Ein Regensburger Gründer startet ein Social Start-up, um Kindern mit Beeinträchtigung das zu geben, was vielen oft fehlt: Echte Teilhabe. Inspiriert von der Geschichte seines eigenen Sohnes, der mit einem komplexen Herzfehler zur Welt kam, will er mit dem „Heldenkollektiv“ die unsichtbare soziale Isolation vieler betroffener Familien durchbrechen.
Die Idee für das Heldenkollektiv entstand aus der eigenen Erfahrung von Stefan Böttinger. Sein Sohn Bodhi kam mit einem komplexen Herzfehler zur Welt, was die Familie vor immense emotionale und organisatorische Herausforderungen stellte. „Unsere Reise begann auf der kinderkardiologischen Intensivstation, aber wir haben schnell gemerkt, dass die größte Last oft die unsichtbare soziale Isolation ist, die viele Familien spüren“, erklärt Stefan Böttinger.
Stille Kämpfe in Kinderzimmern, auf Schulhöfen und in Arztpraxen
Bodhis Geschichte und der Austausch mit anderen Eltern öffneten ihm die Augen für die vielen stillen Kämpfe, die in Kinderzimmern, auf Schulhöfen und in Arztpraxen stattfinden. Kämpfe wie der von Leo (6 Jahre), der wegen seiner Prothesen nie in die Fußballmannschaft gewählt wird und sich fragt, was mit ihm nicht stimmt. Oder der von Mia (8 Jahre), die auf dem Spielplatz meist alleine am Rand steht, weil andere Kinder unsicher im Umgang mit ihrem Rollstuhl sind.
„Mein Sohn wurde noch nie zu einem Geburtstag eingeladen“
Sätze wie „Mein Sohn wurde noch nie zu einem Geburtstag eingeladen“ zeigen, dass es einen sicheren, geschützten Ort braucht, an dem Freundschaft und Zugehörigkeit für diese Kinder selbstverständlich werden.
Das Heldenkollektiv möchte diesem Problem mit einer digitalen Plattform begegnen, die als geschütztes, interaktives Freundebuch fungiert. Durch eine Kombination aus digitaler Vernetzung und analogen Elementen wird ein Ökosystem für mehr Teilhabe, Freundschaft und Empowerment geschaffen. Anders als in offenen sozialen Netzwerken werden alle Nutzer verifiziert, um einen sicheren und werbefreien Raum für die Familien zu öffnen.
Neue kleine Abenteuer sollen das Selbstvertrauen fördern
Das Konzept der Plattform unterstützt die Kinder auf drei Wegen: Das „Heldennetzwerk“ ist eine App, die es ihnen leicht macht, Freunde mit denselben Interessen oder aus der eigenen Region zu finden. Bei den „Heldenmissionen“ erleben sie jeden Monat neue, kleine Abenteuer, die sie stark machen und ihr Selbstvertrauen fördern. Als persönliches Symbol für Mut und Gemeinschaft dient der „Heldenumhang“, der besonders in schwierigen Phasen wie bei einem Aufenthalt im Krankenhaus Kraft schenken soll.
Auf Dauer kostenfrei für Familien
Um diese Vision nachhaltig und kostenfrei für Familien umzusetzen, läuft aktuell eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform GoFundMe. Die erste Etappe ist das Erreichen von 25.000 Euro, um das notwendige Stammkapital für die Gründung einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH) zu sichern. Diese Rechtsform ist der strategische Schlüssel, um zukünftig größere Förderungen von Unternehmen, Stiftungen, Krankenkassen und der öffentlichen Hand zu erhalten und das Projekt auf sichere Beine zu stellen. Es liegen bereits knapp 500 Voranmeldungen von Familien aus ganz Deutschland vor, was den dringenden Bedarf weiter unterstreicht.
Das Gründungsvorhaben ist Teil des Accelerators BioPark Jump der BioPark Regensburg GmbH, einem Unternehmen der Stadt Regensburg.
Die Kampagne „Gemeinsam für Bodhi und das Heldenkollektiv!“ finden Sie unter: https://www.gofundme.com/f/heldenkollektiv
BioPark Regensburg GmbH / RNRed