Am kommenden Montag ist es wieder so weit: Uni goes Downtown ist im Degginger, dem Kultur- und Kreativzentrum im Herzen der Regensburger Altstadt, zu Gast. Forscherinnen und Forscher der Universität Regensburg bringen in interessanten Vorträgen den Bürgerinnen und Bürgern ihre Themen näher und zeigen, dass Wissenschaft für alle spannend sein kann.
Am Montag, den 19. Mai, soll auf verschiedenste Themen eingegangen werden. Die Vortragenden sprechen darüber, welchen Einfluss Digitalisierung auf Demokratie hat, welche Herausforderungen es bei der Vermittlung von Kolonialgeschichte gibt und – in englischer Sprache – ob Gedankenlesen bloße Fiktion ist oder in Zukunft möglich sein wird. Die Vorträge werden ab 19:00 Uhr beginnen, der Einlass ist bereits ab 18:30 Uhr.
„Demokratie unter Bedingungen der Digitalisierung“
Den Beginn macht Professorin Dr. Eva Helene Odzuck (Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte – Schwerpunkt Demokratietheorien) mit ihrem Vortrag „Demokratie unter Bedingungen der Digitalisierung“. Ist Social Media gut oder schlecht für die Demokratie? Wie lässt sich überhaupt beurteilen, ob – und in welcher Hinsicht – neue Technologien gut oder schlecht für die Demokratie sind? In der Politikwissenschaft beantworten normative Demokratietheorien die Frage, was eine gute Demokratie ist. Normative Demokratietheorien fungieren als Maßstab für Qualitätsbeurteilungen und Krisendiagnosen der demokratischen Wirklichkeit.
Der Vortrag stellt mit der radikalen und der deliberativen Demokratietheorie zwei dieser politikwissenschaftlichen Maßstäbe vor. Er vergleicht beide Demokratietheorien kritisch und zeigt auf, zu welch unterschiedlichen Ergebnissen die beiden Theorien kommen, wenn sie die Lage der Demokratie unter Bedingungen der Digitalisierung beurteilen. Durch Begründung und Kritik von Maßstäben ermöglicht die normative Demokratietheorie fundierte Urteile zur Lage der Demokratie und schafft damit Grundlagen für den Erhalt und die qualitative Weiterentwicklung der Demokratie.
Kolonialgeschichte und die Herausforderungen
Einen Einblick in die Arbeit der Erinnerungskulturforschung und Public History gibt im Anschluss Dr. Philipp Bernhard vom Zentrum Erinnerungskultur der Universität Regensburg. In den letzten zehn Jahren ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus in der Öffentlichkeit gewachsen. Der Vortrag von Philipp Bernhard widmet sich am Beispiel von Museen der Frage, vor welchen Herausforderungen die Vermittlung von Kolonialgeschichte angesichts der einseitigen Quellenlage und des häufigen Fehlens historischer Quellen aus der Perspektive der Kolonisierten steht.
Wird KI in Zukunft unsere Gedanken lesen können?
Im dritten Beitrag des Abends stellt Prof.in Dr. Angelika Lingnau (Lehrstuhl für Psychologie – Kognitive Neurowissenschaften) die Frage „Mind reading – future or fiction?“ und meint damit: Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz verändern in rasantem Tempo unser tägliches Leben – von der Art und Weise, wie wir einkaufen und arbeiten, bis hin zur Art und Weise, wie wir kommunizieren und Entscheidungen treffen. Könnten diese Technologien eines Tages unsere Gedanken lesen?
In diesem Vortrag wird Lingnau darlegen, wie Forschende KI und Hirnbildgebung nutzen, um zu entschlüsseln, was Menschen sehen, sich vorstellen oder sogar beabsichtigen zu tun, und was dies für unser Verständnis des menschlichen Gehirns bedeutet. Professorin Lingnau wird ihren Vortrag auf Englisch halten. Die Gäste erwartet ein gemütlicher Abend mit guten Gesprächen – musikalisch begleitet durch die Uni Jazz Combo.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen! Der Eintritt ist frei.
Universität Regensburg / RN Red