Vor einem Monat erschütterte ein tödlicher Unfall Regensburg und die Region: Ein 32-Jähriger war gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin abends bei der Walhalla unterwegs, als er in die Tiefe stürzte. Nach diesem tragischen Vorfall entbrannte eine Debatte um die Sicherheit der Besucherinnen und Bescher des Denkmals. Inzwischen hat die Bayerische Schlösserverwaltung mehrere Absperrungen angebracht. Doch was bedeutet das für die Gäste der Walhalla?
Am Sonntagabend, den 20. Juli, ereignete sich an der Walhalla bei Donaustauf ein tragischer Unfall, bei dem ein 32-Jähriger tödlich verunglückte. Der Mann befand sich gegen 23:20 Uhr gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin auf der Ostseite des Denkmals. Als das Paar gerade seine Sachen zusammenpackte, trat der 32-Jährige unglücklich mit dem Fuß ins Leere und stürzte rund 8,50 Meter in die Tiefe und erlag seinen Verletzungen. Um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern, hat die Bayerische Schlösserverwaltung – die für das Denkmal verantwortlich ist – nun Absperrketten mit Warnsymbolen an den Säulen und Treppen der Walhalla angebracht, um vor weiteren Unfällen zu warnen. Diese fallen sofort ins Auge und lösen eine neue Debatte um die Sicherheit aus.
„Die Sicherheit hat höchste Priorität“
Sobald die Besucherinnen und Besucher vom Parkplatz aus zur Walhalla gehen, erwarten sie mehrere rot-weiß-gestreifte Absperrbaken, die mit weißen Ketten verbunden sind. Zwischen den Absperrungen hängen weiße Schilder mit einem Warnsymbol: einem kleinen schwarzen Männchen, das von einer Treppe fällt. Man kann immer noch zur Aussichtsplattform gelangen, doch sobald die Gäste den Blick über die Donau schweifen lassen, sehen sie nicht nur die idyllische Natur, sondern auch graue Absperrgitter unterhalb der Walhalla. Wer hier mit dem Boot anlegt und hinaufgehen möchte, kann diese Treppen nicht mehr nutzen – der Zugang ist gesperrt.
Auf Nachfrage der Regensburger Nachrichten-Redaktion zu den Vorrichtungen wies die Bayerische Schlösserverwaltung darauf hin, dass es sich dabei lediglich um vorübergehende Maßnahmen handle. „Im Rahmen erster Abstimmungen der Arbeitsgruppe wurde vorgeschlagen, die bestehenden Sicherungsmaßnahmen und Sicherheitshinweise durch reversible Maßnahmen besser zu verdeutlichen, beispielsweise durch das Anbringen einer Kette mit Gefahrenhinweisschildern im Säulenrundgang auf der obersten Ebene sowie zusätzlichen Gefahrenhinweisschildern“, sagt die Schlösserverwaltung zu den aktuellen Maßnahmen.
Dabei betont sie: Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher habe stets höchste Priorität.
Weitere Maßnahmen sind geplant
Auf Anregung des Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat wurde für die Sicherheitsthematik rund um die Walhalla eine Arbeitsgruppe gebildet. Ihr gehören Expertinnen und Experten aus den Bereichen Denkmalschutz, Bau, Justiz sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bayerischen Schlösserverwaltung an. Ziel ist es, die Situation an der Walhalla umfassend zu überprüfen – insbesondere im Hinblick auf bauliche, sicherheitstechnische und denkmalpflegerische Aspekte.
Weitere Maßnahmen sind wohl ebenfalls in Planung: „In den nächsten Monaten werden langfristige Lösungsansätze geprüft und im Anschluss mit allen Institutionen beraten. Erst dann können Entscheidungen zu einer möglichen Umsetzung auch unter Berücksichtigung des herausragenden Baudenkmalcharakters der Walhalla getroffen werden. Die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger werden hierbei selbstverständlich sehr ernst genommen, positives wie negatives Feedback wird miteinbezogen“, teilt die Bayerische Schlösserverwaltung mit.
Die Kosten für die temporären Vorkehrungen, die bereits an der Walhalla angebracht sind, „bewegen sich im mittleren dreistelligen Bereich“, erklärt die Schlösserverwaltung. Welche weiteren Kosten mit den neuen Sicherheitsmaßnahmen anfallen, gibt die Verwaltung jedoch auf Nachfrage nicht an.
Wie geht es jetzt weiter?
Welche Sicherheitsmaßnahmen an der Walhalla in Zukunft angebracht werden, ist noch abzuwarten. Unsere Redaktion hält Sie auf www.regensburger-nachrichten.de immer auf dem Laufenden.
Sarah Solleder / RNRed