für den Neubau eine sogenannte Hangerweiterung erforderlich war, bestand bis zur Fertigstellung des Neubaus keine räumliche Möglichkeit für das Aufstellen des OP-Containers.
Bereits im Jahre 2020 wurde jedoch eine Planung für neue OPs bei der Regierung von Niederbayern eingereicht. Im Jahre 2021 wurde diese Planung von der Regierung von Niederbayern freigegeben. Die Einweihung des neuen B-Baus erfolgte im März 2022. Infolge von Diskussionen über die künftige Notwendigkeit von Anzahl und Lage der OPs wurde diese Planung nicht unmittelbar vollzogen. Nach dem Trägerwechsel im Juni 2022 war infolge zusätzlicher externer Operateure, die zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Krankenhauses beitragen sollten, und geänderter Vorgaben für Operationssäle die freigegebene Planung nicht mehr verwendbar und eine Neuplanung erforderlich. Nachdem mit Hochdruck an der neuen Planung gearbeitet wurde, konnten bereits im März 2023 die Verwendungsnachweise, die zur Prüfung der Förderfähigkeit dieser neuen Planung erforderlich sind, bei der Regierung von Niederbayern eingereicht werden. Nun ist eine Besprechung für Anfang Mai bei der Regierung von Niederbayern angesetzt. Der erworbene OP-Container ist aus technischen und baulichen Gründen zumindest kurzfristig nicht verwendbar.
Die OPs unterlagen und unterliegen der ständigen Kontrolle durch die einschlägigen Fachstellen. Aufgrund einer Mitteilung einer Mitarbeiterin wurde eine interne Begehung und Kontrolle durchgeführt, als deren Ergebnis sich die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen ergab und der OP-Betrieb vorläufig ab Mittwoch, den 09. April, eingestellt wurde. Für einen Zeitraum von ca. vier Wochen können und konnten infolge dessen keine Operationen durchgeführt werden. Notfälle und Patientinnen und Patienten mit kleineren Wunden, die keine größere Operation erfordern, werden weiterhin versorgt. Dies gilt auch für Geburten sowie Notfall-Kaiserschnitte.
OP ab Mai wieder in Betrieb
Die aktuell laufenden Umbaumaßnahmen im OP-Bereich des Hauses können derzeit aufgrund eines extrem engagierten Einsatzes aller zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie geplant umgesetzt werden. Es ist somit davon auszugehen, dass der OP-Betrieb wie vorgesehen ab Mitte Mai wieder aufgenommen werden kann.
Maßnahmen zur Schadensminderung und Schadensvermeidung
Die Krankenhausgesellschaft versucht, durch Inanspruchnahme von Ausfall – und Haftpflichtversicherungen den Schaden durch entgangene Einnahmen so gering wie möglich zu halten. Zu diesem Zweck werden umfangreiche Dokumentationen über die Ursachen, Verantwortlichkeiten und Folgen der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Außerdem soll so kurzfristig wie möglich ein zusätzlicher Eingriffsraum in Betrieb genommen werden, durch den die OPs entlastetet werden. Daneben werden die Planungen für einen Neubau der OPs mit größtem Nachdruck vorangetrieben.
Information von Gremien und Mitarbeiter
Der Aufsichtsrat der Krankenhausgesellschaft wurde in den außerordentlichen Sitzungen vom Montag, den 14. April, und Donnerstag, den 24. April, jeweils über die eingeleiteten Maßnahmen zur Aufklärung der Ursachen, Folgen und Verantwortlichkeiten des OP-Stillstandes sowie der geplanten Maßnahmen zur Schadensminimierung informiert, die Mitarbeiter des Krankenhauses wurden in der Abteilungsleiterbesprechung am Dienstag, den 22. April, über die Veränderungen in der Geschäftsführung des Krankenhauses informiert. Am Donnerstag, den 24. April, wurden außerdem die Vorsitzenden der im Kreistag vertretenen Fraktionen über die Situation umfassend informiert und am gleichen Tag allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krankenhauses durch Rund-Mail mitgeteilt, dass Claudia Eder zur neuen Geschäftsführerin berufen wurde.
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. / RNRed