Stress gehört für viele zum Alltag – doch wird der Druck zu groß, können Stressattacken mit Zittern, Herzklopfen und Reizüberflutung die Folge sein. In diesem Artikel erfahren Sie einfache, wirkungsvolle Techniken zur Soforthilfe sowie hilfreiche Übungen zur Vorbeugung.
Zu viele To-Dos im Job, Leistungsdruck in der Schule, gleichzeitig regelmäßig Sport treiben, gesund kochen, soziale Kontakte pflegen und ganz nebenbei noch die Wohnung in Schuss halten – das ist der Alltag vieler Menschen, die versuchen, bei einem 40-Stunden-Job oder einem Vollzeitstudium alles unter einen Hut zu bekommen. Bei einem erhöhten Stress-Level können unter anderem Überforderung, Zittern und Schweißausbrüche die Folge sein. Doch wie kann man diesen Symptomen vorbeugen? Und welche Übungen helfen effektiv gegen den stetig steigenden Druck?
Wenn der Körper Alarm schlägt
Eine Stressattacke ist eine starke körperliche und mentale Reaktion auf hohen Stress. Ähnlich wie eine Panikattacke äußert sich diese durch Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Überforderung, Konzentrationsprobleme oder Reizbarkeit – all das sind typische Symptome bei Menschen, die regelmäßig unter anhaltendem Druck stehen. Solche Erscheinungen dauern meist einige Stunden an, bis sich das Nervensystem und das Gehirn wieder reguliert haben.
Die unsichtbaren Auslöser: Was steckt hinter einer Stressattacke?
Die Ursachen für Stressattacken sind vielfältig. Manche Menschen verspüren einen enormen Leistungsdruck in der Schule oder an der Universität. Schulaufgaben, Klausuren oder eine Deadline für eine wichtige Präsentation können sehr belastend wirken. Eine dauerhafte Überlastung im Job ist ebenfalls eine häufige Ursache. Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit und neue Aufträge oder Termine erschweren es, gelassen zu reagieren und führen zu Reizüberflutungen, die das Stresslevel zusätzlich erhöhen. Langfristig kann dies sogar in einem „Burnout“ – einer körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung durch Überlastung – enden. Um dem rechtzeitig entgegenzuwirken, gibt es einige Übungen, die Linderung in stressigen Situationen verschaffen können.
Soforthilfe: Übungen bei akutem Stress
Sobald sich eine Stressattacke anbahnt, ist es ratsam, augenblicklich zu reagieren. Eine bewährte Technik ist die bewusste Atemkontrolle: Durch tiefes Ein- und Ausatmen reguliert sich der Atemrhythmus und beruhigt den Körper. Tritt eine Attacke an einem öffentlichen Ort wie in einer Vorlesung oder einem (Großraum-)Büro auf, kann es helfen, sich in einen ruhigen Raum zurückzuziehen, sich hinzusetzen und die Atmung zu vertiefen.
Neben der Atemkontrolle kann auch die progressive Muskelentspannung hilfreich sein. Dabei werden einzelne Muskelgruppen im Körper für fünf bis zehn Sekunden angespannt und anschließend wieder gelöst. Diese Übung lindert Verspannungen und fördert innere Ruhe. Das Wiederholen dieser Ausführung lenkt den Fokus auf den Körper und baut den Stress sukzessive ab.
Auch die Gedankenstopp-Technik ist eine mögliche Variante, dem Stress entgegenzuwirken. Hierbei sagt man sich selbst „Stopp!“, um das Karussell der belastenden Gedanken zu unterbrechen. Sollte der Geist dennoch nicht zur Ruhe kommen, kann ein kalter Waschlappen oder eiskaltes Wasser im Gesicht bzw. an den Handgelenken eine beruhigende Wirkung entfalten. Dabei entsteht eine sogenannte „thermale Schockreaktion“ – der Körper und das Nervensystem ergreifen Schutzmaßnahmen gegen die plötzliche Kälte, was unter anderem zur Verengung der Blutgefäße führt. Das wirkt wie eine Art „Reset“ für das Nervensystem und führt zur Entspannung der Muskulatur und des Geistes, da dieser durch die Empfindungen der veränderten Temperatur abgelenkt ist.
Wenn keine dieser Methoden funktioniert, kann ein kurzer Spaziergang oder ein Ortswechsel sinnvoll sein – denn Bewegung reduziert Stresshormone und ein Tapetenwechsel schafft häufig eine mentale Entlastung.
Stressattacken treten häufig in Folge von Leistungsdruck oder dauerhafter Belastung auf. Mit Atem-, Gedanken- und Muskelübungen, einem thermalen Schock oder einem Spaziergang kann der Stress wirkungsvoll abgebaut werden. Dennoch sollten Stress und Druck keine dauerhaften Begleiter im Alltag sein. Sowohl der Körper als auch der Geist brauchen regelmäßig Pausen, um die physische und psychische Gesundheit langfristig zu erhalten. Daher ist es manchmal notwendig, den eigenen Alltag zu hinterfragen, Prioritäten neu zu setzen und die tatsächliche Belastung zu reduzieren.
Sarah Solleder I filterMagazin