Für die Auszubildenden von XXXLutz hieß es im April erneut: Ehrenamt statt Arbeitsplatz. Mit der deutschlandweiten Azubi-Aktion „Werde XXXL Held:in“ ermöglicht das Möbelhaus mit dem roten Stuhl seinen Nachwuchskräften jedes Jahr, sich in einer sozialen Einrichtung zu engagieren. In Regensburg packten dieses Jahr viele Azubis im Strohhalm mit an.
Betritt man am 23. April den Strohhalm in Regensburg, ist bereits einiges los. Viele Tische sind mit Menschen besetzt, die sich auf die anstehende Mahlzeit freuen. Auch in der Küche, die sich inmitten des Raumes befindet, herrscht geschäftiges Treiben. Es wird Obst geschnippelt und sich dabei unterhalten. Neben zwei ehrenamtlich tätigen Frauen befinden sich heute auch die zwei Azubis von XXXLutz, Adrian Eberl (Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann 2. Lehrjahr) und Andreas Gleixner (Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann 2. Lehrjahr), unter den Helfenden. Anstatt am Schreibtisch zu sitzen oder für anstehende Prüfungen zu lernen, bereiten sie heute Essen für Bedürftige vor.
Für einen Unkostenbeitrag von zwei Euro bekommt im Strohhalm jeder eine Vorspeise, eine Hauptspeise, eine Nachspeise und zusätzlich eine kleine Brotzeit zum Mitnehmen für abends. Einmal in der Woche gibt es zudem einen kostenlosen Tag. Neben der Essensausgabe soll der Strohhalm auch als Begegnungsstätte dienen; er bietet zudem eine Kleiderkammer sowie die Möglichkeit, sich vor Ort zu duschen.
Mit einem Lächeln im Gesicht erklärt Azubi Adrian Eberl: „Wir haben heute früh um 08:30 Uhr angefangen – als Erstes stand Brotzeit vorbereiten auf dem Programm.“ Als wäre er schon ewig dabei, berichtet er über den gut strukturierten Ablauf: „Das Essen für den Hauptgang wird geliefert. Wir haben uns daher um alles andere gekümmert. Neben der Brotzeit haben wir sowohl einen Salat als auch eine Suppe als Vorspeise und einen Joghurt mit Obst als Nachspeise vorbereitet. Die zubereiteten Mahlzeiten orientieren sich daran, was gespendet wurde.“
Man kennt sich
Die Stimmung ist entspannt und freundlich. Viele scheinen sich bereits zu kennen und setzen sich gleich an einen gemeinsamen Tisch. Die ehrenamtlichen Helfer:innen kennen zum Teil bereits die persönlichen Vorlieben einiger Gäste, die regelmäßig kommen. Andreas Gleixner erzählt: „Ein Mann zum Beispiel mag den Brotrand total gerne. Weil sie wussten, dass er sich darüber freut, haben ihm die Ehrenamtlichen diesen gleich zur Seite gelegt. Sowas ist schön und spannend mitzuerleben.“
Ehrenamtliche, die inspirieren
Besonders Spaß macht Andreas Gleixner das Obst- und Gemüseschnippeln. Warum? „Einfach, weil man sich mit den Ehrenamtlichen währenddessen unterhalten kann. Wir haben erfahren, wie lange die beiden Damen, die heute im Einsatz sind, schon dabei sind und warum sie sich für ein Ehrenamt entschieden haben.“ Auch Adrian Eberl fühlt sich wohl in der Umgebung: „Alle sind superfreundlich, wir waren von Anfang an gleich beim Du.“ Die Arbeit der Ehrenamtlichen inspiriert die beiden: „Man merkt, dass sich die Menschen, die hier arbeiten, gerne für andere engagieren“, beschreibt Andreas Gleixner. Auch er hat merklich Spaß daran, die leckeren Mahlzeiten auszuteilen und zu sehen, wie sich die Menschen darüber freuen.
Ob beim Verteilen der Speisen oder beim Abräumen – immer wieder ergeben sich spannende Unterhaltungen zwischen den Auszubildenden von XXXLutz und den Gästen vom Strohhalm. Andreas Gleixner stellt fest, dass neben dem Essen auch der soziale Austausch den Menschen – und auch ihm selbst – guttut.
„Ich möchte auf jeden Fall auch nächstes Jahr wieder mitmachen“
Eine langjährige ehrenamtliche Helferin zeigt sich zufrieden mit der Arbeit der Auszubildenden: „Die beiden schlagen sich wirklich gut – das sind zwei tüchtige Burschen“, lobt sie. Die Aktion von XXXLutz hält sie für ausgesprochen sinnvoll: „Ich finde es für jeden jungen Menschen wichtig, mal über den Tellerrand zu blicken und zu sehen, dass es Menschen gibt, die sich für andere engagieren, ohne dass sie etwas dafür bekommen – sei es bei uns im Strohhalm, in einem Altenheim oder in einer anderen sozialen Einrichtung.“
Beide Auszubildenden können sich auch zukünftig vorstellen, wieder in einer sozialen Einrichtung mit anzupacken. „Ich möchte nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mitmachen“, so Adrian Eberl. XXXLutz bietet seinen Azubis in jedem Ausbildungsjahr erneut die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren. Einige, die sich in ihrer Freizeit bereits für andere einsetzen oder eine Einrichtung kennen, die sie gerne unterstützen möchten, können das angeben und ihren XXXLutz Helden-Tag dort absolvieren.
Lernen fürs Leben
Mit der XXXLutz Helden-Aktion sollen ihre Nachwuchskräfte etwas fürs Leben lernen, das schätzen die Auszubildenden sehr: „Man erhält wichtige Einblicke, die den eigenen Blick auf die Gesellschaft verändern. Man erkennt, dass sie oft vielseitiger ist, als man denkt – und viele Menschen tagtäglich Großes leisten, ohne etwas dafür zurückzuverlangen. Das inspiriert, selbst aktiv zu werden, auch wenn es vielleicht nur im Kleinen ist“, teilt Andreas Gleixner seine Erkenntnis.
„Es ist ein tolles Gefühl und schön zu sehen, wenn sich die Leute freuen. Es ist erfüllend, macht einen aber zugleich bescheiden. Man wird sich bewusst, wie gut es einem eigentlich geht“, resümiert er. Beide Azubis freuen sich, dass auch sie der Gesellschaft heute etwas zurückgeben konnten.
XXXL Lutz Deutschland / RNRed